Da jeder dieser drei Abschnitte eine andere ‘ Verkeilung’ der Niederschläge, der Eisperioden und der T hau Witterung hat, müssen wir jeden derselben gesondert betrachten. 1. Der a 1 p in-h e r c y n i s c h- k a r p a t i s c h e Ab¬ schnitt. d) Die alpinen Zuflüsse entspringen und verlaufen theils im klimatischen Gebiete der vorwiegenden Sommerregen (Central- und Nordalpen), wie der Inn mit der Salzach, die Traun, die Enns mit der Steyer, Ibbs, Traisen, Raab; theils an der Grenze des Sommerregengebietes gegen das¬ jenige der Aequinoctialregen (Drau, während ihr Neben¬ fluss Mur noch ganz zum Sommerregengebiet gehört, dann Save.) In diesem Gebiete entspringen alle mächtigeren alpinen Zuflüsse in der Umgebung von Gletschern und lange (meist von November bis April) liegenbleibenden oder noch spät eintretenden Schneemassen, deren Schmelzwässer jährlich um dieselbe Zeit aufzutreten pflegen und einen wesentlichen Einfluss auf das An-*) und Abschwellen der Donau üben. Die allgemeine ausgiebigere Schneeschmelze dieser Gegen¬ den fällt meist mit warmen Thauwinden, Süd west- und Sciroc- calwinden, im Eebruar oder März zusammen, und bewirkt Hochwässer, die zugleich das Wintereis heben und fort¬ führen; die Gletscher liefern hiezu noch wenig Wasser, da sie um diese Zeit in ihrer hohen Lage nur ausnahms¬ weise abzuschmelzen beginnen. Dann folgt im März und April eine Zeit allmäliger und oft unterbrochener Schnee¬ schmelze mit wenig ausgiebigen Regenfällen, daher Nieder¬ wasser im Strome. Im Laufe des Mai und Juni kommt das Schmelzwasser der Gletscher hinzu und beginnen die Sommerregen, darunter Gewitterregen; daher um diese *) Ein Anschwellen des Flusses wird im Donaugebiete „giessen“ genannt; das Wasser „giesst“ oder „gibt zu“ heisst: „es steigt“; es kommt „eine Giess“' (nicht zu verwechseln mit „Guss“), d. h. das Wasser wird steigen. Ein Maximum des Wasserstandes (Hoch¬ wasser) ist damit nicht bezeichnet, sondern eben nur die Zunahme. Um der Schriftsprache näher zu kommen, sagen Manche „der Guss“ anstatt „die Giess“; die alten Schiffleute aber bedienen sich nur des letzteren Ausdruckes.