II 14020
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4. Jahresbericht
der
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k. k. Staats-Gewerbeschule
in Linz.
Abteilungen:
fl. Werkmeisterschule mechanisch-technischer Richtung.
B. Bauhandwerkerschule.
C. Abteilung für volksschulpflichtige Knaben.
D. Fachliche gewerbliche Fortbildungsschulen:
a) für Maschinschlosser und verwandte Gewerbe;
b) für Tischler;
c) für Baugewerbe und Spengler;
d) für Maler und Buchbinder.
E. Spezialkurse für Gehilfen und Ingenieure.
F. Offener Zeichen- und Lesesaal.
Schuljahr 1910-1911.
Linz 1911.
Verlag der k. k. Staats-Gewerbeschule.
Druck von J. Wimmer, Linz.
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4. Jahresbericht
der
k. Staats-Gewerbeschule
in Linz.
Abteilungen:
A. Werkmeisterschule mechanisch-technischer Richtung.
B. Bauhandwerkerschule.
C. Abteilung für volksschulpflichtige Knaben.
D. Fachliche gewerbliche Fortbildungsschulen:
a) für Maschinschlosser und verwandte Gewerbe;
b) für Tischler;
c) für Baugewerbe und Spengler;
d) für Maler und Buchbinder.
E. Spezialkurse für Gehilfen und Ingenieure.
F. Offener Zeichen- und Lesesaal.
Schuljahr 1910—1911.
Linz 1911.
Verlag der k. k. Staats-Gewerbeschule.
Druck von J. Wimmer.
I. Schulnachrichten
Allgemeines.
Das Schuljahr 1910/11 wurde mit den Einschreibungen in die Werkmeisterschule
und Abteilung für volksschulpflichtige Knaben, welche am 17. September stattfanden,
eröffnet und mit dem regelmäßigen Unterricht an diesen Abteilungen am 19. September
auch das neue Schuljahr begonnen. Mit der Eröffnung des Schuljahres fiel auch der
Dienstantritt des schon im Vorjahre ernannten neuen Lehrers der mechanisch-technischen
Fächer Ingenieur Prof. Karl Vucnik zusammen. Der Eröffnung dieser Abteilungen
folgte mit Ende September bezüglich anfangs Oktober die Einschreibungen und der
Unterrichtsbeginn an den fachlichen Fortbildungsschulen für Maschinschlosser und Tischler
sowie der Spezialkurse für Gehilfen. Am 4. Oktober, dem Namensfeste Sr. Majestät,
wurde nachträglich das in den Ferien stattgehabte 80. Geburtsfest Sr. Majestät des
Kaisers an der Anstalt festlich begangen. Nach einem Gottesdienste fanden sich der
Lehrkörper und die Schüler der Abteilungen A und C in dem mit Blumen und Fahnen
dekorierten großen Zeichensaale des II. Stockes, der von den Tischen geräumt worden
war, zusammen, worauf nach einer kurzen Ansprache des Direktors vom k. k. Prof.
Dr. A. Raschek ein Vortrag über den Lebenslauf Sr. Majestät gehalten wurde, dem
sich die Absingung der Volkshymne durch einen Chor der Schüler der Abteilung für
volksschulpflichtige Knaben unter der Leitung des k. k. Prof. Fr. Rosmann anschloß.
Am 2. November fanden die Einschreibungen in die mit Beginn des neuen Schuljahres
in eine Bauhandwerkerschule verwandelten Winterkurse für Bauhandwerker statt. Durch
diese für die Anstalt bedeutungsvolle Organisations-Aenderung hatte sich eine wesentliche
Vermehrung der Unterrichtsstunden infolge der Trennung einzelner Fachunterrichte der
Maurer von denen der Zimmerer ergeben, die vorderhand die Bestellung einer provi-
sorischen Lehrkraft für baugewerbliche Fächer notwendig machte. Als solche wurde
der Architekt Max Prossinagg gewonnen, der am 5. November seinen Dienst an der
Anstalt antrat und bis 1. April die Stelle an der Anstalt bekleidete. Die provisorische
Lehrstelle soll mit Beginn des kommenden Schuljahres in eine definitive verwandelt
werden.
Der mit anfangs November in allen Abteilungen in Betrieb stehende Unterricht
verlief bis anfangs Dezember regelmäßig, erlitt aber in der Bauhandwerkerschule dadurch
dann eine Störung, daß der Direktor der Anstalt infolge Infektions-Erkrankung in der
Familie bis anfangs Jänner vom Dienste und damit auch von seinen in dieser Abteilung
übernommenen Unterrichten suspendiert und suppliert werden mußte. Von da ab trat
im Unterrichtsbetriebe keine wesentliche Unregelmäßigkeit mehr ein. Im Laufe der
Monate Jänner bis Mai hatte die Direktion die Ehre, die Ministerial- und Fachinspektoren
1*
4
Herrn Regierungsrat H. Leobner, k. k. Oberbaurat J. Daninger, Regierungsrat G. Grau
und Staatsgewerbeschul-Direktor K. Wallontschek zur Inspektion der Anstalt begrüßen
zu können.
Am 27. und 28. März unternahmen die Schüler des I. Kurses der Bauhandwerker-
schule je eine Exkursion nach Enns, Mauthausen und nach Gailneukirchen unter Leitung
des k. k. Prof. M. Balzarek. Am 27. Mai wurde von den Schülern der Abteilung C
ein Tag für einen Schulausflug freigegeben, welchen die I. Klasse mit k. k. Prof.
F. Rosmann über Grünau zum Almsee, die II. Klasse mit k. k. Prof. H. Jülg nach
Windischgarsten und Spital am Pyhrn unternahm. Beide Ausflüge verliefen klagelos
und waren von herrlichstem Wetter begünstigt, so daß die Schüler von diesen schönsten
Punkten ihres Heimatlandes mit einer Fülle schöner Eindrücke und Erinnerungen
zurückkehrten. Am 25. Juni begannen die Exkursionen der Werkmeisterschule, und
zwar die des II. Kurses nach Pilsen, die des IV. Kurses nach Steeg, Offensee, Ebensee,,
welche bis zum 29. Juni dauerten.
Das Schuljahr wurde am 14. Juli geschlossen und am 15. Juli fand die Verteilung
der Zeugnisse an die Schüler der noch bis zum Schlüsse in Betrieb gestandenen Ab-
teilungen A und C nach einem Dankgottesdienste statt.
Bericht über die einzelnen Abteilungen.
A. Werkmeisterschule.
Der Besuch dieser Abteilung hat auch im heurigen Schuljahre keine Steigerung
gezeigt, doch hat sich das Schülermaterial des I. Kurses wieder gebessert. Die An-
fertigung von Lehrtexten ist bezüglich der Maschinenkunde nunmehr abgeschlossen
und stehen den Schülern die angefertigten Lichtpausen zur Ergänzung der im Unter-
richte anzufertigenden Skizzen der Maschinenelemente zur Verfügung. Es kann nunmehr
an die Vervielfältigung des Lehrtextes dieses Gegenstandes geschritten werden. Der
Unterricht erfolgte programmäßig nach dem im Vorjahre abgeänderten Lehrprogramme.
Von den am Schlüsse des letzten Schuljahres verbliebenen 13 Absolventen des
II. Kurses ist 1 Schüler in den Geschäftsbetrieb seines Vaters zurückgekehrt, von den
übrigen waren in den Hauptferien des Schuljahres 1909/10 in praktischer Verwendung:
1 Schüler in der Papierfabrik in Hallein; 1 bei der Firma Böhler-Grubbach bei Waid-
hofen an der Ybbs; 1 bei der Firma F. Neumann, Hüttenwerk in Lilienfeld; 1 bei
der Firma R. Pfeifer, Brauereimaschinen- und Kesselfabrik in Wels; 1 bei der Firma
K. Jokli, Kunstschlosser in Urfahr; 1 bei der Firma Graumanns Eidam in Traun;
1 bei der Firma Kneitschel & Rosenbauer, Spritzenfabrik in Linz; 1 bei der Firma
Peters & Rothmaier, Mechaniker-Installateur in Linz; 4 bei den k. k. Staatsbahn-
werkstätten in Linz.
Von den diesjährigen 10 Absolventen des IV. Kurses haben bis zum Ende des
Schuljahres 7 eine Beschäftigung in praktischen Betrieben gefunden, die sie nach Schluß
des Schuljahres antreten, und zwar: 2 in Staatsbahnwerkstätten, 1 in der Blockwerk-
5
statte, 1 bei der Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz, 1 bei der Firma Böhler
in Waidhofen, 1 bei der Firma Neumann in Markt Lilienfeld, 1 bei der Firma Breitner
in Wien, 1 geht nach Mexiko in seine Heimat zurück.
Auch heuer wurden von den Schülern dieser Abteilung zur Unterstützung des
Unterrichtes in Technologie und Maschinenkunde sowie Elektrotechnik Exkursionen
unternommen, über deren Einzelnheiten unter Absatz „Exkursionen“ berichtet wird.
Der Unterricht an der Abteilung wurde am 14. Juli geschlossen, am 15. Juli
fand die Verteilung der Zeugnisse statt.
Ueber Anzahl, Fortgang, Muttersprache, Glaubensbekenntnis und Staatsangehörig-
keit der Werkmeisterschüler gibt die nachstehende Zusammenstellung übersichtlichen
Aufschluß.
Kurs der Werkmeister- schule Anzahl der Prüfungsergebnisse am Schlüsse des Kurses Von sämtlichen eingeschriebenen Schülern waren
sämtlich eingeschriebenen am Schlüsse ver- bliebenen p a> rP o o (A P <u nicht entsprochen nicht klassifiziert ihrer Mutter- sprache nach ihrem Glaubens- bekenntnisse nach Ausländer
Deutsche Tschecho Slawen Andere Katholiken Evangelische Andere
Schüler
I. 12 12 10 2 11 1 12
II. 10 10 10 — — 9 1 - 10 — — —
III. 13 13 11 2 — 13 — — 12 1 — 1
IV. 11 11 10 1 — 11 — — 10 1 — 1
Die nachfolgende Tabelle orientiert über Alter und Vorbildung der Werk-
meisterschüler.
Alter bei der Aufnahme Vorbildung
17 18 19 20 o 1 3 'N • O TO 1 >o CN über 30 Volksschule i. II. III. I. II. III. I. II. III. Fachschule
Jahre Klasse der F ortbildungs- schule Klasse der Bürgerschule Klasse der Handwerker- schule
2 6 2 1 1 — — 1 — 4 3 — — 1 — 1 1 1
6
B. Bauhandwerkerschule.
Diese Abteilung hat mit Ministerial-Erlaß, Z. 134/4 XXIa, ddo. 8. Juli 1910,
eine Umgestaltung ihrer Organisation erhalten, durch welche diese nunmehr den ehe-
maligen baugewerblichen Werkmeisterschulen anderer Orte gleichgestellt wurde. Während
andere gleichartige Bauhandwerkerschulen nur für die Ausbildung in einem der kon-
zessionierten Baugewerbe bestimmt sind, sind in der hiesigen Anstalt sowohl Maurer
wie auch Zimmerer und Steinmetzen aufzunehmen. Gleichzeitig wurde auch in den
Fachunterrichten eine Trennung der Gewerbe vorderhand für Maurer und Zimmerer
angeordnet, die sich bei einer Vergrößerung der Schülerzahl des Steinmetzgewerbes
auch auf dieses Gewerbe erstrecken wird und heuer zunächst im I. Kurse zur Durch-
führung gelangt ist. Dieser Verfügung entsprechend war in diesem Schuljahre der
Unterricht im I. Kurse für Maurer und Steinmetzen durchwegs gemeinsam, für
Zimmerer jedoch in Fachkunde, Bauzeichnen, Formenlehre und Maschinenkunde von
den übrigen getrennt. Im nächsten Jahre wird dieser getrennte Unterricht auch im
II. Kurse in Fachkunde, Entwurfszeichnen und Gebäudeanlagen weitergeführt werden.
An diese Kurse soll sich später auch ein Meisterkurs für Maurer anschließen, der
ausschließlich für die endgültige Vorbereitung zur Meisterprüfung bestimmt ist und
in welchen nur solche Schüler aufgenommen werden, welche den II. Kurs absolviert
haben und auf Grund der zurückgelegten Praxis die Berechtigung zur Ablegung der
Prüfung, beziehungsweise zum Erlangen der Konzession besitzen. Die Abhaltung dieses
Meisterkurses ist jedoch an eine Mindestzahl von 10 Teilnehmern gebunden und
nachdem die Unterrichtszeit desselben in die Sommermonate verlegt wurde, dürfte
dieser kein ständiger Kurs werden.
Die Anmeldungen in diese Abteilung haben nahezu die gleiche Schülerzahl
wie im Vorjahre ergeben, auffallend gering ist die Zahl der Steinmetzen geblieben,
deren Ausbildung nun für mehrere Kronländer die hiesige Anstalt besorgen soll.
Es gelangten in den I. Kurs direkt ohne Aufnahmsprüfung 3 Absolventen der
fachlichen Fortbildungsschule, mit Aufnahmsprüfung 2 ehemalige Schüler von Fach-
schulen zur Aufnahme, außerdem sind 15 Absolventen des Vorbereitungskurses in den
I. Kurs eingetreten. In den Vorbereitungskurs wurden 20 Besucher aufgenommen,
davon 17 ohne Vorbildung, 3 mit Vorbildung in der Handwerkerschule oder allge-
meinen gewerblichen Fortbildungsschule, welche die Aufnahmeprüfung nicht bestanden
haben. In den II. Kurs sind 19 Absolventen des I. Kurses eingetreten. Der Unterricht
verlief programmäßig vom 3. November bis 31. März, die Verteilung der Zeugnisse
fand am 31. März mittags statt. Im II. Kurse wurde wie alljährlich am Schlüsse
eine Klassen-Probeprüfung im Entwerfen abgehalten, bei welcher in 3 Tagen von
den Maurern und Zimmerern der Entwurf eines Arbeiterwohnhauses, von den Stein-
metzen der Entwurf eines Portales mit Vortreppe beizustellen war. Der beste Entwurf
wurde von dem Schüler Ignaz Kirschbichler, Zimmerpolier, angefertigt und mit einer
Prämie in Form des Werkes von F. Leitner „Der Holzbau“ bedacht.
Bei den im Jänner und Juni stattgefundenen Meisterprüfungen haben 8 die Prüfung,
davon *7 mit Erfolg abgelegt.
7
Ausweis
über die Frequenz, Fortgang, Muttersprache, Glaubensbekenntnis und Gewerbe der
Besucher der Bauhandwerkerschule.
Kurs Anzahl der Besucher Prüfungs- ergebnis Von sämtlichen eingeschriebenen Besuchern waren
ihrer Mutter- sprache nach ihrem Glaubens- bekenntnisse nach Ausländer ihrem Gewerbe nach
am Anfänge am Schlüsse entsprochen nicht ent- sprochen Deutsch 1 Andere Katholiken Evangelische Andere Maurer Zimmerleute Steinmetzen
Vorbereitungskurs . 21 18 16 2 21 — 21 — — _ 10 8 3
I. 20 19 13 6 20 — 20 — — ' - 13 6 1
11. . 19 16 16 — 19 — 19 — — 12 4 3
Zusammen . 60 53 45 8 60 — 60 — — — 35 18 7
C. Abteilung für volksschulpflichtige Knaben.
Die Einschreibungen an diese Abteilung haben sowohl bezüglich Zahl als Material
der Schüler die gleichen Verhältnisse ergeben wie im Vorjahre, nur mit dem Unter-
schiede, daß in die II. Klasse heuer keine Absolventen der III. Klasse Bürgerschule
zur Aufnahme gelangt sind, da die zwei Aufnahmswerber dieser Art die Aufnahms-
prüfung in die II. Klasse nicht bestanden haben. Auch heuer war wieder die weitaus
größte Zahl der in die I. Klasse aufgenommenen Schüler, und zwar 36 von 45, mit
der Absicht eingetreten, sich dem Maschinschlosser- oder Mechaniker-, vorzüglich
elektrotechnischem Gewerbe zuzuwenden, trotzdem es von Jahr zu Jahr schwieriger
wird, Lehrplätze für diese Gewerbe in Linz ausfindig zu machen. Nur ein ganz geringer
Teil der Absolventen dieser Abteilung hat bisher eine weitere Ausbildung an der
Werkmeisterschule gesucht. Zumeist scheint die in dieser Abteilung erlangte theoretische
Vorbildung den Schülern zu genügen und wird nur noch durch den ein- bis zweijährigen
Besuch der fachlichen Fortbildungsschule noch in fachlicher Richtung, insbesondere
im Zeichnen ergänzt. Es wird sich gelegentlich der nächstfolgenden Jahre erweisen,
ob von Seite dieser Absolventen eine Vergrößerung der Schülerzahl der Werkmeister-
schule zu erwarten ist oder nicht, da nunmehr das dritte Jahr seit Schluß der
III. Klasse dieser Abteilung abgelaufen ist.
8
Auch heuer nahmen die Schüler dieser Abteilung an den Jugendspielen an einem
Nachmittag und Sonntag vormittags unter Leitung des Turnlehrers des Linzer Turn-
vereines Herrn J. Höhnel teil. Die beabsichtigte Einführung des Turnunterrichtes für
die Schüler dieser Abteilung mußte bisher leider immer infolge Mangels eines geeigneten
Turnlokales unterbleiben.
Der Unterricht verlief regelmäßig vom 19. September bis 15. Juli, an welchem
Tage die Verteilung der Zeugnisse stattfand.
Ueber Anzahl, Fortgang, Muttersprache, Glaubensbekenntnis und Staatsangehörigkeit
der Schüler der Abteilung für volksschulpflichtige Knaben gibt die nachstehende
Zusammenstellung übersichtlichen Aufschluß.
Die nachfolgende Tabelle orientiert über Alter und Vorbildung dieser Schüler.
Klasse Alter bei der Aufnahme Vorbildung
12 13 .14 15 16 17 vier- o £ sechs- CD <D 'm acht- I. II. III. IV. I. 11. I. II. I. II.
Jahre Massige Volks- schule Klasse der Bürgerschule Klasse der Staats- gewerbe- schule Klasse der Real- schule Klasse des Gym- nasiums
I. II. 23 17 18 6 12 2 1 — 2 3 3 — — j 23 7 1 — 5 33 — 2 — — —
Zusammen . 23 35 18 2 1 — 2 3 3 — - 23 7 1 ' — 38 — 2 — — —
9
Ausweis
über die bei Eintritt in die II. Klasse gewählten Berufsarten jener Schüler, welche
bis zum Schlüsse des Schuljahres in der II. Klasse verblieben sind.
