«cywleriger ^.ransporr. vom Mali und Veliki Kamen her, in sie hinein. Kein Wunder, daß die Bataillone den Befehl, bereits um %io Uhr zum Angriff vorzubrechen, als Erlösung aus ihrer tatenlosen Pein mit aufrichtiger Freude begrüßten. Sie ließen sich diese auch nicht trüben, als sie dann, hervorbrechend, aus dem Regen in die Traufe kamen: in das noch stärkere Feuer der Geschütze, dem das jetzt einsetzende der feindlichen Ma¬ schinen- und Jnfanteriegewehre in nichts nachstand. All dies wurde ja jetzt, wo es vorwärts ging, wo sich die Leute regen durften und, soweit es ging, Gleiches mit Gleichem vergelten konnten, bei weitem weniger empfunden. Dreiviertel \Uhr nachmittags war es, als sich die Unsrigen trotz aller Gegenwehr des Feindes auf Pasuljiste hinaufgearbeitet hatten, um den Feind mit eisernem Griffe zu fassen, ihn in die Knie zu zwingen. Doch die Serben wollten noch immer nicht daran glauben; geradezu Mann für Mann mußten sie zu Boden geschlagen werden. Nur wenige von ihnen flohen im letzten Augenblick. Diese schoß bann ihre eigene Artillerie nieder. » Die Zwischenstufe, PasulMe, in der Hand, setzte die Brigade den Angriff auf Mostine—Pandurica—Lozovikko brdo fort. Da kam aber die Nachricht, daß die Serben in der rechten Flanke, im Räume Lozoviköo brdo—Lipovica, einen Gegen- angriff vorbereiten. Um nun diesem voll gerüstet begegnen zu können, war es notwendig, besondere Maßnahmen zu treffen. Sie nahmen beträchtliche Zeit in Anspruch, und so wurde es schon später Nachmittag, als die Brigade zu neuem Angriff ansetzte. Er kam aber in dem regenauft geweichten Gelände, nicht zuletzt auch des immer heftiger werdenden feindlichen Feuers wegen, nicht mehr so recht in Fluß. Insbesondere gehemmt wurde das Vordringen des rechten Flügels der Brigade, an dem das Bataillon II./70 in das wirksamste Feuer der das Lozovicko brdo verteidigenden Batterien, Maschinengewehre und Infanterie geraten war. Dadurch geschah es, daß, obwohl der erwartete Gegenangriff aus der Flanke ausblieb, die Brigade von einer weiteren Vorrückung absehen mußte. Übrigens ließ dies schon die einbrechende Nacht ratsam erscheinen. Die Brigade grub sich also in den erreichten Stellungen ein: am Südhang von PasulMe, links im Räume bis zur Donau, rechts bis östlich Bolek. Bei der 6. Gebirgs- brigade hatten die Trup- pen den Angriff früher am Tage als jene der Schwester- brigade vorzutragen be- gönnen. Das am rechten Flügel befindliche Batail- lon iv,/8n hatte die Vor- ückung um %8 Uhr in zwei Gruppen angetreten. Beide hatten Mali Kamen zum Ziel, nur nahm die eine den Weg zu ihm ge- radeaus, die andere rechts, über Krecane umfassend. Diese Gruppe hatte einen Dornenweg zu gehen, denn sie kam bald in starkes, vom Veliki Kamen herüber-- schlagendes Feuer, zugleich in ein ihren Vorrückungs- räum von der Avala und von Zuce aus wirksam bestreichendes Seitenfeuer. Nichts- destoweniger erreichte sie um 9 Uhr vormittags den Mali- Kamen und warf die dort vorgeschobenen feindlichen Ab- teilungen zurück. Die andere Gruppe des Bataillons hatte sich unterdessen, wennzwar unter günstigeren Verhältnissen, ebenfalls nur mühsam dem Ziele nähern können. Schwer war dem Bataillon IV./81 der Anfang gefallen, noch Schwereres wartete seiner: die Erreichung des nächsten Zieles, des sichtbar sehr stark besetzten Westhanges des Veliki Kamen und dann dessen von einer mächtigen Schanze beschirmten Gipfels. Ungeachtet dieser bevorstehenden Kräfte- anspannung hielt das Bataillon in der Vorrückung nicht länger an, als um nur gerade Atem zu schöpfen. Vor- brechend, gelangten bann zwei Kompagnien der Frontgruppe um Mittag bis nahe an die feindlichen Schützengräben am Westrande des Veliki Kamen. Damit war indessen erst wenig gewonnen, denn die Umfassungsgruppe hatte sich während dieser Zeit nicht mehr als etwa 300 Schritte Raum nach vorwärts erkämpfen können. Sie, die den Serben gefähr- licher als die andere war, hatte kurz nacheinander zwei Gegen- angriffe abzuwehren gehabt. Dadurch geschwächt, konnte sie aus eigener Kraft nicht mehr weiter. Immerhin, das Verdienst, bedeutender Übermacht standgehalten zu haben, ließ sie sich nicht schmälern und leistete auch weiterhin dem stetigen Druck hartnäckigsten Widerstand. Als ihr dann das Bataillon I./6 zu Hilfe beisprang, wurde das Gleichgewicht völlig hergestellt. Vorwärts kam jedoch der Angriff nicht, denn die Serben hatten die Verstärkung der Unsrigen ihrer-- seits gleich und beträchtlich wettgemacht. Es mußte also abgewartet werden, bis die Artillerie die feindliche Stellung sturmreif gemacht haben würde. Während nun sämtliche Batterien der Division, die auf Kamen Anschuß hatten, diese heiß umstrittene Höhe unter Feuer nahmen, schoben sich die beiden Gruppen der Ba- taillone I./6 und IV./81 näher und näher an die feindliche Stellung heran. Mühsam und langsam ging es wohl, doch schließlich ging es doch nach Wunsch. Um %7 Uhr abends waren sie am Feind, brachen zum Sturm vor. Zugleich mit ihnen stürmten, von links kommend, Abteilungen des Ba- taillons IV./50. Sie drangen in die Schanze ein, die anderen nahmen die anstoßenden Gräben. Vergeblich versuchten Der Feldzug gegen Serbien 1915/16.