Die Bmsfilow-Offensive im Sommer des Jahres 1916. zwei nächstfolgenden Tage an. Am heftigsten wütete der Ge¬ schützkampf am 17. Die Be¬ satzung mußte schließlich bei großen Überlegenheit des des aus der total zerschossenen Brückenschanze zurückgenommen werden. In der Nacht erzwang sich der Gegner den Übergang über den Pruth und drang Czernowitz ein. Unsere Truppen räumten die Stadt und zogen sich gegen den Zum dritten Male Hauptstadt der Bukowina von b.'n Russen besetzt. Mit rem Herzen mußte man entschließen, diese schöne und in der weiteren Folge den größeren Teil unseres herrlichen Buchenlandes dem Feinde preis-- zugeben. Nicht unerwähnt kann die schwierige Lage bleiben, in der sich hier die Armee P sl a n z e r- Baltin von Haus aus be; fand. Durch den mächtigen Zug der Waldkarpathen vom Westen abgesperrt, liegt das kleine Ländchen nach Osten hin ganz offen da. Kein natürliches Hindernis bietet ihm Schutz vor dem in bedrohlicher Nähe stehenden feindlichen Nachbar. Kleine Flüsse, aus den Kar-- pathen entspringend, durcheilen in ihrem Oberlaufe das Land in der Richtung gegen die östliche Landesgrenze und bieten dem Verteidiger keine günstigen Verteidigungsabschnitte, wohl aber dem Angreifer gute Vorrückungslinien. Schon in den vergangenen zwei Kriegsjahren vom Feinde schwer heim- gesucht, bot das Land der eigenen Armee keinerlei Ressourcen, so daß dieselbe nur auf den Nachschub angewiesen war. Bei dem Mangel an günstigen Nachschublinien, der großen Entfernung vom ertragreichen Hinterlande, mußte die stete Sorge des Armeeführers sein, wie er seine Truppen mit dem Notwendigen versorgen soll. Stand ihm doch nur eine einzige leistungsfähige Nachschublinie, die Bahnlinie Kolomea—Czernowitz, zur Verfügung. War diese einmal in Feindeshand, so mußte die abgeschnittene Armee unter Preisgabe von Landstrichen soweit zurückweichen, bis ihr die Möglichkeit geboten war, trotz der mangelhaften Kom-- munikationen über die Karpathen ihren Nachschub zu sichern. In dieser kritischen Situation befand sich unsere 7. Armee in dem Momente, als am 12. Juni die russischen Kosaken in Sniatyn die genannte Eisenbahnlinie erreicht hatten und der Entschluß des Armeekommandos, die Verteidigungs- linie auf den Höhenkamm der Karpathen zu verlegen, war um so gerechtfertigter, als die Armeeoberleitung bei der damaligen allgemeinen Kriegslage an ein zeitgerechtes Zu-- disponieren von Reserven nach diesem entlegenen Kriegs- schauplatze nicht denken konnte. So zog sich die Armee, wo es nur anging alle Vorräte mitnehmend, planmäßig in südwestlicher Richtung zurück. Am 19. überschritt die russische Armee L e t s ch i tz k y den Sereth, am 20. Juni die Suczawa beiderseits Radautz, und wurde am 21. bei Gurahumora vorübergehend auf-- gehalten. Als die Russen dort einzogen, rächten sie sich für den von uns geleisteten Widerstand, indem sie den Ort in Brand steckten. Nachdem am 2z. das Städtchen Kimpolung in Feindeshand gefallen war, wurde dessen weitere Vor-- rückung auf den Höhen bei Jakobeni, am vielgenannten Mestekanesti, zum Stehen gebracht. Der nach Westen zurückgegangene NordMgel unserer 7. Armee folgte im allgemeinen den Oberläufen des Pruth, des Czeremosz und des Sereth. Die am Czeremosz gelegene Stadt Kuty bildete in der Zeit vom 23.bis 26. Juni den Schauplatz heftiger Kämpfe. Die am dort eingedrungenen Russen wurden zurückgeworfen, und erst nach mehrtägigem Kampfe gelangten sie in ihren Besitz. Am 24. räumten wir die Höhen südlich Berhomet—Wiznitz. Mit den Kämpfen, die sich bei Kuty und weiter nördlich bei Kosow, wo noch am 2. Juni sehr starker Widerstand geleistet wurde, abspielten, wurden in der weiteren Vorrückung die Russen derart auf-- gehalten, daß sie nunmehr bloß schrittweise Raum nach vorwärts gewinnen konnten. Der mächtige Wall der Karpathen hemmte ihren weiteren Siegeszug und bot andererseits unseren schwachen Kräften die Möglichkeit, sich den starken russischen Massen entgegenzustellen und so lange einen wirksamen Verteidigungskampf zu führen, bis der Augenblick kam, sie wieder aus dem Lande zu treiben. Unsere umsichtige und zielbewußt allen Verhältnissen Rechnung tragende Heeresleitung setzte unverzüglich alles daran, um die Kriegsvorräte der nunmehr in unwirtlichem, verkehrst armen Gebirgsterrain stehenden Armee so rasch als möglich zu ergänzen, und den notwendigen ununterbrochenen Munitions- und Nahrungszuschub zu sichern. Daß dies in glänzender Weise gelang und die Armee trotz der schweren Rückzugskämpfe in ungebrochener Kraft kampftüchtig dastand, beweisen die durch viele Monate mit Ausdauer und Zähig-- keit weitergeführten Kämpfe, in denen der Feind trotz aller Anstrengungen nicht vermochte, unsere Karpathenfront zu durchbrechen. In dem waldreichen Gebirgsterrain zer- splitterte die durch ihre unerschöpflichen Truppenmassen