Klasse Künftiger Beruf der Schüler
Werkzeugschlosser Elektrotechniker Maschinschlosser Baufach Mechaniker Modelltischler Schmiede Steinmetze Spengler Bildhauer Möbeltischler Wagner Zimmerer
II. — 1 11 2 6 1 1 1 1 1 1 1 1
Die Berufskreise, denen die Eltern der Schüler angehören, und das Wirkungs-
gebiet der Anstalt (Wohnort der Eltern) sind aus der nachstehenden Zusammensetzung
zu ersehen.
Beruf der Eltern Wohnort der Eltern
Klasse Angestellte und Beamte Arbeiter und Tag- löhner Gewerbetreibende, Kaufleute und Industrielle Landwirte Linz Urfahr im politischen Be- zirke Linz oder Urfahr außerhalb dieser Bezirke
I. 14 12 20 _' 32 4 4 6
II. 8 8 17 — 20 2 7 4
Zusammen . 22 20 37 — 52 6 11 10
D. Die fachlichen, gewerblichen Fortbildungsschulen.
Diese Abteilung hat im heurigen Schuljahre teilweise eine Neuorganisation dadurch
erhalten, daß die fachliche Fortbildungsschule der Baugewerbe in der II. Klasse ganz
von der für Spengler getrennt wurde und gleichzeitig der Lehrplan derselben abge-
ändert wurde. Es hatte sich im Vorjahre gezeigt, daß die theoretischen Unterrichte
der fachlichen Fortbildungsschule für Baugewerbe auf die Dauer durch die Beibe-
haltung des Lehrwerkstätten-Unterrichtes zu sehr verkürzt werden und insbesondere
10
durch den im neuen Organisations-Erlasse der Bauhandwerkerschule festgesetzten direkten
Uebertritt aus der fachlichen Fortbildungsschule in den I. Kurs der Bauhandwerker-
schule Gefahr vorhanden sei, daß diesem ein Schülermaterial zugeführt werden würde,
das nicht entsprechend vorgebildet ist. Es wurde daher der Lehrwerkstätten-Unterricht
nur mehr in der II. Klasse als Freigegenstand bei behalten und an Stelle desselben in
der I. Klasse ein vermehrter Zeichenunterricht und Materialkunde, in der II. Klasse
auch Baukunde neu eingeführt. Durch diese Umänderung war auch eine Veränderung
des Lehrplanes der fachlichen Fortbildungsschule für Spengler bedingt, bei der über
Auftrag des k. k. Ministeriums gleichzeitig eine Vermehrung der Stundenzahl Platz
greifen sollte. Letztere stieß jedoch bei der Genossenschaft für Spengler auf Wider-
stand und nachdem auf die von der Genossenschaft beantragte Verlegung einzelner
Unterrichtsstunden auf die Zeit nach 6 Uhr abends mit Rücksicht auf die anderen
Fortbildungsschulen grundsätzlich nicht eingegangen werden konnte, hat diese in einer
Zuschrift an die Direktion vom 15. März 1911 erklärt, daß sie ihre Lehrlinge in
Hinkunft in die allgemein gewerbliche Fortbildungsschule entsenden werden, womit
die Loslösung dieser fachlichen Fortbildungsschule von der Anstalt zur Tatsache
geworden ist.
In einzelnen fachlichen Fortbildungsschulen wies zunächst die für Maschin-
schlosser wieder eine so große Schülei'zahl auf, daß in der I. Klasse auch in
den kaufmännischen Unterrichten eine Teilung in Parallelklassen vorgenommen werden
mußte, wobei ein neuer Hilfslehrer in der Person des Absolventen des Kurses für
kaufmännische Fächer Fr. Resch in Verwendung genommen wurde. Die beiden ersten
Klassen hatten nur mehr den Geometrie- und Projektionslehre-Unterricht gemeinsam.
Auch in der II. Klasse wurde vorderhand im Fachzeichnen heuer wieder eine
Parallelteilung durchgeführt, die im nächsten Jahre mit Rücksicht auf die zu er-
wartende große Schülerzahl auf die übrigen Gegenstände wird ausgedehnt werden
müssen. Die fachliche Fortbildungsschule für Tischler ist in ihrem Stande unverändert
geblieben. Die fachliche Fortbildungsschule für Maler wies auch heuer den besten
Schulbesuch auf und eine Steigerung der Schülerzahl durch den festgesetzten Besuch einer
Amzahl von Absolventen der II. Klasse mit denen insbesondere im Fachunterricht sehr
erfreuliche Erfolge erzielt wurden. Die mit ihr verbundene fachliche Fortbildungsschule
für Buchbinder mußte auch heuer mangels einer geeigneten Lehrkraft statt eines Fach-
unterrichtes in der II. Klasse einen Fachzeichen-Unterricht erhalten, doch ist Aussicht
vorhanden, daß bereits im nächsten Schuljahre auch in dieser Fortbildungsschule
ein praktischer Unterricht vorderhand im Marmorieren und Buchbinden eingeführt
werden kann.
Die Erhaltung eines regelmäßigen Schulbesuches hat auch heuer wieder eine
intensive Kontrolle von Seite der Direktionskanzlei erfordert und zu Beginn des Schul-
jahres durch die mangelhaft geführten Lehrlingslisten der Genossenschaften umständ-
liche Erhebungen verursacht.
Der Schulbesuch wies einen durchschnittlichen Besuch von 89% gegen 88% des
Vorjahres auf. Der Unterricht verlief programmäßig vom 2. Oktober bezüglich
2. November bis zum 30. März bezüglich 30. April, an welchen Tagen die Zeugnisse
verteilt wurden.
11
Die statistischen Verhältnisse dieser Abteilung sind durch die nachfolgenden
Ausweise ersichtlich gemacht.
a) Ausweis
über Frequenz, Fortgang, Muttersprache und Glaubensbekenntnis der Fortbildungsschüler.
Klasse der fachlichen Fortbildungs- schule Anzahl der Von sämtlichen eingeschriebenen Schülern
sämtlich eingeschriebenen am Schlüsse ver- bliebenen waren durchschnitt- lich anwesend haben entsprochen waren ihrer Mutter- sprache nach waren ihrem Glaubensbekenntnisse nach waren Ausländer
Deutsche Tschecho-Slawen Andere Katholiken Evangelische Andere
Schüler Ol Io
für Tischler I. Kl. . 31 29 91 21 31 — 31 ■ .
„ „ ii. „ . 20 18 90 18 20 — — 19 1 — —
„ Schlosser Ia Kl. . 35 33 90 24 35 — — 32 3 — 1
& hH h-1 36 34 93 24 34 2 — 36 — — —
„ Baugewerbe I. Kl. 62 53 90 52 62 — — 57 5 — —
n II. 25 22 91 18 25 — — 20 5 — 1
„ Spengler I. Kl. . 22 14 81 10 22 — - 22 — — —
„ ii. „ . 9 6 83 o O 9 — — 9 — — —
„ Maler und Buch-
binder I. Kl. . . 22 21 85 12 21 1 — 22 — — —
„ Maler II. „ . 16 16 93 14 16 — — 16 — - —
„ Buchbindern.Kl. 6 6 92 5 6 — — 6 — — —
Zusammen . 284 252 89 201 281 3 270 14 2
12
b) Ausweis
über das Gewerbe der Fortbildungsscbüler.
Gewerbe Anzahl der Schüler Gewerbe Anzahl der Schüler
einzeln zu- sammen einzeln zu- sammen
a) Fachliche Fortbildungsschule für Uebertrag . 184
Tischler.
Bau- und Möbeltischler . . 51 51 c) Fachliche Fortbildungsschule
für Baufach.
b) Fachliche Fortbildungsschule für Maurer 25
Maschinschlosser und verwandte Zimmerleute 4
Gewerbe. Steinmetze 1
Eisendreher 27 Spengler 21
Kesselschmiede 12 Bildhauer 4 56
Maschinschlosser 50
Mechaniker 19 d) Fachliche Fortbildungsschule für
Installateure — Maler und Buchbinder.
Modelltischler 5 Buchbinder 14
Eisengießer 8 Maler 29
Elektrotechniker 2 Bildhauer 1 44
Kupferschmiede 2
Metallformer —
Kettenschmiede 4
Optiker 1
Uhrmacher 2
Bauschlosser 1 133
Fürtrag . 184 Zusammen . 284
E. Die Spezialkurse für Gehilfen.
Von diesen Kursen wurden heuer auf Grund der Anmeldungen die schon im
Vorjahre bestandenen Kurse für Rechnen, Geometrie, technisch konstruktives Zeichnen,
Fachzeichnen mechanisch-technischer Richtung und bau- und kunstgewerblicher Richtung,
kunstgewerbliches Freihandzeichnen (Aktkurs) und der Lokomotivführerkurs, außerdem
der vor zwei Jahren abgehaltene Kessel- und Maschinenwärterkurs abgehalten. Neu
organisiert wurde mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Besucher aus den Kreisen
der Eisenbahnbediensteten ein Kurs für Verkehrsgeographie und für sprachliche
Uebungen für Eisenbahnbedienstete. Für die gleichzeitig in Aussicht genommenen
Spezialkurse für Elektrotechnik und Bau und Einrichtung von Automobilen hatte sich
nur eine geringe Zahl von Anmeldungen ergeben, so daß die Durchführung derselben
unterblieb. Im allgemeinen ist jetzt schon zu konstatieren, daß für die im ursprüng-
lichen Programme der Kurse projektierten Spezialkurse für Naturlehre, Motorenkunde,
Formenlehre, Technologie für Holz und Eisen kein entsprechendes Interesse vorhanden
13
ist und auch der für Buchführung nur für bestimmte Gewerbe von Fall zu Fall zur
Durchführung wird gelangen können. Hingegen dürfte in dem neu eingeführten Kurse
für Eisenbahnbedienstete eine Steigerung des Besuches zu erwarten sein. Der Kurs
für bau- und kunstgewerbliches Zeichnen wurde mit dem offenen Zeichensaal ver-
einigt, da die Verwendung einer Lehrkraft durch 6 Stunden der Woche nur zur
Beaufsichtigung einer geringen Anzahl von Besuchern des Lesesaales auf die Dauer
als nicht ökonomisch aufgelassen werden mußte. Die Gesamtzahl der Besucher der
Spezialkurse betrug 190 gegenüber 174 des Vorjahres, am Schlüsse verblieben 124
gegen 135 im Vorjahre. Von den Besuchern waren 72 Staatsbahnbedienstete, denen
auch heuer wieder von seiten der Werkstättenleitung eine Verkürzung der Arbeitszeit
an den Unterrichtstagen um 1/2 Stunde eingeräumt wurde, damit diese vor Beginn des
Unterrichtes sich umkleiden können. Ebenso wurde von seiten der k. k. Staatsbalm-
direktion der Anstalt ein Betrag von 432 K für Anschaffung von Schulrequisiten und
Lehrmitteln für diese Schüler angewiesen, welcher dem Fonds der Lehrmittel des
Schulausschusses zugewiesen wurde. Die Direktion spricht an dieser Stelle den leitenden
Persönlichkeiten Herrn k. k. Hofrat Dr. H. Messerldinger und Herrn k. k. Oberinspektor
und Werkstättenleiter Th. Huber für die Förderung, die sie dieser Abteilung dadurch
angedeihen ließen, den höflichsten Dank aus.
Was das Gewerbe der Besucher der Spezialkurse anbelangt, so waren darunter:
78 Maschinschlosser, 17 Bauschlosser, 13 Tischler, 5 Tapezierer, 6 Zimmerer,
3 Maurer, 4 Schmiede, 3 Kesselschmiede, 7 Bildhauer, 2 Elektrotechniker, 4 Stein-
metze, 4 Maler, 4 Vergolder, 3 Wagner, je 2 Motorenwärter und Schuhmacher, je
1 Goldarbeiter, Steindrucker, Glasmaler, Fleischhauer, Sattler, Oekonom, Brauer,
Färber, Spengler, Optiker, Bäcker, Photograph, außerdem 11 Beamte und Lehrer
und 2 Mittelschüler.
Statistische Daten
über Zahl, Erfolg, Muttersprache und Glaubensbekenntnis der Besucher der Spezial-
kurse für Gehilfen.
Anzahl der Besucher Erfolg Von sämtlichen eingeschriebenen Besuchern waren
am Anfänge am Schlüsse ent- sprochen nicht ent- sprochen ihrer Muttersprache nach ihrem Glaubensbekenntnisse nach Aus- länder
des Kurses Deutsche Andere Katho- liken Evan- gelische Andere
Gewerbliches Rechnen
38 16 14 2 32 1 31 2 - —
Geometrie
30 18 17 1 30 — 28 2 — —
14
Anzahl der Besucher Erfolg Von sämtlichen eingeschriebenen Besuchern waren
am Anfänge am Schlüsse ent- sprochen nicht ent- sprochen ihrer Muttersprache nach ihrem Glaubensbekenntnisse nach Aus- länder
des Kurses Deutsche Andere Katho- liken Evan- gelische Andere
Technisch - konstruktives Zeichnen
30 20 19 1 30 28 2 — —
Geographie für Eisenbahnbedienstete
27 19 19 — 24 3 26 1 — —
Sprachliche Uebungen für Eisenbahnbedienstete
11 10 10 — 8 3 11 — — —
Kessel- und Maschinenwärterkurs
28 22 22 — 27 1 27 1 — 1
Lokomotivführerkurs
42 32 32 — 37 5 40 2 — 1
Fachzeichnen mechanisch-technischer Richtung
15 11 11 — 14 1 15 — — 1
Fachzeichnen für Bau- und Kunstgewerbe
12 8 8 — 12 — 12 — — —
Kunstgewerbliches Freihandzeichnen
41 20 20 — 38 3 39 2 — —
Gesamtsumme
190 124 ' 120 A 183 7 182 8 — 1
15
Der Kurs über Elektrotechnik für Ingenieure.
Der im Vorjahre abgehaltene Kurs für Ingenieure hat in diesem Schuljahre über
Wunsch der Teilnehmer an demselben eine Fortsetzung erhalten, in welcher einzelne
Spezialkapitel der Elektrotechnik wie: elektrische Generatoren und Motoren, Gleich-
strom-Maschinen, Wechselstrom-Maschinen, Wechselstrom-Motore, elektrische Batterien
und Akkumulatoren eingehender besprochen wurden. Auch heuer war der Besuch
der Kurse ein verhältnismäßig zahlreicher, da an demselben 32 Ingenieure teilnahmen,
darunter Baudirektor J. Kemjpf des Stadtbauamtes, Landesbaurat E. Vosyka, die In-
spektoren der Staatsbahnen K. Pokorny, W. Jackwerth, 7 Oberkommissäre und Ober-
ingenieure, die übrigen Ingenieure, Kommissäre und Adjunkten. Die Abhaltung des
Kurses wurde mit Ministerial-Erlaß Z. 1827/1, XXI c, ddo. 29. Oktober, genehmigt
und die Dauer desselben auf 5 Monate vom 2. November bis 1. April festgesetzt.
Er blieb in diesem Jahre auf Vorträge ohne praktische Uebungen beschränkt, welche
von dem Lehrer für Elektrotechnik Dr. Ing. F. Michtner abgehalten wurden, der
auch in diesem Jahre sich durch die Zusammenstellung des Lehrstoffes und die Ueber-
lassung der Abschriften der Vorträge zur Vervielfältigung für die Teilnehmer um
den Kurs besondere Verdienste erworben hat.
Der Kurs für kaufmännische Fächer.
Für Lehrer an gewerblichen Fortbildungsschulen.
Mit Ministerial-Erlaß Zahl 984/XXIc, ddo. 3. Dezember 1909, erhielt die Direktion
den Auftrag, in den Ferienmonaten des verflossenen Schuljahres einen der an anderen
Staatsgewerbeschulen ständig organisierten Kurs für kaufmännische Fächer vorzubereiten
und abzuhalten. Die Direktion kam diesem Aufträge zunächst durch Veröffentlichung
desselben in einzelnen Tagesblättern Oberösterreichs und der angrenzenden Kronländer
nach, welche nach wiederholter Ausschreibung das Resultat hatte, daß sich für einen
solchen Kurs die nachfolgend namhaft gemachten Teilnehmer meldeten. Als Lehrer
am Kurse wurden außer den zwei Lehrkräften der Anstalt, den Professoren M. Petsche
und F. Rosmann, noch der Stadtbuchhalter A. Auinger für Unterricht in Gewerbe-
gesetzkunde und der Landessekretär Dr. L. Graf für Handels- und Wechselrecht
gewonnen. Der Kurs wurde am 11. Juli mit einer Ansprache des Direktors eröffnet
und am 30. Juli wieder durch den Direktor nach einem kurzen Vortrage über Wesen
und Organisation von Fortbildungsschulen geschlossen. Der Kurs, der an den Fleiß
der Teilnehmer große Anforderungen stellte, da nicht allein ein großer Lehrstoff, sondern
auch zahlreiche methodische Fragen über die Behandlung des Lehrstoffes zu erledigen
waren, ergab als Resultat, daß 8 Teilnehmer als „vorzüglich befähigt“, die übrigen
als „befähigt“ zum Unterrichte dieser Fächer an gewerblichen Fortbildungsschulen
qualifiziert wurden. Schon im Laufe der letzten Monate des Schuljahres war eine
erhebliche Menge von Vorarbeiteu für den Kurs durch Zusammenstellung von Lehr-
gängen und Vervielfältigung von zahlreichen Uebungsbeispielen für die Kursteilnehmer
aus den an Fortbildungsschulen am meisten vertretenen Gewerben vorhergegangen,
16
die nicht allein beim Unterrichte ausgezeichnete Dienste leisteten und die Absolvierung
des Lehrstoffes ermöglichten, sondern auch den Teilnehmern als höchst wertvoller
Behelf für ihre Unterrichtstätigkeit mitgegeben wurden. Von den Teilnehmern erhielten
19 vom k. k. Ministerium jeder ein Stipendium von 40 K und alle unentgeltliche
Lehrbücher und Lehrmittel ausgefolgt, einer der Teilnehmer, welcher Hilfslehrer einer
Fachschule war, erhielt einen höheren Stipendienbetrag per 120 K. Die Namen der
Teilnehmer und ihr Wohnort sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
Teilnehmerliste des Kurses für Lehrer gewerblich-kaufmännischer Fächer.
