302 Walter Znedrich Abwehrgräben werden. Dieser Tank war 4 m breit, fast 10 in lang und sollte auch zum Mitnehmen von Infanterie dienen. Es wurden 200 männliche dieser Art und 432 weibliche nach Frankreich gebracht. Einen Teil erhielten die Amerikaner, den größeren die Franzosen abgetreten. Im ganzen hat England 2636 Tanks, meist schwere, während des Krieges erbaut. Oer größte Teil davon blieb auf dem Schlachtfeld. Ein anderer Teil wurde 1918/19 an Frankreich, die baltischen Randstaaten, Amerika, an Oenikin und lVrangel abgegeben. Oie „hush-Dperation" Ein von den Engländern geplantes Tankunternehmen, von dem bisher so gut wie nichts bekannt geworden ist, verdient hier Erwähnung. Es war die sogenannte „hush-Gperation", die von den Tommgs so getauft wurde wegen der umständlichen Geheimhaltung. Als Teil der Schlacht von Ijpern sollte nichts weniger als die Landung an der belgischen Rüste mit Tanks als Stoßtrupps versucht werden, wochenlang war vorher geübt worden. Brückentanks sollten ihre besonders konstruierte Brücke an die eigenartig geformte Kaimauer von Middelkerke hängen, war das gelungen, dann sollten diese Tanks über ihre eigene Brücke auf die Mauer setzen. Tanks, Infanterie und Artillerie wollte man auf drei Pontons an die Mauer heranbringen. Diese Pontons, die man schon fix und fertig hatte, waren 200 m lang und stellten ein ganz prächtiges stählernes Aufmarschgelände dar. Ie Zwei Kanonenboote sollten die bemannten Pontons an Land heranfahren. Für den 3. und 4. August war das Unternehmen geplant. Ein kühner deutscher Handstreich, der die englischen Brückenköpfe an der Mündung der Isser überrannte, vereitelte alles. Oie englische Landungstruppe hätte eine Vereinigung mit dem Landheer nun erst recht nicht geschafft, wer hätte damals geahnt, welche Bedeutung der kleine deutsche Vorstoß an der Ijser hatte! Ihm fiel das kühne Landungsunternehmen zum Gpfer. Oer versuch, Tanks als Landungswaffe zu benutzen, kam nicht zur Ausführung. Frankreichs Tankwaffe Im Bau von Tanks stand Frankreich Großbritannien kaum nach. 2500 bis 3000 Renault-Tanks wurden im Krieg gebaut, so daß auf alliierter Seite ins¬ gesamt etwas über 5000 Tanks bis Kriegsende zum Einsah kamen. Oie amerikanische Tankfabrikation konnte sich nicht mehr auswirken. Oer Vivisionsgeneral Estienne war es, der im Februar 1916 die Herstellung der ersten französischen Tanks durchsetzte. Es waren die sogenannten „Chars Schneider“. Im Krieg nannte der Franzose seine Tanks „Chars d'Assaut“, später „Chars de Combat“. Oie Gesamtwaffe wurde „Artillerie d’Assaut“ genannt. Estienne setzte sich gegen alle Intrigen durch. Man wollte ihm nicht einmal das Kommando der neugebildeten Waffe geben. Er entwickelte in der Folge zwei haupt- tgpen, die auch heute noch Bedeutung haben: den „Char 16ger“ (leichten Tank) und den Ourchbruchstank. Eine Besonderheit der französischen Tankwaffe ist der „Char ldger“ mit Gummiketten. Viesen Kampfwagen zeichnet natürlich eine größere Beweglichkeit aus.