134 Linz von der Nordseite. Von der Nordseite her auf der Eisenbahn von Bndweis in das Land ob der Ens kommend, entfaltet sich in der Nähe von Linz ein herrliches Naturgemälde; nach längerer, ziem¬ lich einförmiger Fahrt schieben sich die waldigen Hügel, welche den Reisenden bisher auf beiden Seiten begleiteten, auseinander und wie durch einen Zauberschlag zeigt sich ihm ein reizendes Thal, durchfluthet von der mächtigen Donall, an deren Gestade sich das freundliche Linz ausbreitet, während das Auge mit Ent¬ zücken auf den üppigen Fluren lind Anhöhen des Hausruck- und Traunkreises weilt. Hinter diesen aber erhebt sich in blauer Ferne die Zacken¬ linie des Hochgebirges, welche je nach der Durchsichtigkeit der Luft bald leichten Wolkengebilden, bald wieder den Wogen des stürmischen Meeres gleichend, den würdigen Nahmen um dieses großartige Panorama bildet. Josef Hinterberger. Kirchschlag. Herbst. Im späten Herbste und im frühen Winter liegt oft der Nebel wochenlang, zuweilen noch länger auf der Ebene, während auf dem Berge heller, reiner Sonnenschein ist. Dann zeigt sich ein Schauspiel eigener Art. Die Grenze des Nebels ist wagerecht, wie die Ebene eines Tisches. Gegen Ungarn und gegen Baiern hin ist sie von dem blauen Himmel gesäumt, gegen Steiermark hin von den Alpen. Ehe die Sonne aufgeht, ist die Oberfläche des ungeheuer hinge¬ dehnten Nebels bleigrau, wenn die Sonne ausgegangen ist, wird sie rosenroth, später aber schimmert sie den ganzen Tag, wie funkelndes geschmolzenes Silber, an dessen Rand das scharfe