1. Aspöck Karl* Fachlehrer in Salzburg.
2. Birhner Anton * Fachlehrer in Bad Ischl.
3. Brandt Gustav, Fachlehrer in Linz.
4. Bengg Rudolf\ Oberlehrer in Saalfelden (Salzburg).
5. Diermayr Karl, Lehrer in Lofer (Salzburg).
6. Eder Simon, Lehrer in Schärding.
7. Fichtiier Georg, Lehrer in Traun.
8. Frey Gustav, Lehrer in Kleinmünchen.
9. Grandy Rudolf, Lehrer in Roith-Ebensee.
10. Horn Franz, Lehrer in Wels.
11. Margreiter Ha?is, Lehrer in Mittersill.
12. Mayr August * Fachlehrer in Linz.
13. Neubauer Marie* Lehrerin in Linz.
14. Panholzer Rudolf, Lehrer in Wels.
15. Pitschmann Josef * Lehrer in Schärding.
16. Priesner Alois, Fachlehrer in Braunau.
17. Punzl Wenzel, Fachlehrer in Gmunden.
18. Resch Franz* Lehrer in Linz.
19. Schaumberger Ignaz, Oberlehrer in Hallstatt.
20. Schulz Hugo* Fachlehrer in Ried.
21. Sporn Karl, Lehrer in Neumarkt.
22. Stein Franz, Lehrer in Wels.
23. Strobl Karl* Lehrer in Klagenfurt.
24. Topf Franz, Lehrer in Wels.
25. Wühl Josef, Lehrer in Steinbach.
Der offene Zeichen- und Lesesaal.
Mit Rücksicht auf die erhöhte Beanspruchung der Lehrkräfte bautechnischer
Richtung in diesem Schuljahre wurde von der separaten Abhaltung eines Lesesaals
mit Genehmigung des k. k. Ministeriums abgesehen und nur der vierstündige, mit dem
Spezialkurs für bau- und kunstgewerbliches Fachzeichnen vereinigte offene Zeichensaal
* Vorzüglich befähigt.
17
abgehalten. Dieser wurde außer von den in diesem Kurs zur Einschreibung gelangten
Schülern auch jeweilig von einer Anzahl Schüler der Bauhandwerkerschule besucht,
welche dort einen Unterricht in konstruktiver Perspektive und malerischer Darstellung
von Gebäuden mit landschaftlicher Umgebung erhielten, der dem Entwurfzeichnen des
II. Kurses sehr zu statten kam. Außer den durchschnittlich anwesenden 8 Schülern
des Spezialkurses waren auch durchschnittlich je 12 bis 15 Schüler der Bauhandwerker-
schule anwesend. Vereinzelt kommen auch außerhalb der Schule stehende Interessenten
zur Benützung der Bibliothek in den Zeichensaal, selbständige Gewerbetreibende
jedoch keine.
Statistische Gesamtübersicht,
Abteilung Anzahl der Von sämtlichen eingeschriebenen Schülern
sämtlich eingeschriebenen i am Schlüsse ver- bliebenen haben entsprochen waren ihrer Mutter- sprache nach waren ihrem Glaubensbekennt- nisse nach waren Ausländer
Deutsche Tschecho- Slawen Andere Katholiken Evangelische Andere
Schüler
Werkmeisterschule . . . 25 21 20 24 1 24 1 _ 1
Bauhandwerkerkurse . . 60 53 45 60 — — 60 — — -
Abteilung für volksschul-
pflichtige Knaben . . 79 62 55 78 — 1 76 3 — —
Fachliche gewerbliche
Fortbildungsschulen . 284 252 201 281 3 — 270 14 — 2
Spezialkurse für Gehilfen 190 124 120 183 7 — 182 8 — 1
Fürs für Ingenieure . . . 32 32 — 32 — — 22 6 4 —
Kurs für Lehrer an Fort-
bildungsschulen . . . 25 25 25 25 — — 25 — — —
Gewerbeförderungs - Kurse 88 88 — — — — — — — —
Offener Lcsesaal .... 20*
Zusammen . 783 657 466 683 11 1 659 32 4 4
* Schüler der anderen Al üeilunge ;n durch schnittli« jb anwe send.
2
18
Werkstätten-Arbeiten.
Es wurden angefertigt:
1. Tischlerei und Zimmerei,
Von der Abteilung C:
I. Klasse: 445 Stück Hebungen im Handfertigkeitsunterricht.
II. Klasse: 140 „ Feil- und Schleifhilfswerkzeuge aus Hartholz für die Schlosserei
als Uebungsarbeit.
II. Klasse: 70 „ Holzverbindungen natürlicher Größe.
40 „ Bauholzverbindungen 1 : 4 und 1 : 2*5.
1 ,, Stockerl aus Birnholz.
Von der Abteilung B:
Vorbereitungskurs: 25 Stück Holzverbände und 25 Stück Körperschnitte.
36 Stück Uebungen im Abbinden und Dachstuhleinzelheiten.
6 „ verschiedene Dachausmittlungsmodelle aus Holzdeckel.
II. Kurs: 1 Modell eines Dachreiters für einen Kapellendachstuhl aus Birnholz 1 : 4
mit teilweisen Verschalungen und Beschlägen.
1 Modell eines Turmdachstuhles mit unten quadratischem und oben acht-
eckigem Grundriß aus gedämpfter Buche 1 : 6 mit Beschlägen
und teil weiser Verschalung.
1 Modell eines Glockenstuhles für 5 Glocken in einem Turm von rechteckigem
Grundriß aus Kiefernholz 1 : 4 mit Beschlägen.
2, Modelltischlerei.
Von der Abteilung A:
II. Kurs: 44 Stück Holz Verbindungen.
4 „ Stellagen für den Sammelraum.
4 „ Kästchen für Diapositive.
1 Tisch für die Steinmetzerei.
1 Podium für die Steinmetzerei.
III. Kurs:
2 Gleitbacken
1 Kurbel
1 Klemmkurbel
1 Büchse
1 Sockel
1 Beilagscheibe
1 Richtplatte
1 Maschinenschraubstock
1 Unterlagplatte
für Modell-
tischler-
Schraubstock
5 Modelle für Messer-Ausschalter
1 Lagerplatte für Drehkrahn
1 Rahmen für Anlaß widerstand
10 Modelle für eine kleine Eisendrehbank
1 Kettenrad
1 Kettenrad mit Schnecke
1 Büchse zur Fräsevorrichtung
1 Mutter zur Drehbank
1 Handgriffmutter
19
1 Schmiervase 1 Schalthebel
1 Ueber wurfmutter 1 Platte hiezu
1 Supportmutter 1 Messingdeckel.
3. Formerei.
IV. Kurs:
Formen einzelner obig er Modelle in zwei- und dreiteiligen Formkasten, sowTie
Herrichtung einer Gußform für eine Biemenscheibe von 1*000 m -e- mittelst Schablonen
im Herd.
4. Schmiede.
Von der Abteilung A.
I. und II. Kurs:
Durchschläge . 8 Stück Krahndrehzapfen . . . .
Drehherze . 2 .. Messerhalter . . i „
Feilkloben • . . 3 .. Mutterschlüssel . . . . • . 9 „
Feuerzangen . 10 Kohrzangen . . 5 *
Flachmeißel . 8 Schrauben . . 20
Gewindeschneidkluppen . . • 3 „ Schraubenzieher . . . . • • 5 „
Hämmer . 11 .. k Schrottmeißel . . 6
Keile ■ 6 „ Steckschlüssel • • 2 „
Körner . 8 Steinmeißel • • 6 *
Kurbeln • 3 „ Spitzzirkel . • 3 „
Krahnhaken • 3 „ Windeisen • . 3 „
III. und IV. Kurs:
Bohrkopfspindel . 1 Stück Schraubstockspindel . . . . 1 Stück
Drehbankspindeln .... . 3 .. Schrottmeißel • • 1 „
Fräserspindeln . 3 Stellringe ... 2 „
Hämmer • 1 „ Stirnfräser . . . 1 ..
Kettenführer • 2 Stoßmesser . . . 5 ..
Krausköpfe . • 2 „ Speiskopfbügel . . . . • ■ • 1 „
Messerhalter • 2 „ Spannvorrichtung . . . . . 1 ..
Nasenkeile . 8 ..
Von der Abteilung C.
II. Klasse:
Schmiedeübungen zirka . . 900 Stück Durchschläge .... . . . 24 Stück
Handhämmer . 2 .. Körner • • • 24 „
Bankhämmer . 24 Feuerzangen ■ • . 8 „
Beißnadel . 24 .. Leiter für Kesselhaus . . . . 1 „
Spitzzirkel . 24 „
2*
20
5. Schlosserei, Dreherei und Mechanikerwerkstätte.
Von der Abteilung A.
I. Kurs:
Drehübungen..............,38 Stück
Keile als Feilübung .... 23 „
Schraubenschlüssel............7 „
Windeisen.....................3 „
Steckschlüssel ....... 4 „
Kurbel........................5 „
Hämmer........................6 „
Schraubenstockspindel ... 2 „
Drehherz......................1 ,,
Hobelübuneen..................8 „
Holzplanscheiben
Mitnehmerscheibe . . . . . 1 V
Haken für Flaschenzug . . . 2 >>
Wippe für Elektromotor . . . 1 >>
Spannkluppe . 1 V
Feilkloben . 2
Gewindeschneidpacken . . . 2 ))
Parallelreißer . 1
Messerhalter . 2 7J
II. Kurs:
Parallelschraubstock für
Tischlerei................2 Stück
Leistungsbremse für Dampf-
maschine .......................1 „
Maschinen-Parallelsch raubstock 1 ,,
Für Blechschere neue Messer 2 Stück
Schmiedekrahn samt Laufkatze 1 „
Nietenpfannen ....... 3 „
Reparatur der Mechaniker-
drehbank ....................2 ,,
III. und IV. Kurs:
Fertigstellen des Laufkrahnes, Laufkatze und Flaschenzuges für das Maschinenhaus und
Montieren desselben.
Fräserspindel für Fräser von
28 Durchmesser . . 1 Stück
Fräser-Drehdorn...............1 „
Drehdorn für Hinterdrehapparat 1 „
Fräser........................3 ,,
Gewindebohrer 1"..............1 ,,
Lineal........................1 ,,
Krauskopf.....................1 ,,
Parallel-Maschinensch raubstock 1 ,,
Pumpenventil ........ 1 Stück
Drehbanksupport...............1 „
Drehbankspindelstock .... 1 „
Planfräser....................1 „
Ueberwurfmuttern zum befestigen
des Indikators auf der
Dampfmaschine .... 4 „
Gewindeansatz............. . 2 ,,
Verschluß-Schrauben .... 2 „
Von der Abteilung C'.
I. Klasse:
Feil-, Treib-, Niet- und Löt-
übungen zirka .... 1100 Stück
Schraubenschlüssel..............5 „
Brustleier......................1 „
Scharnierbänder.................6 ,,
Loch zirkel ....
Oelgefäße • • • • 8 „
Körner • • , • 4 „
Durchschläge . . . ■ • ■ • 2 „
21
II. Klasse:
Anschlagwinkcl 2 Stück Körner .... 12 Stück
Bohrer 12 „ Kurbeln .... 2 „
Durchschläge 12 „ Loch zirkel .... .... 1 „
Einpassungen 10 „ Mutterschlüssel . . .... 11 „
Feilkloben 1 „ Mutterschrauben . . .... 14 „
Greifzirkel 6 „ Rohrzangen .... .... 2 „
Hämmer ........ 11 „ Spitzzirkel .... .... 9 „
Keile 12 „ Drehübungen . . . .... 22 „
Mechaniker-Arbeiten.
Abteil ung A.
III. und IV. Kurs:
Doppelpoliger Ausschalter . . . 1 Stück Magnet-Induktor . .
Anlasser für 20 Ampöre • 1 „ Einfachzellenschalter (Fertig-
DrehumschalLr für Spannungs- Stellung) . . . .... 1 „
zeiger • 1 „
Abteil ung C.
II. Klasse:
Feil- und Drehübungen . . . - 40 Stück Gabelverbindungen . .... 12 Stück
Universalklemmen .... • 2 „ Scharnierstanidcn . . .... 8 „
Kohlenklemmen • 8 „
Herstellen einer Starkstromleitung für Schleifmaschinenantrieb
ddo. für Drehbankantrieb (Wechselstrommotor).
Neuwickeln eines Einphasenmotors 0*3 P. S.
Reparaturen an Anlassern und Widerständen.
Ueb ungen im Schalten von Telephon Stationen.
160 Schrauben |
120 Klammern zu Zimmerei-Modellen der
(Gleich ström motor).
4 Schellen
2 Lager
Winterkurse, und
zwar:
1 Glockenstuhl
1 Dachreiter
1 Kapellen türm.
6. Eisenbetonwerkstätte.
Eine Eisenbetonplatte 6*50 m Spannweite, 1/60 m Breite, mit einem nach der Länge
in der Mitte der Platte angeordneten Tragbalken.
7. Steinmetzwerkstätte.
Von der Abteilung B.
1 Modell einer runden Freitreppe mit Steinbrüstung und Anschluß an eine Böschungs-
fläche (Fortsetzung vom Vorjahre).
, eines Wandstrebepfeilers.
, eines Eckstrebepfeilers.
, einer windschiefen Böschungsmauer mit Bogenwiderlager.
einer Bildsäule.
22
8. Maurerwerkstätte.
Von der Abteilung B.
V orbereitungs k urs:
Auflegen aller Mauerverbände am Verbandtisch.
Herstellen des Fundamentinauerwerkes samt Fußkanal für den neu aufgestellten Dampf-
kessel der Anstalt (28 m3 Mauerwerk).
In der Gießerei einer Zwischendecke für Holzlager eingebaut (20 m2 Lagerfläche).
I. Kurs:
Abschlagen der im Vorjahre ausgeführten Verputzarbeiten der Grabdenkmale, 2 Portale,
und Wiederherstellen dieser Arbeiten.
Abtragen der im Vorjahre ausgeführten Gewölbearten wie: Tonnengewölbe mit Kappe,
preußisches Platzeigewölbe, Spiegelgewölbe und Kreuzgewölbe, und Wieder-
herstellen derselben.
Von der Abteilung D (Hospitanten).
Auflegen aller Mauerverbände am Verbandtisch.
Aufmauern von 3 Objekten mit je einer Fensteröffnung zur Herstellung verschiedener
Fensterstürze, und zwar: mit eisernen Trägern, mittelst Ziegelgewölbe
und in Eisenbeton, welche Objekte im Schuljahr 1911/12 von den Bau-
handwerkerschülern mit heimischen Putzmotiven verputzt werden.
Herstellen des Zementverputzes des Fundamentes der neu aufgestellten Dampfmaschine.
Von der Abteilung C.
Einübung der Ziegelverbände am Verbandtisch.
20 verschiedene Mauer- und Kamin verbände, 6 Schichten hoch aufmauern.
Eine Mauer mit Segment-Fensterbögen und Entlastungsgurten hersteilen; dieselbe mit
einem gezogenen Gesims abdecken, sonst glatt verputzen.
Ausgrabung und Ausmauerung einer Grube im Herd der Formerei für Schablonenformen.
9. Malerwerkstätte.
II. Klasse Maler:
11 Stück Kabinette (Plafonds und Wände) gemalt, hiezu sämtliche Details
sowie die notwendigen Schablonen geschnitten etc.
9 „ kleine Plafonds (Stuckleisten-Imitation) gemalt.
6 „ Aufschriften auf Mauer in verschiedenen Schriftarten geschrieben
21 ,, Stilleben nach der Natur in Leim- und Temperafarben gemalt.
34 „ verschiedene Holzgattungen in Oel und Essig lasiert mit der
Grundierung, Kittung und Anstrich.
38 „ Marmorimitationen in Oelfarbe.
9 „ Wandflächen mit Reliefmalerei (Linkrusta-Imitation).
15 „ Leisten und Ornamente, plastisch in Grau gemalt.
J
gezeichnet,
vorherigen
23
Pflege der Schulhygiene.
In der weiteren Ausgestaltung der hygienischen Einrichtungen der Anstalt ist
in diesem Schuljahre ein Stillstand eingetreten, da insbesondere die vollständige Ein-
führung des elektrischen Lichtes in alle Unterrichtsräume bei der Stadtgemeinde
wegen der hohen Kosten auf Schwierigkeiten stößt. Die Direktion hat daher die
eventuelle Uebernahme der Beleuchtung der Anstalt mit elektrischem Lichte, das
durch die Motorenanlage der Anstalt erzeugt wird, ins Auge gefaßt, doch sind die
bezüglichen Verhandlungen noch in Schwebe. An sonstigen hygienischen Neu-
einrichtungen wurde in diesem Schuljahre der Versuch gemacht, mit einer sehr ver-
dünnten LysoformlÖsung die Luft der Schulzimmer, die namentlich in stark besetzten
Portbildungsschulklassen am Nachmittag sehr verschlechtert ist, in den Zwischenpausen
zu bestäuben, wozu eine Perolinspritze verwendet wird. Die Fußböden der Aborte
werden häufig, namentlich am Sonntag, mit Formaldehydlösung gestrichen, wodurch
einerseits der Geruch genommen, anderseits das zu lange Verweilen in den Abort-
räumen etwas verleidet wird. Der Schularzt Primarius Dr. F. Ehrl hat wie in den
Vorjahren seine ersprießliche Tätigkeit als ärztlicher Ratgeber der Schüler und Kontroll-
organ bei Dispensierungen vom Werkstättenunterricht, bei Schülererkrankungen und
häufigen Absenzen von Schülern fortgesetzt und auch heuer die Samariterkurse sowohl
für die Bauhandwerkerschule, wie für die Werkmeisterschule abgehalten. Ueber die
Tätigkeit desselben als Schularzt gibt der am Schlüsse des Jahresberichtes beigefügte
Bericht des Schularztes Einzelheiten.
Tätigkeit der Anstalt in der pädagogisch-didaktischen Förderung der
Gewerbe.
Die Anstalt hat diese Tätigkeit bisher auf dem Wege des Wanderlehrer-Unter-
richtes besorgt. Im verflossenen Schuljahre hat die Anstalt keinen Wanderlehrer-
Unterricht abgehalten, hingegen von Seite des Gewerbeförderungs-Institutes in Linz
die Abhaltung solcher Kurse zur Weiterbildung von Meistern und Gehilfen der Gewerbe
übernommen, welche unter die an der Anstalt gepflegten Gewerberichtungen gehören,
zuzüglich solcher, durch welche die theoretische Weiterbildung in mechanisch-technischer
Richtung beabsichtigt wird, wie Kurse über Mechanik, Maschinenbau, Elektrotechnik,
Automobilwesen etc. und für welche an der Anstalt die nötigen Lehrbehelfe und
Lehrkräfte vorhanden sind. Der erste solche Kurs wurde für Maler und Anstreicher
in Form eines dreistündigen Vortrages über Untersuchung von Farbmaterialien ab-
gehalten, für welchen der Leiter der Farbmaterialien-Untersuchungsanstalt in München,
Malermeister L. Süß, gewonnen worden war. An demselben haben fast alle hiesigen
Maler- uud Anstreichermeister teilgenommen und wurden demselben auch die Schüler
der fachlichen Fortbildungsschule für Maler beigezogen. Der Vortrag wurde durch
eine Reihe praktischer Versuche über die chemische Untersuchung von Farben be-
züglich ihrer Echtheit und Brauchbarkeit unterstützt. Nachdem hiebei infolge Zeit-
mangel die Untersuchung von Malmitteln wie Lacken, Firnissen etc. unterbleiben mußte,
24
soll dieser Vortrag durch eine Anzahl Uebungsstunden über die Prüfung dieser Artikel,
die durch einen Lehrer der Anstalt geleitet werden wird, im Herbste ergänzt werden.
