Einbruch der Serben in Syrmien und in das Banat. 567 So trat der Kampf der 6. Armee offenbar in eine neue, sehr ernste Phase. Immerhin hatte sie, da am 14. zeitlich früh auch der Crni vrh am Nordende des Guöevo-Rückens von der 80. Honvidbrigade erstürmt wurde, den ganzen Haupt- rücken des die Drina vom Jadar trennenden Gebirges bis auf Borina erobert, viele feindliche Kräfte auf sich gezogen, was der 5. Armee den Drina-Ubergang erleichterte. Vor allem hatte sich dank dem energischen Angriff mittler- weile die Abrechnung mit jenen Teilen der serbischen Armee vollziehen können, die in Syrmien eingefallen waren, wozu sich am 9. auch ein Einbruch in das Banat gesellt hatte. Die dortigen Ereignisse nahmen folgenden Verlauf: Während die Division GM. Zeidler am 8. und 9. bei Dec und am Plateaurande bei Zemun—Surcin dem An-- dringen der Kronprinzen-Armee Halt gebot, vertrieb die 29. Division mit kleineren Kämpfen die serbischen Abteilungen, die gegen Platicevo—Budjanovci vorgedrungen waren. Am 10. rückte sie, gefolgt von der vom ?. Armeekommando über Mitrovica nachgesendeten 104. Landsturmbrigade, der Gruppe GM. Zeidler zu Hilfe. Es war hohe Zeit. Der ungleiche Kampf hatte am 10. eine derartige Wendung genommen, daß sich die Front bei Dec infolge drohender Umfassung des rechten Flügels zum Zurückgehen gegen Alt-Pazua genötigt sah. Die 14. Jnsanteriebrigade hatte schon am 9. abends den Rückmarsch vom Plateaurand dahin angetreten, gedeckt durch die Donau-Monitore, die insbesondere den Abtrans- port der schweren Artillerie auf der Donau ermöglichten, und durch eine Nachhut, die Batajnica solange hielt, bis das Gros Alt-Pazua erreicht hatte. Der serbische Krou- prinz konnte seinen feierlichen Einzug in Zemun halten und sich Eroberer von Syrmien wähnen. Am u. rückten die Serben stegesgewiß in zwei Kolonnen von Zemun gegen Batajnica vor, die rechte längs der Donau, die linke auf der Straße. Die serbische Gruppe bei Dek zog nordwärts und gelangte bis in die Linie Ugrinovci— Budjanovci. Hier stieß sie aber um z Uhr nachmittags bei Popinci mit der 29. Division zusammen und nun wandte sich das Blatt. Die Nachrichten über die Erfolge der 6. Armee mögen dazu beigetragen haben, die Zuversicht der Serben zu erschüttern. Verschiedene Anzeichen deuteten Rückzugs- absichten an, weshalb FML. Krauss, dem alle Kräfte in Syrmien als sogenanntes kombiniertes Korps unterstellt wurden, am 12. um 1 Uhr nachmittags die 29. und 7. Division einheitlich zum Angriff übergehen ließ. Es war kein leichtes Ringen. Am Abend hatte sich die 57. Brigade der 29. Division erst bis auf 600 Schritte an den Ost-- und Nordrand von Popinci, die 58. Brigade bis gegen Jurkoviö falaS heran- gearbeitet. Die 7. Diviston nahm Vojka und Neu-Pazua. Das am frühen Morgen des 13. fortgesetzte Ringen um Popinci schwankte unentschieden hin und her, ein serbischer Gegenstoß drängte die 57. Brigade sogar ein wenig zurück, doch griff um 10 Uhr vormittags die 104. Landsturmbrigade gegen Pekinci in der westlichen Flanke des Feindes ein, worauf allgemein der Angriff vorgetragen wurde. Die vom 5. Armee- kommando der Landsturmbrigade nachgesendete Kolonne Obst. P fl u g (k. u. k. Landwehrinfanterieregiment Nr. 28, 2 Batterien, eine Eskadron) verstärkte den Druck, auch das 12. Landsturmregiment ging von Budjanovci wieder in seinen Abschnitt gegenüber Sabac vor und machte sich in der Flanke fühlbar. Am Abend des 13. war an dem errungenen Erfolge nicht mehr zu zweifeln, am 14. wurde die Verfolgung in breiter Front fortgesetzt, am Abend der Raum um Wanja erreicht. Die Serben räumten das Nordufer und brachen ihre Brücken ab. Leider war es den Save-Monitoren wegen des