An diesen Kurs schloß sich ein Kurs für Konstruktion von leichten Eisenkonstruktionen
für Bauschlosser an, der in der Zeit vom 3. bis 15. April mit täglich sechsstündiger
Unterrichtszeit, darunter je zwei Stunden Werkstättenarbeit, abgehalten wurde und
an welchem die Professoren H. Wolfsgmber in Konstruktionslehre und Fachzeichnen,
M. Petsche in Kalkulation und der Werkmeister A. Gebhart im Werkstättenunterricht
als Lehrer funktionierten. Für den Kurs waren ursprünglich 11 Teilnehmer angemeldet,
von denen bei Eröffnung nur 7 erschienen. Nachdem eine große Menge von Vor-
arbeiten geleistet worden war, da 3 Projekte in der kurzen Zeit vollständig durch-
gearbeitet werden sollten, war eine Absage des Kurses im letzten Augenblicke nicht
mehr möglich und wurde der Kurs mit dieser Teilnehmerzahl durchgeführt. Die
Resultate waren sehr günstige; ein Teil eines der Projekte, eine runde Eisenstiege,
wurde in Naturgröße in der Werkstätte ausgeführt, so daß auch für die Kalkulation
authentische Daten zur Verfügung standen. Der Kurs wurde am 15. April mittags
geschlossen. Ein vom Genossenschaftsverbande angeregter Kurs für autogenes Schweißen
und Schneiden mußte infolge zu geringer Anmeldungen unterbleiben. Des weiteren
wurde über Ansuchen des oberösterreichischen Maschinistenklubs ein Instruktionskuis
über Grundbegriffe der Elektrotechnik, speziell einphasige Induktionsmotore und ihre
Betriebsfehler, sowie Behandlung und Wartung derselben, mit 47 Teilnehmern vom
k. k. Prof. Dr. Ingenieur Fr. Michtner am 2. und 9. April abgehalten, welcher mit
einer Exkursion der Teilnehmer in das Elektrizitätswerk der Linzer Tramway- und
Elektrizitäts-Gesellschaft verbunden war. In Vorbereitung sind derzeit ferner ein
Kurs über Blitzableiteranlagen und Montierung, sowie über Ansuchen der Uhrmacher-
innung ein Kurs für Uhrmacher über die im Uhrmachergewerbe nötigen Grundbegriffe
der Mechanik. Endlich soll noch mit Beginn des kommenden Schuljahres ein Kurs
über Bau, Einrichtung und Wartung von Automobilen abgehalten werden. Der Anstalt
ist mit dieser Veranstaltung von Fachkursen ein ausgedehntes Gebiet .neuer Tätigkeit
erwachsen.
Inspektionen.
Die Anstalt wurde in diesem Schuljahre wiederholt inspiziert, und zwar am
13. und 14. Dezember die kaufmännischen Fächer vom Herrn k. k. Staatsgewerbe-
schul-Direktor und Fachinspektor K. Wallontschek) die elektro-tecknischen Fächer am
13. und 14. Februar vom Herrn k. k. Regierungsrat und Fachinspektor A. Grau; die
bautechnischen Fächer am 22. und 23. März vom Herrn k. k. Oberbaurat und Mini-
sterial-Inspektor J. Deininger und die mechanisch-technischen Fächer sowie der
Gesamtzustand der Anstalt am 7. und 8. April vom Herrn k. k. Regierungsrat und
Ministerial-Inspektor H. Leobner.
Besuche.
25
Die Anstalt wurde in diesem Schuljahre korporativ von der Baumeistergenossenschaft
von Linz und Urfahr und von der Maler- und Anstreichergenossenschaft besucht;
außerdem von den Herren: Prof. Dr. Rek-luh, Direktor der städtischen Schulen in
Braunschweig; T. Karich, k. Gewerberat aus München; E. Gerber, Architekt aus
Dayton (Ohio); A. Romanovsky, Prof, aus Krakau; Er. Wiedorn, Prof, aus Czernowitz;
V. Bctier, Prof, aus Innsbruck.
Exkursionen.
Wie im Vorjahre wurden auch heuer Exkursionen sowohl von der Werkmeister-
schule wie der Bauhandwerkerschule unternommen. Letztere, dazu bestimmt, alte ein-
heimische Bauten von den Schülern aufnehmen und studieren zu lassen, wurden am
Schlüsse des Unterrichtes der Bauhandwerkerschule von den Schülern des I. Kurses
unter Leitung des k. k. Prof. M. Bal-xarek am 27. und 28. März durchgeführt. Am
ersteren Tage begaben sich die Schüler in Begleitung des genannten Lehrers und des
Werkmeisters baugewerblicher Richtung K. Rauer nach Enns, woselbst die Bauten
besichtigt, ein barockes Haustor sowie eine Kapelle aufgenommen und 2 Aufnahmen
gemacht wurden und mittags nach Mauthausen, woselbst 2 Gebäude vermessen sowie
4 photographische Aufnahmen angefertigt wurden. Der nächste Tag führte die Schüler
von Linz aus nach Gallneukirchen, in welchem Orte sich infolge seiner etwas abseits
vom großen Verkehr befindlichen Lage noch mehr typische Beispiele alter einheimischer
Bauten erhalten haben und 6 Objekte skizziert und aufgenommen wurden, die ein aus-
gezeichnetes Studienmaterial für den Unterricht in Bauformenlehre bilden und im
nächsten Schuljahre nach den Vermessungen auch im Unterricht aufgetragen werden
sollen.
In der Werkmeisterschule verfolgten die Exkursionen den Zweck, den Unterricht
in Technologie, Maschinenkunde und Elektrotechnik durch Besichtigung größerer Fabriks-
anlagen und Elektrizitätswerke etc. zu beleben und zu unterstützen. Außer den im Um-
kreise des Schulortes und in Linz selbst bestehenden Betriebsanlagen dieser Art, wie
der Lokomotivfabrik Krauß & Co., der Aktienspinnerei in Kleinmünchen, der Metall-
gießerei Gugg und der Papierfabrik in Nettingsdorf, die der Reihe nach am 17. Jänner,
7. März, 15. Mai und 11. Juli unter Leitung des k. k. Prof. Ii. Vucnik besichtigt
wurden und in welchen Fabriksanlagen die betreffenden Leiter derselben sich bereit-
willigst an der Führung der Schüler beteiligten, wurden von den Schülern dieser Ab-
teilung auch je eine größere Exkursion in weiter entfernt gelegene Orte, und zwar von
den Schülern des II. Kurses nach Pilsen mit einer Abzweigung von dort nach Chotischan
und Königshof, von den Schülern des IV. Kurses in die Elektrizitätswerke, Salinen-
und Fabriksanlagen von Hallstatt, Steeg, Offensee, Ebensee, Gmunden und das Traun-
fallwerk unternommen. Ueber erstere Exkursion ist folgendes zu berichten: Die Schüler
begaben sich am 25. Juni in Begleitung des k. k. Prof. K. Vucnik von Linz nach
Pilsen, woselbst sie in der Nacht anlangten. Am 26. Juni wurde die Fahrt zunächst
26
nach Königshof fortgesetzt, um dort die Eisenwerke der Prager Eisenindustriegesellschaft
mit den Hochöfen, das Thomas-Stahlwerk, die Rohrgießerei und das Blechwalzwerk
zu besichtigen, wobei sie vom Herrn Ing. K. Krobath geführt und auch mittags be-
wirtet wurden. Nach der abends erfolgten Rückkehr nach Pilsen folgte am 27. Juni
in Pilsen selbst die Besichtigung der Maschinenfabrik, Brückenbauanstalt und Kessel-
fabrik der Skoda-Werke unter Führung des Herrn Oberingenieurs J. Polth und nach-
mittags die Besichtigung der maschinellen Einrichtung des bürgerlichen Brauhauses,
woselbst die Schüler auch mit einer Jause bewirtet wurden. Am 28. Juni traten die
Schüler die Fahrt nach Chotischan an und begaben sich von dort zu Fuß in Begleitung
eines Beamten nach Teimitze zur Besichtigung und zur Einfahrt in den Austria-Schacht
der westlichen Bergbau-Aktiengesellscaft, besichtigten in der Folge die Maschinenhäuser,
die Separation und Kohlenwäsche sowie die Brikettier-Anlage unter Führung des Herrn
Ing. K. Schauberger und wurden auch mittags bewirtet. Nachmittags nach Pilsen
zurückgekehrt, besichtigten die Schüler noch die Stadt Pilsen und kehrten mit dem
Abendzuge nach Linz zurück, woselbst sie am 29. Juni um 8 Uhr früh mit einer
reichen Fülle von Eindrücken und von dem Gesehenen hoch befriedigt anlangten.
Die Exkursionen der Schüler des IV. Kurses wurden hauptsächlich zu dem Zwecke
unternommen, den Schülern die großen elektrischen Kraftanlagen, in welchen die Alpen-
gewässer Oberösterreichs für den Dienst der Menschheit ausgenützt werden, zu zeigen,
sie mit der Verwertung dieser Kräfte für die Industrie des Landes bekannt zu
machen und ihnen auch die maschinellen Einrichtungen einiger für spezielle Fabrikations-
zweige. bestimmte Fabriksanlagen vorzuführen, demnach auch spezielle technologische
Studien zu machen. Die Schüler des Kurses verließen Linz unter Leitung des k. k.
Prof. Dr. Ing. F. Michtner am 26. Juni um 31/2 Uhr morgens und langten um 8 Uhr
früh in Hallstatt an, wo sie von Herrn Bergoberkommissär A. Gerscha bereits am
Landungsplatz des Dampfschiffes erwartet und zunächst in das Sudhaus der Saline
geleitet wurden, wo ihnen in höchst instruktiver Weise von diesem die Erläuterung
der dortigen Einrichtungen gegeben wurden, worauf sie dieser bis auf den Salzberg
geleitete, wo Herr Bergkommissär R. Klein die Führung übernahm. Dessen Zuvor-
kommenheit verdanken die Exkursionsteilnehmer, daß sie in den Berg einfahren konnten
und in eingehender Weise über die Art des Abbaues, die Lage und Größe des ganzen
salzführenden Gebirges instruiert wurden. Nach Hallstatt mittags zurückgekehrt, fuhren
die Schüler von hier nach Steeg zur Besichtigung des Elektrizitätswerkes der Firma
Stern & Hafferl, woselbst sie von Herrn Betriebsleiter Ing. F. v. Payr erwartet und
in das Werk geführt wurden, der ihnen dort die ganze Einrichtung und den Betrieb
eingehend erklärte. Nach Nächtigung in Steeg erfolgte am 27. Juni früh die Weiterfährt
nach Steinkogl und von dort der Fußmarsch ins Offenseewerk derselben Firma in
Begleitung des Betriebsleiters dieses Werkes Herrn Ing. J. Naclerer, der die Exkursions-
teilnehmer in der Station Steinkogl erwartet hatte. Unter Führung desselben wurden
die dortigen Werksanlagen, die Oberwasserkanäle und das Wasserschloß des Werkes
eingehend besichtigt und dann der Rückmarsch nach Steinkogl und von da weiter
nach Ebensee angetreten. In Ebensee wurde zunächst die Uhrenfabrik A. Junghans
besichtigt, wo den Schülern vom Betriebsleiter der ganze komplizierte Fabrikationsgang
dieser Produktion, sowie die dazu verwendeten Präzisionsmaschinen, Meßgeräte und
27
Automaten eingehend erklärt wurden. Des anderen Tages, am 28. Juni, wurde die
Baumwoll- und Jutespinnerei der Firma A. Porak besucht. Hier übernahm Herr
Direktor A. Rösler persönlich die Führung und gab auf dem Rundgange durch die
Fabrik den Schülern Gelegenheit, eine musterhaft und ganz modern mit durchwegs
elektrischem Antrieb eingerichtete Textilfabrik kennen zu lernen. Ein nach dem Rund-
gange angebotenes Frühstück wurde mit Dank angenommen. Von Ebensee erfolgte
die Fahrt über den Traunsee nach Gmunden zur Besichtigung der dortigen Zement-
fabrik L. Hatschek am Rudolfsbahnhof. Auch hier wurden sie von dem Direktor der-
selben Dr. Valeur und Herrn Ing. Ii. Lobahn in freundlichster Weise aufgenommen
und in die Fabrik geleitet. Sie lernten die ganze Fabrikationsweise dieses Baustoffes
mit den modernsten und mustergültig durch elektrische Kraft aus dem Offenseewerke
betriebenen Maschinen, der Drehöfen, Sammelanlagen kennen und erfuhren im Festig-
keitslaboratorium unmittelbar durch Versuche an Probekörpern auch die Festigkeits-
zahlen dieses Materials. Eine reichliche und in freundlichster Weise dargebotene Jause
vereinigte die Führer und Exkursionsteilnehmer in den Räumen des Direktionsgebäudes
am Schlüsse der Besichtigung.
Es wurde sodann in Gmunden übernachtet und am 29. Juni von dort die Fahrt
in das Elektrizitätswerk am Traunfall angetreten. Hier besichtigten die Schüler noch
im Laufe des Vormittags unter Führung des Herrn Betriebsleiters A. Bertholcl das
Werk, die Einrichtung der Zentrale, die Transformatorstation und die Leitungsanlage,
womit die Exkursion ihren Abschluß erreichte. Die Schüler wanderten von hier nach-
mittags nach Lambach und langten um 8 Uhr abends wieder in Linz an. Auch sie
hatten eine Summe wertvoller Einblicke und Aufklärungen über einzelne Kapitel der
ihnen im Laufe des III. und IV. Kurses beigebrachten Kenntnisse aus der Anschauung
gewonnen und dabei noch Gelegenheit gehabt, 4 Tage in den Glanzpunkten des ober-
österreichischen Salzkammergutes verweilen zu können. Ein besonderer Dank gebührt
all jenen Faktoren, insbesondere den Firmen und ihren technischen Leitern und Beamten,
die durch ihr so außerordentliches Entgegenkommen die Durchführung der Exkursionen
ermöglicht haben.
Die Ergänzung der Einrichtung der Werkstätten und Schulräume.
Im verflossenen Schuljahre wurde die Ausgestaltung des Motorraumes in Angriff
genommen. Zunächst wurde der in den Werkstätten der Anstalt hergestellte Krahn
auf den in den Ferienmonaten eingezogenen Traversen montiert und in den Ferien-
monaten auch die Fundamente für den aufzustellenden 20 H. P. starken Dieselmotor
fertiggestellt, die unterdessen bis zur Aufstellung desselben wieder mit dem Fußboden-
belag zugedeckt wurden. Mit Beginn des Schuljahres wurde der für das Kesselhaus
bestimmte Battnic-Kessel von 25 Quadratmeter Heizfläche bei der Linzer Finna L. Posselt
bestellt und mit Eröffnung der Bauhandwerkerschule von den Schülern derselben das
Kesselfundament eingebaut, während die Einmauerung desselben erst nach der am
Schlüsse des Monates Dezember erfolgten Lieferung von der Firma R. Urbanitzky in
28
Linz besorgt wurde. Mit Ende Jänner war auch diese fertiggestellt und konnte mit
1. Februar die unterdessen gleichfalls montierte von der Firma L. Becher in Wien
gelieferte Dampfmaschine von 18 H. P. in Betrieb gesetzt werden. Zur Wartung des
Kessels wurde ein Kessel- und Maschinenwärter in der Person des ehemaligen Marine-
unteroffiziers L, HoiSy eines Schülers des Lokomotivführer-Kurses und Bediensteten
der Montierungswerkstätte der Staatsbahnen, bestellt. Von der Stadtgemeinde Linz
war gleichzeitig auch die notwendige Kanalisations-Anlage für die Wasserabführung
des Kessels, sowie das Reservoir für die Speisung des Kessels ausgeführt worden und
dem bestellten Kessel- und Maschinenwärter eine Wohnung in dem der Stadtgemeinde
gehörigen Hause Humboldtstraße 28 a zur Verfügung gestellt worden, deren Mietzins
vom Staate an die Stadtgemeinde nach dem neuen Vertrage zu begleichen ist. Der
Betrieb des Kessels erforderte gleichzeitig die Anlage einer Kohlenförderung aus den
Souterrain-Lokalitäten, für die ein Aufzug in Aussicht genommen ist; vorderhand
wird diese durch ein Provisorium bewerkstelligt. Die Heizung des Kessels erfolgt mit
ärarischer Kohle aus dem J. Brüxschacht. Vorderhand ergab der Kesselbetrieb keine
wesentliche billigere Erzeugung der Kraft als der elektromotorische Betrieb mit
Straßenstrom von der Elektrizitäts-Zentrale. Zur Untersuchung der Ursachen dieser
Tatsache war es notwendig, eine Indikatur für die Dampfmaschine anzuschaffen und
die Maschine abzubremsen. Die Bremsvorrichtung wurde in den Werkstätten hergestellt.
Die Untersuchung selbst ist bei Abfassung des Berichtes noch nicht abgeschlossen.
Jedenfalls wird ehestens an die Aufstellung eines Dieselmotors geschritten werden
müssen, um die sehr erheblich die Unterrichts- und Regiedotation belastenden Kraft-
kosten zu vermindern.
Von sonstigen Neueinrichtungen ist die Ergänzung der Werkstätten-Einrichtung
der Schlosser werkstätte mit einer kleinen Stoßmaschine, eines mit einem in den
Werkstätten angefertigten Elektromotors betriebenen Schleifsteines und einer zweiten
kleinen Schleifmaschine mit eingebautem Elektromotor, sowie die Anschaffung eines
autogenen Schweiß- und Schneideapparates für Knallgas, geliefert von der Firma
Weidenweber in Linz, zu berichten. Eine größere Anzahl der Metallbearbeitungs-
maschinen wurde auf die in den Ferienmonaten hergestellten Fundamente neu aufgestellt.
Die Aufstellung der Dampfmaschine machte ferner die Ergänzung der Transmissions-
anlage notwendig. Dieselbe ist nun derart eingerichtet, daß es möglich ist, sowohl mit
der Dampfmaschine die Transmission für die Werkzeugmaschinen allein in Betrieb zu
setzen, als auch gleichzeitig das Umformeraggregat zur Erzeugung von Gleichstrom
und Aufladung der Akkumulatoren-Batterie zu benützen. Die Aufstellung des Kessels
und Einlagerung der Kohle hat ferner notwendig gemacht, die teilweise in den hiefür
bestimmten Räumen untergebrachten Holzvorräte anderweitig aufzubewahren. Mangels
eines weiteren Raumes wurde in der Formerei zum Teile eine Etage eingebaut, auf
der die Holz Vorräte, welche für die Modelltischlerei bestimmt sind, gelagert wurden.
Der Einbau wurde von den Schülern der Bauhandwerkerschule besorgt, wobei zum
Abschneiden der von der Stadtgemeinde beigestellten Traverse Prof. Nr. 35 gleich
der vom k. k. Ministerium bewilligte autogene Schneideapparat Verwendung fand.
Die mit der Umwandlung der Bauhandwerkerkurse in eine Bauhandwerkerschule
notwendig gewordene Trennung einzelner Unterrichte der Zimmerer und Maurer hat
29
ferner die Schaffung zweier neuer Unterrichtslokale nötig gemacht. Hiezu wurde der
bisher für eine Buchbinderwerkstätte reservierte .Raum des ersten Stockes des Werk-
stättengebäudes benützt, der durch eine Korkwand in zwei Räume unterteilt wurde,
die mit Zeichentischen und neuen Schiebetafeln ausgestattet wurden und gleich bei
Eröffnung der Kurse der Bauhandwerkerschule in Verwendung genommen wurden.
Endlich wurde auch das bisher im zweiten Stocke des Schulgebäudes disponierte
Kabinett des Werkmeisters für Elektrotechnik und Mechanik in ein von der Schlosser-
werkstätte direkt zugänglich gemachtes Kabinett des Werkstättengebäudes verlegt und
ein Modellraum des ersten Stockes dieses Gebäudes in ein Lehrerkabinett verwandelt.
Die ursprünglich für dieses Schuljahr beabsichtigte weitere Ausgestaltung des
elektrotechnischen Laboratoriums durch Einrichtung der Photometrie mußte unterdessen
unterbleiben, da die Geldmittel für die eventuelle Anschaffung eines Dieselmotors
reserviert bleiben müssen.
II. Geschenke für die Lehrmittelsammlung.
a) Modelle und Lehrmittel für Maschinenzeichnen.
I. Süd.-Auto., G. m. b. H., Wien, X.:
2 Stück Schnittphotographien, wie Drucksorten über den ventillosen Knight-
Minerva-Motor.
II. Imperial-Garage, Wien:
Drucksorten über den N.-A.-G.-Wagen.
III. Mayer & Hübner, Maschinen- und Armaturenfabrik, Wien:
7 Stück Wandtafeln über Armaturen.
IV. S o e i ö t ö: Du Corburateur „Zenith“, Lyon:
1 Wandtafel: Zenithvergaser im Schnitt.
V. Cadillac-Motor, Car & Co., Detroit, Michigan.
1 Katalog mit Beschreibung des Cadillac-Wagens.
b) Elektrotechnische Sammlung.
1 Röhrenkondensator für Hochspannung.
1 Porzellan-Isolator (Delta-Gleiche) für 120.000 Volt Prüfspannung. (Beides
Geschenke der Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz-Urfahr.)
c) Materialienkunde.
1 Stück Edel-Koralle von J. Hau dum, k. k. Maschinen-Quartiermeister.
Außerdem wurden eine Anzahl Zeichnungen und Pläne für Maschinen und
Transmissionen gespendet von den Firmen F. Weiperts Söhne in Stockerau,
L. Hinterschweiger in Wels und E. Krause & Co. in Wien.
d) Bibliothek,
„Erläuterndes Verzeichnis der in der Gemäldesammlung Wilhelm Löwenfeld
befindlichen Gemälde alter und zeitgenössischer Meister“, von Wilhelm Löwenfeld.
..Moderne Maßwerkzeuge im Maschinenbau“, von Ludwig Loewe & Co. „Die
Baukunde mit besonderer Berücksichtigung des Hochbaues“, von Franz Titsch er.
„Wohnungskunst, 2. Jahrgang 1910“, von Adolf Eysn. „Lehrbuch für die Installation
der Gas- und Wasserleitungen“, von Alfred Holder. „Geschäftskunde für Glaser,
Glashändler und Tafelglasschleifer“, von Alfred Holder. „Gedenkschrift zur Feier
des 25jährigen Bestandes des Bezirksverbandes der Gewerbegenossenschaften der
Landeshauptstadt Linz“, vom Bezirks verband. „Kunst und Kunsthandwerk“, vom
k. k. M i n i s t e r i u m für öffentliche Arbeiten.
III. Unterstützungswesen.
Mit Rücksicht darauf, daß bisher die Konstituierung eines Schulausschusses für
die Staats-Gewerbeschule, der an anderen derartigen Anstalten nicht besteht, von Seite
des Ministeriums noch nicht in Aussicht genommen wurde, mußte auch in diesem Jahre
die Rechnungsrevision der Abrechnung der Schülerlade von Seite außerhalb der Anstalt
stehender Persönlichkeiten entfallen. Diese wurde durch den Direktor der Anstalt und
zwei weitere Mitglieder des Lehrkörpers vorgenommen, welche auch gleichzeitig die
Abrechnung über die von dem Lande per 150 K und von der Allgemeinen Sparkasse
per 200 K zur Verfügung gestellten Subventionen, die zur Anschaffung von Lehrmitteln
verwendet wurden, revidiert haben.
Die Rechnungsgebarung mit den Geldmitteln der Schülerlade ist im folgenden
Gebarungsausweise ersichtlich gemacht. Der Ausweis erfolgt nunmehr stets bis zum
1. Jänner des Schuljahres, so daß Einnahmen und Ausgaben nach diesem Datum im
nächsten Jahresberichte aufscheinen.
Gebarungsausweis der Schülerlade
für das Jahr 1910 bis 1. Jänner 1911.
£ Ph Einnahmen K h P.-Nr. Ausgaben K h
1 Kasserest am 1. Juli 1910 .... 1207 32 1 Schülerladestipendien und Geld-
2 Jahresbeiträge der Mitglieder der unterstützungen 730 —
Schülerlade laut nachstehendem 2 Speisemarken 113 73
Verzeichnis 601 — 3 Weihnachtsgeschenke an arme
3 Subventionen: Schüler, und zwar: Anzüge,
Stadtgemeinde Linz 100 — Schuhe, Schreib- und Zeichen-
Allgemeine Sparkasse in Linz . aoo — requisiten 124 —
Städtische Sparkasse in Linz . 100 — 4 Beiträge zu den Schulausflügen . 114 —
Handels- und Gewerbekammer 5 Honorar an den Schularzt und
in Linz 100 — Spitalkosten 208 40
Oberösterreichischer Landesaus- 6 Kasserest am 1. Jänner 1911 . . 1372 78
schuß 150 —
Sparkasse in Urfahr 60 —
4 Zinsen bis 31. Dezember vom
Scheckverkehr bei der Allge-
meinen Sparkasse in Linz . . . 44 59
Summe . 2662 91 Summe . 2662 91
Das Vermögen der Schülerlade besteht aus einem Sparkassebuch
mit einer Einlage (Stand am 1. Jänner 1911) 5920 K 01 h
und aus obigem Kasserest per . . 1372 .. 78 ..
Gesamtvermögen . 7292 K 79 h
Obige Abrechnung wurde geprüft und richtig befunden.
Linz, am 1. Jänner 1911.
Matthias Petsche Franz Schiefthaler Ing. Dr. Franz Michtner
k. k. Professor, Kasseverwalter. k. k. Regier un; gsrat. k. k. Professor.
32
Verzeichnis der P. T. Mitglieder der Schülerlade und deren Spenden.
Nr. Name und Charakter K Nr. Name und Charakter K
1 Herr Alic Josef, Mechaniker . . . 4 Uebertrag . 105
2 Appolt Johann, Tischlermeister 3 29 Herr Fuchshuber Hans, Goldwaren-
3 Frau Angl Anna, Hausbesitzerin . . 5 fabrikant 5
4 Herr Aumayr Franz, Maschinen- 30 Firma Funke & Loos, Sckirmfabrck . 6
händler 5 31 Herr Fürst Adolf, Kaufmann . . . 2
5 ., Baizarek Mauriz, k. k. Pro- 32 Firma Fürth Veit, Kaufmann . . . 2
fessor 2 33 Löbl. Gas-Gesellschaft, Linz .... 10
6 BayländerHeinrich, Dr., k. k. Re- 34 Herr Geier Moritz, Optiker .... 5
ligionsprofessor ...... 2 35 Herren Geyers Söhne M., Kaufleute 6
7 „ Bcurle Karl, Dr., Rechtsanwalt 4 36 Herrn Gräfner Philipps Witwe, In-
8 .. Bittinger Andreas, Bürgerschul- stallationsgeschäft . . . 4
direktor 2 37 Herren Grubbauer Matthias Söhne,
9 „ Bitzan Heinrich, Buchbinder- Druckerei 6
meister 4 38 Herr Gschiel Viktor, Buchbinder-
10 ,, Brandt Gustav, Fachlehrer . . 2 meister 10
11 Brümmer Robert, Forstinspek- 39 „ Gstöttner Franz, Malermeister 4
tions-Oberkommissär . . . 2 40 Habison Josef, Bäckermeister . 2
12 „ Bruder Max, Kaufmann . . . 2 41 „ Halmerbauer Michael, Fleisch-
13 ,, Brunhumer Franz, Bäcker- hauer 4
meister ' 2 42 „ Haslinger Georg, Privatier . . 2
14 „ Christ Ludwig, kais. Rat etc. . 6 43 „ Haßelberger Brüder, Kaufleute 2
15 „ Christi Franz, k. k. Professor . 2 44 „ Haupt Franz, Ritter v., General-
16 ,, Eder Gustav, Apotheker . . . 2 konsul 14
17 Ehrl Fritz, Dr., Primarius . . 2 45 „ Heitmann Adolf‘ Zahntechniker 2
18 Eidlhuber Alois, Privatier . . 4 46 „ Helletzgruber Josef, Privatier . 6
19 Eigl Alois, Kaufmann . . . . 2 47 ,, Hinterberger Leopold 2
20 Egger Jakob, Kaufmann . . . 4 48 „ Hirsch Wilhelm, Großhändler . 10
21 „ Enslen Franz, Kaufmann . . 2 49 ., Hochegger Paul, Baumeister . 2
22 Estermann Anton, Spediteur, 50 Herren Hofstetters Erben, Apotheker 2
kaiserlicher Rat : . . . . 4 51 Herr Höhnet Wilhelm, Malermeister 2
23 ,, Estermann Josef, Fabrikbe- 52 „ HolztraUner Franz, Wein-
sitzer 6 händler 2
24 „ Eysn Adolf, Ingenieur, k. k. Pro- 53 ,, Hofmann Hermann, Privatier 10
fessor . . • 2 54 „ Huber Jul., Stadtzimmermeister 4
25 Herren Fabigan Ab Fcichtinger, Bau- 55 „ Jax Aiiton, Kaufmann .... 20
meister 20 56 ,, Jax Johann, Fabrikbesitzer . . 4
26 Herr Feilerer Karl, Fabrikbesitzer . 4 57 „ Jiilg Hermann, k. k. Professor 2
27 „ Fischer Eduard, Kaufmann . . 4 58 ,, Kafka Siegmund, Fabrikant . 4
28 „ Fromherz F. W., Kaufmann . 2 59 ., Iiarigl Ferdinand, Baumeister 2
Ueb ertrag . 105 Uebertrag . 263
33
Nr. Name und Charakter K Nr. Name und Charakter K
Uebertrag . 263 Uebertrag . 401
60 Herr Kempf Josef\ Baudirektor . . 4 92 Herr Puchmayr Georg, Kaufmann . 4
61 Fräulein Kirner Fr. und M., Haus- 93 „ Pupp Ernst, Konditor .... 2
besitzerinnen 2 94 „ Rauer Karl, k. k. Werkmeister . 2
62 Herr Korb Heinrich, Buchhändler . 6 95 „ Ramsauer Karl, Privatier . . 2
63 „ Kowarik Franz, Baumeister . 2 96 „ Redl Rudolf, städtischer Ober-
64 „ Krenn Johann sen., Kaufmann 4 Ingenieur 5
65 „ Krenn Johann jun., Tischler- 97 „ Reichl Paul, Zimmermeister . 4
meister 20 98 „■ Rosenbauer Konrad, Fabrikant 2
66 „ Kürzte er nhart Rudolf, Hochw., 99 „ Rosmann Franz, k. k. Professor 2
Religionslehrer 2 100 „ Rücker Franz, Apotheker . . 2
67 „ Langthaler Karl, Ober-Baurat 2 101 Herrn Schachermayr Matthias Witwe,
68 „ Leitner Egmond, städtischer Schlosserei 2
Beamter 2 102 Herr Schafeiner Johann, Kaufmann 2
69 „ Leitner Josef, k. k. Professor i. R. 2 103 „ Schiefthaler Franz, Regierungs-
70 „ Maurhard Hermann, Dr., Kauf- rat 20
mann 2 104 „ Schießl Josef, Installateur . . 5
71 „ Mayrhofer Max, Fabrikbesitzer 6 105 ,, Schneglberger Max, Baumeister 2
72 „ Meditz Johann, Fabrikant . . 2 106 „ Schwab Georg, Schieferdecker-
73 „ Michtner Franz, Dr., k. k. Pro- meister 4
fessor 2 107 „ Schweitzer Julius, Kaufmann . 4
74 „• Morbitzer Raimund, Kaufmann 2 108 „ Segka Ludivig, Hausbesitzer . 2
75 Mostny Leopold, Kaufmann . . 6 109 „ Spak Johann, Paramenten-
76 „ Mostny Samuel, Kaufmann . . 2 fabrikant 2
77 „ Müller Fritz, Tapezierer . . . 4 110 „ Smischek Wenzel Nachfolger,
78 „ Müller J. M., Kunst- und Möbel- Schneidermeister 2
tischler 4 111 „ Steinberger Gustav, Baumeister 4
79 Frau Nacal Marie, Papiergeschäft . 4 112 „ Steininger Georg, Kaufmann . 2
80 ,, Nelböck Marie, Private .... 5 113 „ Steinparzer Ferdinand, Ti schier-
81 Herr Nöhmayr Anton, Pfaidler . . 2 meister 2
82 „ Oberhuber Johann, Pflasterer- 114 „ Steurer Fidelis, Buchhändler . 5
meister 2 115 „ Thilo Ferd., Schiossermeister . 2
83 „ Pamminger Franz, Gasthof- 116 „ Tischler Kaspar, k. k. Lehrer . 2
besitzer 2 117 ,, Titze Julius, Fabrikant . . . 2
84 „ Petsche Matthias, k. k. Pro- 118 Löbliche Tramway- und Elektrizitäts-
fessor 2 gesellschaft 20
85 „ Pirngruber Rudolf, Buchh ändler 5 119 Herr Tscherne Fritz, Kaufmann . . 10
86 „ Pirkl Josef, k. k. Zivil-Ingenieur 2 120 „ Tscherne Rudolf, Apotheker . 10
87 „ Pirkl Josef, k. k. wirklicher 121 „ Tiiller Johann, Wein großhän dl er 2
Lehrer und Ingenieur . . . 2 122 „ TJhlik Eduard, Malermeister . 2
88 ., Pokorny Julius, k. k. Offizial . 2 123 Löbliche Uhrmacher - Genossenschaft 10
89 „ Pollak Jacques, Agent .... 4 124 Herr Vuhiik Karl, Ingenieur und
90 Löbliche Poschacher-Brauerei, A.-Q. 20 k. k. Professor 2
91 Herr Posselt L. H., Fabrikbesitzer 10 125 „ Wageneder Martin, Privatier . 2
Uebertrag . 401 Uebertrag . 548
34
Nr. Name und Charakter K Nr. Name und Charakter K
Uebertrag . 548 Uebertrag . 579
126 Herr Wagmeister Josef, Kaufmann . 5 133 Herr Wimmer Jidius, Buchdruckerei-
127 „ Webinger Fran%, Hochw. . . 2 besitzer 12
128 „ Weidenweber Theodor, Fabrikant 2 134 „ Winklmayer A., oberösterreichi-
129 „ Weingärtner Robert, Guts- scher Landesbeamter . . . 2
besitzer 10 135 .. Winkler Josef, Juwelier . . . 2
130 „ Weiß Julius, Privatier .... 5 136 „ Wolfsgruber Hans, k. k. Pro-
131 „ Wildmoser Richard, Kaufmann 2 fessor 2
132 „ Westmüller G., Kaufmann . . 5 137 „ Zellinger Johann, Wagenfabrik 4
Ueb ertrag . 579 Summe . 601
Freitische.
Im heurigen Schuljahre wurden an 5 Schüler der I. und II. Klasse der Abteilung C
durch die Dauer des Schuljahres je ein bis .zwei Mittagessen per Woche gespendet,
und zwar von den Herren: J. Auzinger, Kaufmann; F. Eberl, Revident der k. k. Staats-
bahnen; Dr. A. Erhard, Primarius und prakt. Arzt; H. Fischer, Gasthofbesitzer;
F. Harreisser, Gasthofbesitzer; J. Jax, Holzhändler; A. Nestler, bürgl. Bäckermeister;
Fr. Pamminger, Gasthofbesitzer; J. Scharmüller, Hotelier; Fr. Schiefthaler, k. k. Re-
gierungsrat; K. Simon, Baumeister; Fr. Starker, Fabrikbesitzer; H. Steinberger,
Baumeister; P. Reicht, Stadtzimmermeister; J. Wildberger, Gastwirt; von den Instituten:
Lehrerhaus, Priesterseminar, Stift Schlägl, Taubstummeninstitut, Volksküche.
Stipendienwesen.
Vom k. k. Ministerium wurden für das laufende Jahr für Unterstützungen ins-
gesamt 5300 K bewilligt, davon wurden 4000 K für Staatsstipenden ä 40 K monatlich,
d. s. 7 Stipendien für die Werkmeisterschule ä 400 K und 6 Stipendien ä 200 K für
die Bauhandwerkerschule, der Rest per 1300 K für Schülerunterstützungen verwendet.
Es erhielten solche Staatsstipendien ä 40 K monatlich die Schüler der Werk-
meisterschule: Aigelsreiter Josef\ Hiebier Michael, Neumann Franz, Pließenegger Johann,
35
Heitmann Josef, Hiebier Richard und Riedl Anton; die Schüler der Bauhandwerker-
schule: Achleitner Ferdinand, Holzhaider Sebastian, Modi Ignaz, Mühleder Anton (bis
zu ihrem Austritte aus der Anstalt), Schüler Bernhard, Stöger Wenzel.
Aus der Höbartschen Stiftung erhielten je ein Stipendium zu 400 K von der
Stadtgemeinde Linz zuerkannt die Schüler der Werkmeisterschule: Hanns Johann,
Kraml Josef, Pariseh Karl, Peschta August, Weiß Karl; die Schüler der Bauhandwerker-
schule ein Stipendium zu 200 K: Austemveger Franz, Haider Alois, Löhner Johann,
Mösl Franz, Steinbichler Franz; die Stipendien zu 400 K die Schüler der Abteilung C:
Hinterberger Max und Kuranda Josef.
Aus den Mitteln der Schülerlade erhielten Stipendien ä 50 K der Schüler der Werk-
meisterschule Kurz Johann, die Schüler der Bauhandwerkerschule (Vorbereitungskurs):
Fara Stephan, Meier Ludivig, Rücker Franz, Schachinger Johann, Trauner Alois (I. Kurs),
Krennmayer Franz, Schinner Heinrich, Seifner Johann (II. Kurs), Reiter Anton;
100 K die Schüler des I. Kurses Wadsah Josef und Wiltschko Johann; 20 K die
Schüler der Abteilung C: Bangerl Josef, Fleischhakl Josef, Gattinger August, Haber
Alois, Komet Hugo, Knollmayer Anton, Siegt Johann, Pannhuber Josef, Preslmayr
Karl, Wöhrl Josef; 50 K der Schüler Beltrame Karl.
Die fünf Kaiser Franz Josef-Stipendien der oberösterreichischen Handels- und
Gewerbekammer h 200 K wurden zuerkannt den Schülern der Werkmeisterschule:
Floymayer Oskar, Ranftl Alois, Reiter Matthias, Müller Josef; dem Schüler der
Bauhandwerkerschule Stadlbauer Andreas.
Ein Jubiläums-Stipendium der Stadtgemeinde Urfahr zu 240 K wurde verliehen
dem Schüler der Abteilung B Thanhof er Matthias.
Ein Helbigsches Stipendium per 450 K erhielt der Schüler der Abteilung C
Hubercek Nikolaus.
Die zehn Landesstipendien ä 60 K wurden den Schülern der Bauhandwerkerschule
Aigner Johann, Grafing er Leopold, Holzhaider Franz, Krennmayr Franz, Loidl Johann,
Nußb'aumer Leopold, Reitberger Franz, Scharrer Hermann, Spitzwieser Johann und
Traußner Franz verliehen.
Aus dem für Schülerunterstützungen reservierten Betrage der Staatsdodation
erhielten Unterstützungen die Schüler der Werkmeisterschule und zwar je 100 K:
Oestreich Bruno und Vrtel Adalbert; 50 K Mayr Friedrich; 175 K Sedlacek Josef;
je 50 K die Schüler der Bauhandwerkerschule: Büchner Richard, Haust Franz, Köppl
Franz, Nußbaumer Ferdinand, Grubhofer Franz, Haudum Karl, Schimanko Johann,
Irsigler Fra?iz, Kirschbichler Ignaz, Treiber Ferdinand; 20 K der Schüler Brunner
Johann; 30 K der Schüler Qöls Franz; 70 K der Schüler Specht Karl; je 50 K die
Schüler der Abteilung C: Danzmaier Matthias, Beubl Josef, Blaha Josef, Niederhum.mer
Franz; 15 K der Schüler Gonaus Gustav.
Aus der Honauerschen Stiftung wurden 7 Schüler der Abteilung C mit je
4 K beteilt.
Aus den Mitteln der Schülerlade wurden 370 Mittagessen in der Volksküche an
die Schüler der Abteilung B gespendet, 14 Schüler der Abteilung C erhielten Kleider,
3*
36
Schuhe und Schulrequisiten als Weihnachtsgeschenke, sämtliche arme Schüler erhielten
beim Schulausfluge einen Betrag von 2 bis 5 K zur Bestreitung des Fahrpreises und
der Verköstigung. Die sämtlichen armen Schüler aller Abteilungen erhielten leihweise
die Schulrequisiten und Lehrbücher zugeteilt.
Die k. k. Staatsbahndirektion hat für ihre sämtlichen die Anstalt besuchenden
Bediensteten die Einschreibegebühren erlegt und zur Anschaffung der notwendigen
Bequisiten und Lehrbücher den Gesamtbetrag von 432 K angewiesen.
Wir erlauben uns, allen Behörden, Körperschaften oder Privaten für ihre
Unterstützungen und Schenkungen den ergebensten Dank auszusprechen und
um das fernere gütige Wohlwollen zu bitten.
Die Direktion der k. L Staats-Gewerbeschule in Linz:
F. Schiefthaler.
IV, Der Lehrkörper
Personalstand im Schuljahre 1910/11.
Charakter, Name und Diensteigen- schaft des Lehrers Lehrfächer Verteilung
Gegenstand Abtei- lung Klasse oder Kurs
a) Hauptlehrer:
Franz Schiefthaler, Regierungsrat, Projektionslehre B 1
k. k. Direktor, k. k. Konservator Festigkeitslehre B II
der Zentralkommission für Kunst- Konstruktions-Modellieren für Stein- 1B Vbk., I, II
und historische Denkmale, behörd- metzen Id c II
lich autorisierter Zivilarchitekt Werkstättenleitung der Holzbearbei-
tungs- und Maurerwerkstätte . . . B, 0 Vbk., I, II
VI
Mauriz Balzarek, Architekt, Z. V. Baustofflehre für Maurer B I
k. k. Professor, VIII. Rangklasse, Baukunde für Zimmerer B I
k. u. k. n. a. Leutnant, Lehrer für Bauzeichnen B II
bautechnische Fächer Gebäudeanlageu B 11
Bauformenlehre für Maurer B I
Projektionslehre und Geometrie . . . C II
Formenlehre D d II
Spezialkurs für Bau- und Kunstge-
werbe E
Franz Christi, akademischer Bild- Freihandzeichnen B I
hauer, k. k. Professor, VIII. Rang- Freihandzeichnen C I, II
klasse, Lehrer für Zeichnen und Modellieren C II
Modellieren Geometrie D d I
Fachunterricht D d I
Fachzeichnen für Buchbinder .... D d II
Spezialkurs für kunstgewerbliches Frei-
handzeichen E
38
Charakter, Name und Diensteigen- schaft des Lehrers Lehrfächerverteil ung
Gegenstand Abtei- lung Klasse oder Kurs
a) Hauptlehrer:
Adolf Eysn, Maschinen-Ingenieur, Maschinenkunde A III, IV
k. k. Professor, IX. Rangklasse, Maschinenzeichnen A III, IV
für mechanisch-technische Fächer Kalkulation A III
Lokomotivführerkurs E
Werkstättenleitung der Metall-
bearbeitungswerkstätte A, 0 I, II, III, IV
Hermann Jülg*, k. k. Professor, Rechnen, Algebra und Mathematik . A, C I, II, III, I
VIII. Rangklasse, k. u. k. Ober- Rechnen B I
leutnant in der Reserve, Lehrer Naturlehre C I, II
für naturwissenschaftliche Fächer Materialkunde c I, II
N aturlehre D a II
Materialkunde für Maler D d II
Spezialkurs für Rechnen E
Dr., Ing. Franz Michtner, Maschinen- Elektrotechnik und Übungen .... A III, IV
ingenieur, k. k. Professor, IX. Rang- Naturlehre A, B I, II Vbk, I
klasse, k. u. k. Oberleutnant in Mechanik A I, II, III, IV
der Reserve, Lehrer für elektro- Bau- und Vermessungskunde .... A, B IV, II
technische Fächer Maschinenkunde B I
Elektrotechnik für Ingenieure ....
Matthias Petsche, k. k. Professor, Geschäftsaufsätze A,B,C II, III, I, II
IX. Rangklasse, Lehrer für kauf- Buchführung A IV
männische Fächer Rechnen B Vbk.
Buchführung B II
Rechnen . C II
Rechnen D a, b, c I, II
Buchführun<r D a II, b 11, c II
Josef Pirkl, Maschinen-Ingenieur, k. k. Maschinenkunde A II
wirklicher Lehrer, IX. Rangklasse, Maschinenzeichnen A II
k. u. k. n. a. Leutnant, Lehrer für Geometrie A I
mechanisch-technische Fächer Geometrisches Zeichnen A I
Projektionslehre A II
Technisches Freihandzeichnen .... A II
Fachkunde für Spengler D c I
Technisch-konstruktives Zeichnen . . D a II
Spezialkurs für mech.-techn. Fach-
zeichnen E
39
Lehrfächer verteil ung
Charakter, Name und Diensteigen-
schaft des Lehrers Gegenstand Abtei- Klasse oder
lung Kurs
a) Hauptlehrer:
Dr. Alfred Raschek, k. k. Professor, Deutsch A, B, C I, II, Vbk., I
IX. Rangklasse, Lehrer für Unter- Geographie A, B, C I, I, 1, II
richtssprache und Geographie Geschäftsaufsätze Spezialkurse für Geographie und D a, b, d I
sprachliche Uebungen für Eisen- bahnbedienstete E
Franz Rosmann, k. k. Professor, Geometrie B Ybk.
IX. Rangklasse, Lehrer für Zeichnen Technisches Zeichnen und Projektions-
lehre B Ybk.
Freihandzeichnen B Vbk.
Schreiben C I
Geometrie 0 I
Geometrisches Zeichnen Geometrie und technisch-konstruktives c I
Zeichnen D a I, b I, a I
Rechnen • . . . . D d I
Geometrie Spezialkurse für technisch-konstruktives D d I
Zeichnen und Geometrie .... E
Karl Vucnik, Maschinen-Ingenieur, Schreiben A I
k. k. Professor, IX. Rangklasse, Technologie A I, II, III, IY
k. u. k. Leutnant in der Reserve, Mechanik A 11
Lehrer für mechanisch-technische Fachzeichnen C II
Fächer Fachkuude für Spengler D c II
Fachzeichnen D a 11
Technologie D a II
Spezialkurs für Kessel- u. Maschinwärter E
Hans Wolfsgrub er, Architekt, k. k Baukunde für Maurer B I, II
Professor, IX. Rangklasse, Lehrer Bauzeichnen für Maurer ...... B I
für bautechnische Fächer, k. u. k. Baustofflehre für Zimmerer B I
n. a. Leutnant Bauformenlehre für Zimmerer .... B I
Baubetriebslehre B II
Gesetzkunde B II
Fachzeichnen G II
Baukünde D c II
Materialkunde D c II
Lesesaaldienst F
Alois Miksch, k. k. Fachlehrer,
X. Rangklasse, für Metallbear- beitung und Schlosserei Handfertigkeits-Unterricht A, C I, II, III, IV i, ii
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Name, Charakter und Diensteigen- schaft des Lehrers Lehrfächer Verteilung
Gegenstand Abtei- lung Klasse oder Kurs
a) Hauptlehrer:
Kaspar Tischler, k. k. Fachlehrer, Konstruktions-Modellieren f. Zimmerer B Vbk., I, II
X. Rangklasse, Holzbearbeitung Handfertigkeits-Unterricht für Holz-
und Tischlerei, Reproduktions- bearbeitung 0 I, II
Photograph Geometrie und technisch-konstruktives
Zeichnen D b I, II
Technologie D b II
Materialkunde D b II
Franz Dittl, Werkmeister für Modell- Lehrwerkstätten-Unterricht für Modell-
tischlerei tischlerei und Formerei A II, III, IV
Handfertigkeits - Unterricht für Holz-
bearbeitung C I
Technisch-konstruktives Zeichnen . . D a2 I
Andreas G-ebhart, Werkmeister für Lehrwerkstätten-Unterricht A I, II, III, IV
Mechanik und Elektrotechnik Handfertigkeits-Unterricht für Metall-
bearbeitung C I, II
Josef Kostowal, Werkmeister für Lehrwerkstätten-Unterricht A I, II, III, IV
Mechanik und Elektrotechnik Handfertigkeits-Unterricht für Mecha-
niker C II
Karl Rauer, Werkmeister für Bau- Lehrwerkstätten Unterricht für Maurer B, C Vbk., I, II
gewerbe Technisch-konstruktives Zeichnen . . D e I
Schreibkraft der Direktionskanzlei . .
b) Hilfslehrer:
Alois Auinger, Stadtbuchhalter Buchführung C II
Buchführung D b II
Buchführung für Buchbinder .... D d II
Heinrich Bayländer, Religionslehrer Religion C i, ii
Gustav Brandl, Lehrer der Jubi- Geometrie und technisch-konstruktives
läums-Volksschule . .' Zeichnen D c I
Rechnen D c I
Geschäftsaufsätze D c I
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Name, Charakter und Diensteigen- schaft des Lehrers Lehrfächer Verteilung
Gegenstand Abtei- lung Klasse oder Kurs
b) Hilfslehrer:
Dr. Fritz Ehrl, Primarius des Elisa-
beth-Spitales Bauhygiene und Samariterkurs . . . A, B IV, II
Franz Kowarik, Baumeister und Eisen- Eisenbetonbau und Konstruktions-
betonbautechniker Modellieren in Eisenbeton .... B 11
Max Prossinag,g*, Architekt BaustofFlehre für Zimmerer B I
Bauzeichnen für Zimmerer B I
Geometrie B I
Freihandzeichnen B II
Materialkunde D c I
Fachzeichnen für Baugewerbe und
Spengler D c II
Franz Resch, Volksschullehrer Gewerbliches Rechnen D a2 I
Geschäftsaufsätze D a2 I
Franz Nußbaumer, Buchhalter Buchführung und Rechnen D d II
Eduard Uhlik, Malermeister Fachunterricht für Maler D d II ~
c) Hilfskraft:
Julius Pokorny, k. k. Rechnungs- Rechnungsgeschäfte der Direktions-
offizial kanzlei
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Personal-Angelegenheiten.
Im Personalstande ist in diesem Schuljahre nur durch die provisorische Bestellung
einer Hilfskraft bautechnischer Richtung, welche in der Person des Herrn Architekten
Max Prossinagg für die Zeit vom 1. November bis 1. April in Verwendung genommen
wurde und durch die Aufnahme eines Kessel- und Maschinenwärters für die Wartung
des Dampfkessels und der Dampfmaschine in der Person des Marine-Unteroffiziers
Ludiuig Hois eine Veränderung eingetreten. Der bis 1. September 1910 beurlaubte
neue Lehrer der mechanisch-technischen Fächer Karl Vucnik hat mit 15. September
seinen Dienst an der Anstalt angetreten.
Die sonstigen Veränderungen in den Personal-Angelegenheiten des Lehrkörpers
sind folgende:
Mit Min.-Erl. Z. 1659/XXIc, ddo. 14. September 1910, wurde der k. k. wirkliche
Lehrer Dr.-Ing. Franz Michtner im Lehramt bestätigt und ihm der Professortitel
verliehen.
Mit Min.-Erl. Z. 208/XXIc, ddo. 27. Jänner 1911, wurde der k. k. wirkliche
Lehrer Ing. Adolf Eysn im Lehramte bestätigt und ihm der Professortitel verliehen.
Mit Min.-Erl. Z. 2259 XXIc, ddo. 30. Dezember 1910, wurde der Werkmeister
Kaspar Tischler ab 1. Jänner 1911 zum k. k. Fachlehrer der X. Rangsklasse ernannt.
Mit Min.-Erl. Z. 455/XXIc, ddo. 1. März 1911, wurde der k. k. wirkliche
Lehrer Ing. Karl Vucnik im Lehramte bestätigt und ihm der Professortitel verliehen.
Mit Min.-Erl. Z. 46/4/XXI, ddo. 9. Jänner 1911, wurde dem k. k. Lehrer der
IX. Rangsklasse Matthias Petsche der Professortitel verliehen.
Mit Statth.-Erlaß Z. 2755/VIII, ddo. 26. Mai' 1911, wurde dem k. k. Professor
Franz Rosmann die II. Quinquennalzulage zuerkannt.
Mit Statth.-Erl. Z. 2754/VIII, ddo. 26. Mai 1911, wurde dem k. k. Professor
Maftthias Petsche die II. Quinquennalzulage zuerkannt.
Mit Min.-Erl. Z. 381/1/XXIb, ddo. 26. Mai 1911, wurde der k. k. Professor
Hermann Jülg in die VIT. Rangsklasse befördert.
Außerdienstliche fachliche Tätigkeit der Mitglieder des Lehrkörpers.
Herr Regierungsrat Fr. Schiefthaler überwachte die Vollendungsarbeiten der
Restaurierungsarbeiten im Innern der Pfarrkirche in Altmünster und lieferte die Details
zur Bemalung der Gewölbefelder, außerdem war er als Konservator der k. k. Zentral-
kommission bei der Aufstellung der Restaurierungs-Programme für die Kirchen in
Enns, Traunkirchen, Perg, Windhaag und des Landhausportales in Linz tätig und
fertigte mehrere Pastelle und Aquarelle von oberösterreichischen Landschaften und
Architekturbildern an. Für die Anstalt lieferte er mehrere Entwürfe für die praktischen
Arbeiten in der Steinmetzwerkstätte, Konstruktionszeichnungen für Modelle von Durch-
dringungsbeispielen, sowie eines Apparates zur Entwicklung von Durchdringungen und
überwachte die Ausführung der von ihm entworfenen Modelle für die Festigkeitslehre.
Für das Zentralblatt für gewerbliche Unterrichtskurse verfaßte er einen längeren
Artikel über die Untersuchung der Beleuchtung von Innenräumen durch direktes
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Sonnenlicht, an welchen sich ein solcher über die Konstruktion von Sonnenähren auf
elementarem Wege und als Aufgabe der Schatten-Konstruktionslehre anschloß.
Herr k. k. Professor M. BalzareJc verfertigte die Entwürfe und übernahm die
Bauleitung für den Bau zweier Beamten-Wohnhäuser der gemeinnützigen Beamten-
Bau- und Wohnungsgenossenschaft Linz-Urfahr, einer Villa in Linz, einer Friedhof-
kapelle in Bad Hall und eines Wohn- und Geschäftshauses in Wels. Außerdem lieferte
er den Entwurf für die Ausgestaltung einer Diele und war mit der Konzeption eines
Lehrbuches für Bauformenlehre für die Bauhandwerkerschule beschäftigt.
Herr k. k. Professor Fr. Christi modellierte einige Porträts, sowie eine Kollektion
figürlicher Entwürfe für Lederschnitt und zwei überlebensgroße Porträtmedaillen anläßlich
der Magenta-Feier des k. u. k. Infanterie-Regimentes Großherzog von Hessen Nr. 14.
Herr k. k. Professor Dr.-Ing. Fr. Michtner gab ein Gutachten als gerichtlich
bestellter Sachverständiger über einen Unfall bei einer Hochspannungsleitung sowie
in mehreren zivilrechtlichen elektrotechnischen Angelegenheiten ab und fungierte als
technischer Sachverständiger der Gemeinde Holzkirchen in Oberösterreich bei der
Umänderung des Eiektrizitäts-Vertrages dieser Gemeinde.
Herrn Ingenieur und k. k. wirklichen Lehrer J. Pirkl oblag die Durchführung
aller Erledigungen anläßlich der Inbetriebsetzung der neuen Maschinenanlage der
Wien-Vösendorfer Glasfabrik Dr. A. Zipser und die Ueberprüfung dieser Anlage,
außerdem gab er ein Gutachten über einen Schornstein der Nettingsdorfer Papier-
fabrik ab.
Herr k. k. Professor M. Petsche verfaßte den Lehrtext „Die Buchhaltung des
Buchbinders“ als 12.Ergänzungsheft des Lehrbuches Gruber-Wallontschek „Die gewerb-
liche Buchführung“ und hielt über Einladung des Gewerbeförderungs-Institutes in Linz
einen Vortrag in Waizenkirchen über gewerbliche Buchführung und deren Nutzanwendung
im gewerblichen Leben, insbesondere bei Kreditbeschaffung.
Herr k. k. Professor Hans Wolfsgruber verfaßte die Entwürfe für ein Museum zur
Unterbringung der Pfahlbaufunde in Kammer, eines Volkschulgebäudes in Badgastein,
eines Geschäftslokales in Linz und die Skizzen zu einem Doppelwohnhause, einem
Ausstellungsgebäude des oberösterreichischen Kunstvereines, eines Bibliothekgebäudes
für die Bibliotheka publica in Linz und fungierte als beeideter Sachverständiger für
das Hochbaufach des k. k. Landes- und Bezirksgerichtes in Linz. Außerdem lieferte
er für das Polytechnische Journal einen Aufsatz über Pfahlbauten der österreichischen
und Schweizer Seen.
V. Schülerverzeichnis
I. Werkmeisterschule.
Floymayr Oskar 1., bezw. II. Kurs. Neumann Franz Vrtel Adalbert
Hiebier Michael Pließnegger Johann Weidenweber Heinrich
Kraml Josef Ranftl Alois Skopek Franz*
Mayr Friedrich* Reiter Matthias Sedlacek Franz
Aigelsreiter Josef III., bezw. IV. Kurs. Oestreich Bruno Riedl Alois
JJ.anus Johann Parisek Karl Seier Adolf*
Hock Rudolf* Peschta August Weiß Karl
Kurz Johann Reitmann Josef
Müller Josef Riebler Richard
II. Winterkurse für Bauhandwerker.
Brunner Johann* Vorbereitungskurs. Köpl Franz Schachinger Joha7in
Büchner Richard § Maier Ludwig Scharrer Hermann
Fara Stephan Nomayr Josef Specht Karl
Grcifaiger Leopold Nußbaumer Ferdinand § Stadlbauer Andreas §
Grill Franz Paschinger Josef § Thanhofer Matthias
Häusl Franz* Rücker Franz Trauner Alois
Holzhaider Johann Ruhmanseder Franz Zwettler Franz §
Achleitner Ferdinand 1. Kurs. Krennmair Franz Spitzwieser Johann
Aigner Johann Lehner Michael* Stöger Wenzel
Austerweger Franz Loidl Johann Traußner Franz
Grubhofer Franz Luftensteiner Johann Wadsak Josef
Haider Alois Schimanko Johann Wiltschko Johann
Haudum Karl Schinner Heinrich Zauner Johann
Hohhaider Sebastian Seitner Johann
Während des Schuljahres ausgetreten. § Schüler mit vorzüglichem Erfolge.
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il. Kurs.
Göls Franz Lehner Josef Schüller Bernhard
Holzhaider Franz § Modi Jgnaz * Steinbichler Franz
Hurth Karl§ Mößl Franz Treiber Josef
Irsigler Franz Mühleder Anton* Weiguny Josef
Kirschbichler Ignaz Nußbaumer Leopold § Zinöcker Leopold*
Kneidinger Johann § Reitberger Franz
Lechner Johaim § Reiter Anton
in. Abteilung für volkschulpflichtige Knaben. 1. Klasse.
Aigner Johann Huber Alois Schragn Franz*
Bangerl Josef Jahn Alexander Schuster Karl*
Baumgartner Adolf Janisch Otto Soukup Otto
Beltrame Karl Liegt Johann Steibl Franz
Blolmt Josef Mayrhofev Johann Sterl Anton
Danzmayr Matthias Mayrbäurl Heinrich Tolja?i Radoslav*
Eckt Johajin Namorsch Wilhelm Tröthan Friedrich *
Ernst Karl Neuhold Josef Veith Franz
Gebhardt Albin* Niederleithner Wilhelm Walesch Max*
Gerlitzer Georg Nowak Anton Westmüller Friedrich
Gonaus Gustav* Ortner Adolf Wimberger Max
Haase Ludwig Pfleger Heinrich Winninger Anton*
Hain Gustav * Pohl Emvin Wokaty Adolf*
Haselgruber Felix Panhuber Josef* Wöhrl Josef
Hofer Alois Reisinger Ferdinand*
Honegger Adolf Scliachner Leopold II. Klasse.
Blaha Josef jBumer Julius Maschik Rudolf
Blohut Karl* Kam esberger A ugust Niederhumer Franz
Deubl Josef Kämet Hugo Peham Alois
Ebmer Josef Kern Karl Preslmayer Karl
Fleischhakl Josef* Knollmayr Anton * Pröll Josef
Förster Franz Kreutzer Heinrich Puber Hubert
Gattmger August Kruh Gustav Rabeder Anton*
Grasserbauer Johann Kuranda Josef Raudaschi Alois*
Hartl Roman Lehner Martin Raweder Rudolf
Hinterberger Max Lenhart Josef* Salzner Georg
Hubacek Otmar Leonhardmayr Johann Schober Josef*
* Während des Schuljahres ausgetreten. § Schüler mit vorzüglichem Erfolge.
VI. Inventarzuwachs
bis 1. Juli 1911.
Werkstätten für Metallbearbeitung.
1
1
1
1
1
1
1
12
4
72
4
1
1
1
1
3
6
A. Schmiede:
Härte- und Glühofen für Gasfeuerung
Termoelektrischer Pyrometer mit Winkel-
spiegel
Autogenschweißapparat zum Schweißen von
V2 bis 4 Stärke
B. Dreherei un
Werkzeug-Schleifmaschine mit Spiralbohrer-
Schleifapparat mit Elektromotor
Nutenstoß-Maschine mit Rundsupport und
Vorgelege
Hinterdrehapparat
Bohrfutter
Unterlagvisiere
Aufspannklauen
Stück verschiedene Spiralbohrer
„ Stahlblechriemeoscheiben
Planfräser
Winkel fräser
Zahnradfräser
Hohlkehlfräser
Zapfenbohrer
Handhammer
1 Schweißapparat zum Schweißen von 4 bis
10 mjm Stärke
1 Schneideapparat zum Schneiden von 2 bis
50 nfin Blechstärke
1 Schmiedekrahn samt Laufkatze, 200 kg.
d Schlosserei:
3 Schrottmeißel
1 Schneidkluppe mit 3 Paar Backen
6 Feuerzangen
1 Flachzange
3 Lochzirkel
1 Bimsenbreoner
3 Drehherze
6 Schraubenschlüsseln
2 Windeisen
2 Feilkloben
2 Maschinenschraubstöcke
1 Parallelreißer
1 Drehmesserhalter
1 neue Fräserspindel
1 Spindel für Hinterdrehapparat
1 Holzuntergestell für Richtplatte.
Transmission:
1 Welle 85X1700 mit Bunden
1 ungeteilte Riemenscheibe 1090X150X85 n%n
1 Holzbackenreibungs-Kupplung 80 . -e- 85/75
Bohrung
1 Spindelausrücker dazu
2 Weißmetallager 85 ^jm Bohrung mit Ring-
schmierung
2 Wandkonsolen 500—600 Ausladung
2 Verankerungen für 600 ^ Mauer
1 Welle mit 35X1000 'mjm, mit Bunden
2 Seilers Hängelager 35 m\m, Bohrung mit
Ringschmierung
250 mfm Auladung mit Auslegeschienen
1 komplette Ausrückvorrichtung.
47
Motoren und
1 komplette Kesseleinmauerung
1 Fundament der Dampfmaschine
1 kompletter Batterie-Dampfkessel 25 m2 Heiz-
fläche
1 Wortington-Pumpe
1 Einsteigrahmen, 1 Kohlenschaufel, 1 Schür-
haken, 1 Schürspieß
1 Pronyscher Zaun
1 Amsler Polarplanimeter mit Gleitfuß
Instrumente:
1 Maihak-Indikator mit Zubehör, Größe II
für I 7, bis 300 normalen Kolben in
einer Kassette
1 eiserne Leiter für Kesselhaus
l Laufkrahn samt Laufkatze,Tragkraft 2000 kg,
und Flaschenzug für 600 kg.
1 Leistungsbremse füi Dampfmaschine
1 Gleichstrommotor für Schleifmaschine 1-8 P.S.
1200 Tonnen
1 Anlasser hiezu.
L
12
6
1
1
1
1
12
2
3
1
4
4
2
Werkstätte für
Bandsägelötapparat
Stück große Sägefeilen
„ kleine Sägefeilen
Flachzange
Drillbohrer
Feilkloben
Schränkzange
Stück Borstbesen
„ Reisbürsten
„ Leimpinsel
Kreissäge
Sägearme
Schnitzer mit kurzem Heft
Rauhbankhobel
Holzbearbeitung.
5 m Kamelhaar-Riemen
4 Paar Seitenkapseln
4 Stück Ziehklingen
1 Fuchsschwanz, gekröpft
6 diverse Hohlkehlhobel
1 Langlochbobrer 7 %n
1 Richtplatte
2 Modelltischler-Schraubstöcke
2 eiserne Planscheiben
1 Schablonenvorrichtung (Spindel,
Sockel und Arm)
4 Podien für Hobelbänke
5 Stoßladen
1 Schlüsselkasten
Malerwerkstätte.
1 Reduktionszirkel
1 Stabzirkel samt Etuis
2 Pausenrädchen
2 Schablonenmesser
1 Spritzpinsel
5 Streich bürsten
6 Ringpinsel Nr. 14
6 Faustpinsel Nr. 8
17 Dachsvertreiber
4 Oel vertreib er
6 Faustpinsel
3 Modler
6 Schwämme
2 Gabelpinsel
4 Haarpinsel, 1" breit,
Einrichtung der Maurer- und Steinmetzwerkstätte.
1 Wasserwage, 1 Stuckhammer.
Sammlung für Elektrotechnik.
1 Röbrenkondensator für Hochspannung
1 Porzellanisolator (Delta-Gewebe) für 120.000 Volt Prüfungsspannung.
Technologie.
190 Diapositive (Herstellung und Bearbeitung des Eisens; Spinnerei und Weberei)
4 Wandtafeln (Hochofen, Poddelofen, Bessemerei, Martinofen).
in eigener Regie an-
gefertigt.
48
Modeilsammlung für den Unterricht im Bauzeichnen.
1 Modell eines Dachreiters für einen Kapellendachstuhl aus Birnbaumholz 1 : 4 mit teilweiser Ver-
schalung und Beschlägen
1 Modell eines quadratischen Kirchturmdachstuhles mit achteckiger Endigung aus gedämpftem
Buchenholz 1:6 mit teilweiser Verschalung und Beschlägen
1 Modell eines Glockenstahles für einen engen Kirchturm aus Kiefernholz 1: 4 mit Beschlägen
6 Stück verschiedene Dachausmittlungsmodelle aus Holzdeckel.
Sammlung für Photographie.
1 Reika-Adapter, 13X18 cm, für die Schulkamera
18 Papierkassetten mit Etui, 13X18 cm-
Bibliothek.
Zuwachs im Schuljahre 1910/11.
B. Kunstgewerbe.
246. Photographien, Interieurs und Möbel.
247. Willi. Löwenfeld, Erläuterndes Verzeichnis der in der Gemäldesammlung Wilh. Löwenfeld befind-
lichen Gemälde alter und zeitgenössischer Meister.
248. Robert Beugter, Leitfaden für das freie Zeichnen nach der Natur.
249. F. Baumann, Die fachliche Gestaltung des Zeichenunterrichtes in der gewerblichen Fort-
bildungsschule.
250. Fr. Hertel, Der Unterricht im Formen als intensivster Anschauungsunterricht.
252. Adolf Rosenberg, Geschichte des Kostümes. (Lieferung 1—13.)
174. „The Studio1*, Jahrgang 1910.
166. „Kunst und Kunsthandwerk“, Jahrgang 1910.
236. „Deutsche Kunst und Dekoration“, Jahrgang 1910.
251. „Wohnungskunst“, Jahrgang 1910.
C. Mechanisch-technische Fächer.
202. Lud. Loeive & Co., Moderne Meßwerkzeuge im Maschinenbau.
203. Akad. Verein Hütte, „Hütte“, Taschenbuch für Eisenhüttenleute.
D. Bautechnische Fächer.
195. Franz Titscher, Die Baukunde mit besonderer Berücksichtigung des Hochbaues.
247. Andreas Baudouin, Der Zimmerer-Meister.
248. Rieh. Dorschfeld, Holzarchitekturen.
68. „Deutsche Bauzeitung“, Jahrgang 1910.
121. „Wiener Bauindustrie-Zeitung“, Jahrgang 1910.
134. „Das Interieur“, Jahrgang 1910.
208. „Moderne Bauformen“, Jahrgang 1910.
235. „Der Architekt“, Jahrgang 1910.
236. „Zement und Beton“, Jahrgang 1910.
240. ..Deutsche Baukunst“ („Der Bauzeichner“), Jahrgang 1910.
241. Monatschrift der „Wiener Bauhütte“, Jahrgang 1910.
245. „Berliner Architekturwelt:, Jahrgang 1910.
249. „Der Bautechniker1, Jahrgang 1910.
49
E. Elektrotechnische Fächer.
79. K. Zickler, Lehrbuch der allgemeinen Elektrotechnik.
80. Dr. G. Brion, Leitfaden zum elektrotechnischen Praktikum.
81. H. M. RobarU Elektrizität.
2. „Elektrotechnische Zeitschrift“, Jahrgang 1910.
47. „Elektrotechnik und Maschinenbau“, Jahrgang 1910.
F. Allgemeine Fächer.
395. Dr. E. Beutel, Bericht über die von der chemisch-technischen Abteilung des Lehrmittelbureaus
für gewerbliche Unterrichtsanstalten herausgegebene Lehrmittelsammlung.
396. E. Weil, Lehrbuch für die Installation der Gas- und Wasserleitungen.
397. R. Wünsch, A. Walk, Geschäftskunde für Glaser, Glashändler und Tafelglasschleifer.
398. H. Schmid, Die modernen Marmore und Alabaster.
399. H. Schmid, Die natürlichen Bau- und Dekorationsgesteine.
400. H. Belohlawek, Leitfaden der Handelslehre.
401. Dr. G. Bernde, Leitfaden des österreichischen Handels- und Gewerberechtes.
402. Dr. J. Blaschke, Kurzgefaßte Darstellung des österreichischen Wechselrechtes.
403. A. Schuster, Leitfaden der Handels- und Wechselkunde.
404. H. Märzendorfer, Gedenkschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des Bezirksverbandes der
Gewerbegenossenschaften der Landeshauptstadt Linz.
405. Dr. G. R. v. Thaa, Das Dampfkesselwesen in Oesterreich (Manz’sches Gesetz).
406. Dr. G. Kerschensteiner, Organisation und Lehrpläne der obligatorischen Fach- und Fortbildungs-
schulen für Knaben in München.
166. „Blätter zur Förderung der Knabenhandarbeit in Oesterreich“, Jahrgang 1910.
213. „Der Staatsbeamte“, Jahrgang 1910.
217. „Zentralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen“, Jahrgang 1910.
307. „Werkmeister- und Industriebeamten-Zeitung“, Jahrgang 1910.
379. „Zeitschrift für Instrumentenkunde“, Jahrgang 1910.
VII, Programme.
A. Programm der Werkmeister schule mechanisch-technischer Richtung,
Allgemeine Bestimmungen.
Die Werkmeisterschule hat den Zweck, Jünglinge durch einen systematischen
Unterricht in theoretischer und praktischer Richtung für ihren zukünftigen Beruf als
Vorarbeiter, Monteure oder selbständige Gewerbetreibende vorzubereiten. Sie umfaßt
4 halbjährige Kurse, Semesterkurse, die sonach in 2 Jahren absolviert werden können.
Der Winterkurs dauert vom 15. September bis 15. Februar, der Sommerkurs vom
15. Februar bis 15. Juli.
Die Aufnahme erfolgt nach den mit Erlaß vom 28. Mai 1901, M.-Z. 13.384,
für Staatsgewerbeschulen festgesetzten Aufnahmsbedingungen, woraus folgendes hervor-
gehoben wird: Die Aufnahme als ordentlicher Schüler des I. Kurses setzt neben physi-
scher Eignung und ausreichender Kenntnis der Unterrichtssprache eine dem Lehrziele
der Volksschule entsprechende Vorbildung voraus. Außerdem ist sie bedingt durch
ein im betreffenden Solarjahre zu erreichendes Mindestalter von 17 Jahren und eine
zurückgelegte praktische Vorbildung in einem mechanisch-technischen Gewerbe in der
Dauer von 3 Jahren, welche für Absolventen von 3 Klassen Handwerkerschule auf
zwei Jahre ermäßigt werden kann.
Die Aufnahme sämtlicher neueintretenden Schüler mit Ausnahme der aus anderen
Werkmeisterschulen übertretenden und der Absolventen von Handwerkerschulen ist
nur eine provisorische. Im Laufe des I. Semesterkurses hat der Lehrkörper über die
definitive Aufnahme zu entscheiden und für den Fall, daß sich ein Schüler als unge-
eignet erweisen sollte, seine Entlassung aus der Anstalt zu verfügen.
Das Schulgeld beträgt 10 Kronen, die Werkstättentaxe 15 Kronen pro Semester-
kurs, doch können mittellose Schüler von dem Erläge dieser Gebühren von der k. k.
o.-ö. Statthalterei befreit werden. Jeder Schüler hat zu Beginn des Schuljahres eine
Einschreibgebühr von 2 Kronen zu erlegen, welche nicht erlassen werden kann.
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L ehrg egen stände und wöchentliche Stundenzahl.
Gegenstand Wöchentliche Stundenzahl
I. Kurs II. Kurs III. Kurs IV. Kurs
Unterrichtssprache 3 2
Geschäftsaufsätze und Gewerbe Vorschriften — 2 1 —
Geographie 2 — — —
Rechnen (Arithmetik) 5 — — —
Algebra — 3 — —
Mathematik — — 4 —
Geometrie a und Elemente der Projektions- lehre b 5 (a, b) 2 (a)
Geometrisches Zeichnen 5 — — • —
Schreiben 2 — — —
Projektionslehre — 3 — --
Angewandtes Projektionszeichneu — 4 — —
Naturlelire 5 3 —
Mechanik • — 4 4 2
Technisches Freihandzeichnen — 4 — —
Mechanische Technologie 2 2 4 4
Maschinenkunde — 3 7 8
Maschinenzeichnen — 4 10 10
Elektrotechnik — — 4 4
Bau- und Vermessungskunde — — — 2
Buchführung — — — 2
Kalkulation . — — 2 —
Gesetzkunde und Hygiene — — — 1
Lehrwerkstätten-Unterricht 15 12 12 12
Praktische elektro-technische Uebungen — — — 3
Summe . 44 48 48 48
Freie Lehr gegenstände: Samariterkurs 10 Stunden. 1
B. Programm der Bauhandwerkerschule.
Zweck.
Die Bauhandwerkerschule hat den Zweck, den Gehilfen des Maurer-, Zimmerer-
und Steinmetzgewerbes jene Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, welche geeignet
sind, ihnen eine erhöhte Arbeits- und Erwerbsfähigkeit in ihrem Gewerbe zu sichern
und sie allenfalls auch zur Ablegung der Meisterprüfung zu befähigen.
Gliederung.
Die Bauhandwerkerschule besteht aus einem Vorbereitungskurse und zwei Fach-
kursen von je fünfmonatlicher Dauer für jede der genannten Gewerbeübungen. Diese
Kurse werden vom 2. November bis 1. April abgehalten. Außerdem werden an der
Bauhandwerkerschule abgehalten: a) ein Meisterkurs für Maurer, der für solche Absol-
52
venten des II. Kurses bestimmt ist, die unmittelbar vor der Meisterprüfung stehend,
sich für diese noch besonders vorbereiten wollen. Er wird nur im Sommersemester,
und zwar in der Dauer von 3^2 Monaten vom 1. April bis 15. Juli abgehalten, wenn
sich mindestens 10 Aufnahmsbewerber einfinden; b) Sonderkurse für solche Absolventen
der vorgenannten Fachkurse, die sich auf einem Teilgebiete des Bauwesens (Ver-
messungskunde, Baumechanik, Kalkulation, Straßen-, Wasser- und Eisenbahnbau, Eisen-
betonbau, städtischer Tiefbau usw. weitergehende Kenntnisse aneignen wollen.
Schüler.
Die Schüler sind entweder a) ordentliche Schüler oder b) Gastschüler.
Aufnahmsbedingungen.
1. Für ordentliche Schüler:
Der Eintritt ist im allgemeinen nur zu Beginn der Kurse, in besonders rück-
sichtswerten Fällen ausnahmsweise auch später, jedoch nur dann gestattet, wenn der
Aufnahmswerber nach Erfüllung der unten angeführten Aufnahmsbedingungen auch die
zur erfolgreichen Teilnahme an dem vorgeschrittenen Unterrichte des betreffenden
Kurses erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten nachzuweisen vermag.
Jeder neu eintretende Aufnahmswerber hat zur Einschreibung persönlich zu er-
scheinen und den Tauf- oder Geburtsschein, die letzten Zeugnisse der von ihm be-
suchten Schulen und ein Zeugnis über die vorgeschriebene gewerbliche Praxis mitzu-
bringen. Für die Aufnahme in den I. Fachkurs hat der Aufnahmswerber nachzuweisen,
daß er:
ä) 17 Jahre alt ist, oder im Laufe des Aufnahmsjahres dieses Alter erreiche;
b) die Lehrzeit in jenem Gewerbe beendigt hat, in dem er seine Ausbildung an
der Schule anstrebt und
c) die 3. Klasse einer allgemein-gewerblichen oder die 2. Klasse einer fachlichen
Fortbildungsschule für Baugewerbe absolviert hat. Die diesen Aufnahmsbedingungen
genügenden Bewerber werden jedoch nur dann ohne Aufnahmsprüfung in den
I. Fachkurs aufgenommen, wenn sie in dem der Absolvierung der Fortbildungs-
schule unmittelbar folgenden Schuljahre in der Bauhandwerkerschule eintreten,
anderenfalls müssen sie sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen, bei der sie jene
Kenntnisse und Fertigkeiten nachweisen müssen, die das Lehrziel der dreiklassigen
allgemein-gewerblichen Fortbildungschule, beziehungsweise der zweiklassigen fach-
lichen Fortbildungsschule für Baugewerbe bilden. Diejenigen, welche diese Auf-
nahmsprüfung nicht bestehen, sowie alle Bewerber, welche zwar den Bedingungen
unter a) und b) entsprechen und der Volksschulpflicht Genüge geleistet haben,
aber die Bedingungen unter c) nicht erfüllen, werden dem Vorbereitungskurse
zugewiesen.
In den II. Fachkurs werden solche Bewerber aufgenommen, die den I. Fachkurs
erfolgreich absolviert oder einen dem Lehrziele dieses Kurses gleichwertigen Unterricht
genossen haben.
In den Meisterkurs für Maurer werden nur Absolventen des II. Fachkurses der
Bauhandwerkerschule aufgenommen, wenn sie die zur Ablegung der Meisterprüfung
gesetzlich vorgeschriebene praktische Verwendung nachzuweisen vermögen.
53
2. Gastschüler.
Gastschüler werden nur in Ausnahmsfallen und nur nach Maßgabe der verfüg-
baren Plätze, dann aber auch während der Kursdauer aufgenommen, wenn sie in
einem der drei konzessionierten Baugewerbe mehrere Jahre als Gehilfen tätig waren
und wenn auf Grund ihrer Vorbildung anzunehmen ist, daß sie dem Unterrichte in
den Lehrgegenständen, welche sie besuchen wollen, mit Anssicht auf Erfolg beiwohnen
können.
Lehrgegenstände und wöchentliche Stundenzahl.
Wöchentliche Stundenzahl im
Lehrgegenstände 02 5 'S I. Fachkurs für II. Fachkurs für Sh £
OJJ p p 4-3 'cd Sh a> rQ Sh O > Maurer Zimmerer Steinmetz Maurer Zimmerer Steinmetz Meisterkurs Maurer
Unterrichtssprache und Geschäftsaufsätze 6 2 2 2
Erdkunde — 1 1 1 — — — —
Rechnen 6 3 3 3 — — — —
Geometrie 3 3 3 3 — — — —
Naturlehre 3 3 3 3 — .— -- —
Technisches Zeichnen und Projektionslehre 10 4 4 4 — — 3
Freihandzeichnen 8 4 4 4 4 2 4 —
Baustofflehre, Gesteinskunde — 2 1 2 — — — 1
Anlage und Einrichtung von Gebinden . — — — 2 2 — 2
Bauzeichnen, Fachzeichnen, Entwürfe-
zeichnen — 10 10 10 18 18 18 16
Bauformenlehre, Baustillehre — 4 3 4 — — — 3
Maschinenkunde — — 2 — — — . — 2
Baubetriebslehre — — — — 2 2 2 1
Baumechanik — — — — 4 4 2 4
Buchführung — — — — 2 2 2 1
Bürgerkunde — — — — . 1 1 1 1
Hygiene des Baugewerbes . — — — — 1 1 1 1
Vermessungskunde Praktische Uebungen für Maurer .... ) — 2 2 3
Lehrwerkstättenunterricht für Zimmerer . Lehrwerkstättenunterricht u. Modellieren 4 4 4 4 8 10* -
für Steinmetzen )
Grundzüge des Wege- und Straßenbaues * 4 Standen Modellieren. * 4
54
C. Programm der Abteilung für volksschulpflichtige Knaben.
Diese Abteilung verfolgt den Zweck, Knaben für die Erlernung eines
Handwerkes in einer Werkstätte vorzubereiten. Sie bietet daher für zukünftige Hand-
werker den großen Vorteil gegenüber allen anderen Lehranstalten, daß die Knaben
noch im schulpflichtigen Alter vom zwölften bis vierzehnten Lebensjahre eine direkte
fachliche Vorbildung erhalten, daß sie, mit einer Summe von nützlichen theoretischen
Kenntnissen und einer allgemeinen Vorbereitung in der Handfertigkeit ausgerüstet, in
die Lehre eintreten können.
Solche Lehrlinge, welche diese Abteilung absolviert haben, sind daher auch vom
obligaten Besuche der I. Klasse einer Fortbildungsschule befreit und können diese
daher besonders zur fachlichen Ausbildung im Zeichnen mit weit größerem Erfolge als
alle anderen Lehrlinge, auch solche, welche drei Klassen einer Bürgerschule besucht
haben, benützen. Sie werden aber auch in jeder Hinsicht schon in ganz anderer Weise
Nutzen aus der Meisterlehre ziehen als Lehrlinge ohne diese Vorbildung.
Die Aufnahmsbedingungen sind für die I. Klasse das zurückgelegte zwölfte Lebens-
jahr und der Nachweis über die Kenntnisse, welche das Lehrziel des sechsten Jahres-
kurses einer allgemeinen Volksschule bilden, entweder durch das Schulzeugnis oder in
zweifelhaften Fällen durch eine Aufnahmspiüfung.
Absolventen einer III. Klasse Bürgerschule können eventuell auch in die II. Klasse
aufgenommen werden, wenn sie eine Aufnahmsprüfung über den Lehrstoff der I. Klasse
mit Erfolg ablegen.
Lehr gegenstände und wöchentliche Stundenzahl.
Lehrgegenstände Stundenzahl in der Klasse
I 11
Beligionslehre 2 2
Unterrichtssprache • 4 —
Geschäftsaufsätze und allgemeine Gewerbevorschriften — 3
Geographie 2 1
Naturlehre 2 3
Materialienkunde 2 2
Gewerbliches Bechnen 3 3
Gewerbliche Buchführung — 1
Freihandzeichnen ... 6 4
Geometrie 2 1
Geometrisches und Projektionszeichnen 4 3
Fachzeichnen 6
Schönschreiben 1 _
Modellieren * ... — 4
Lehrwerkstättenunterricht 9 10
Summe . 37 43
* Das Modellieren besuchen nur jene Schüler, die es für den gewählten Beruf besonders benötigen.
Für solche Schüler bildet es einen Teil des Handfertigkeits-Unterrichtes, weshalb ihnen das Stundenausmaß für diesen Unterricht um die Modellierstunden zu ermäßigen ist.
55
D. Programm der fachlichen Fortbildungsschulen
a) für Maschinschlosser und verwandte Gewerbe, b) für Tischler, c) für Bau-
gewerbe, d) für Maler und Buchbinder.
I. Allgemeines.
Die fachlichen Fortbildungsschulen der k. k. Staats-Gewerbeschule haben den
Zweck, den Lehrlingen der betreffenden Gewerbe eine fachliche theoretische Vorbildung
und bezüglich der Abteilung c und d auch praktische Fertigkeiten zu vermitteln,
damit selbe in der Ausübung ihres Berufes den fortschrittlichen Anforderungen Genüge
zu leisten imstande sind und deren zukünftige Erwerbsfähigkeit gehoben wird.
Die Kosten der Erhaltung derselben trägt als Abteilungen der Staats-Gewerbe-
schule der Staat.
Jede derselben besteht aus zwei Klassen, einer ersten und einer zweiten Klasse.
Die Aufnahme der Schüler erfolgt für die Abteilungen a und b Ende September, für
die Abteilungen c und d Ende Oktober jeden Jahres. Zum Besuche derselben sind
alle Lehrlinge der betreffenden Gewerbe in vollem Umfange der vorgeschriebenen
Stundenzahl verpflichtet, welche in Linz und dessen Vororten und in Urfahr wohnen,
und zwar für die fachliche Fortbildungsschule d) der Maschinschlosser und verwandten
Gewerbe sämtliche Maschinschlosser-, Dreher-, Kesselschmiede-, Maschinschmiede-,
Mechaniker-, Elektro-, Gas- und Wasserleitungs-Installateure-, Modelltischler- und Gießer-
lehrlinge; b) der Tischler sämtliche Lehrlinge der Bau- und Möbeltischler; c) der
Baugewerbe sämtliche Lehrlinge des Maurer-, Zimmerer- und Steinmetzgewerbes; d) der
Maler und Buchbinder sämtliche Zimmermaler-, Anstreicher-, Faßmaler-, Vergolder-
und Buchbinderlehrlinge.
Jeder neuein treten de Lehrling, welcher nicht mindestens zwei Klassen einer Bürger-
schule oder der Handwerkerschule, bezüglich der Abteilung für volksschulpflichtige
Knaben, mit Erfolg besucht hat, hat durch eine Aufnahmsprüfung aus Sprache und
Rechnen den Nachweis seiner Kenntnisse zu liefern, welche zur Teilnahme an den
Unterrichten erforderlich sind.
Schüler, welche diesen Anforderungen nicht entsprechen, haben die mit der allge-
meinen gewerblichen Fortbildungsschule auf der Spittel wiese verbundene Vorbereitungs-
klasse zu besuchen und können nach erfolgreichem Besuche derselben ohne Aufnahms-
prüfung in die fachliche Fortbildungsschule ihres Gewerbes an der Anstalt übertreten.
Der Unterricht ist für sämtliche Schüler unentgeltlich. Mittellosen Schülern werden
Reißbretter, Reißschienen und Winkelbretter sowie die erforderlichen Lehrbücher von
der Anstalt leihweise überlassen, doch sind sie für Beschädigungen dieser Lehrbehelfe
haftbar. Bezüglich des Verhaltens derselben, insbesondere des regelmäßigen Schul-
besuches, gelten die Disziplinarvorschriften der allgemeinen gewerblichen Fortbildungs-
schulen. Erlaß des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht, Z. 13.108, ddo.
6. April 1905.
Das Schuljahr dauert für die fachlichen Fortbildungsschulen d) der Maschinschlosser
und werwandten Gewerbe, b) der Tischler vom 1. Oktober bis 1. Mai, c) der Bau-
gewerbe und Spengler, d) der Maler und Buchbinder vom 1. November bis 1. April,
bei den Buchbindern im Fachunterrichte vom 1. Jänner bis 1. Juli.
56
Der Unterricht findet am Sonntage von 8—12 Uhr vormittags und an einem,
bezüglich der letzteren beiden Fortbildungsschulen, mit Ausnahme der Buchbinderlehr-
linge, an zwei nachmittagen der Woche von 2—6 Uhr statt.
Am Schlüsse des Schuljahres erhält jeder Lehrling über sein Verhalten, den
Fleiß und die erzielten Unterrichtserfolge in den einzelnen Unterrichtsgegenständen
ein Zeugnis.
Lehrprogramm der fachlichen Fortbildungsschule an der k. k. Staats-
Gewerbeschule in Linz.
Wöchentliche Stundenzahl
Maschin- sehlosser Baugewerbe 3 £ t-4 <V
und ver- Tischler Maurerund i-H Ph £
Lehrg*eg*enstände wandte Gewerbe verwandte Gewerbe & r3 o S PQ CU s o Ö W
Klasse Klasse Klasse Kl. Kl. Kl.
l II I II I 11 I II II
Gewerbl. Rechnen und Buch-
führung 2 2 2 2 1 ]
Geschäftsaufsätze und Gewerbe- \ 4 3 2 2 2
vorschriften 2 — 2 — J J
Geometrie Fachzeichnen und konstruktives 2 — 2 — 2 — 1 — —
Zeichnen 2 3 2 4 4 6 4(2) — 3
Technologie — 1- — 1 — 1 1 — — —
Materialkunde — — 1 2 ) i ' — 1 —
Naturlehre — 2 — — — — — — —
Fachkunde — — — — — 2 — — 1 B
Fachunterricht — — — — — 4* 5(3) 8 J
Bürgerkunde — — — — — — ' — — —
Elemente der Kunstformenlehre — — — — — — — 1 —
* Wahlfreier Lehrgegenstand. ( ) Für Buchbinder.
57
E. Programm der Spezialkurse für Gehilfen der Gewerbe- und Industrie-
betriebe.
Die Spezialkurse für Gehilfen haben den Zweck, den Gehilfen der Gewerbe-
und Industriebetriebe in Linz Gelegenheit zu einer fachlichen theoretischen Fortbildung
zu geben, um deren Erwerbsfähigkeit zu erhöhen. Sie treten an Stelle der früher mit
der k. k. Staats-Handwerkerschule in Verbindung gestandenen allgemeinen gewerb-
lichen Fortbildungsschule für Lehrlinge und Gehilfen und bijden, einschließlich der
hier eingereihten Kurse für Kessel- und Maschinwärter sowie Lokomotivführer, eine
Abteilung der Staats-Gewerbeschule. Der Unterricht wird teils in Einzelkursen in der
Dauer von sieben Monaten, vom 1. Oktober bis 1. Mai, teils in einem zweiten Folge-
kurse erteilt, welch letzterer ebenfalls eine Dauer von sieben Monaten, vom 1. Oktober
bis 1. Mai, hat. Die Aufnahme in diese Kurse erfolgt Ende September. Mit Aus-
nahme des Kessel- und Maschinwärterkurses werden in diese Kurse nur solche
Schüler aufgenommen, welche die Lehrzeit in einem Gewerbe zurückgelegt haben,
ausnahmsweise können zum Besuche der Kurse auch andere Interessenten gewerblichen
Unterrichtes, wie Lehrer, Beamte usw. oder Schüler der Oberklassen der Mittel-
schulen, keinesfalls aber Lehrlinge als Hospitanten zugelassen werden. In den Kessel-
und Masckinwärterkurs werden außer Gehilfen auch Hilfsarbeiter, in den Lokomotiv-
führerkurs, elektrotechnischen Kurs, Automobilkurs nur Schlosser und Mechanikerge-
hilfen aufgenommen. Jedem Besucher der Kurse ist die Auswahl der zu besuchenden
Unterrichtsgegenstände freigestellt, soweit der Stundenplan dies zuläßt. Der Besuch
des zweiten Kurses ist im allgemeinen an den erfolgreichen Besuch des ersten Kurses
bes betreffenden Gegenstandes gebunden, doch können solche Besitzer der Kurse, welche
die notwendigen Kenntnisse für den Besuch des zweiten Kurses auf anderem Wege,
z. B. durch Besuch von mindestens der I. Klasse einer gewerblichen Fortbildungs-
schule oder einer anderen gewerblichen Lehranstalt sich erworben haben, auch direkt
zum Besuche des zweiten Kurses zugelassen werden.
Der Unterricht ist für sämtliche Besucher, welche österreichische Staatsbürger
sind, bis auf eine Aufnahmsgebühr von 2 K unentgeltlich, Ausländer haben für jeden
Kurs, den sie besuchen, außerdem eine Gebühr von 4 K zu entrichten, welche dem
Fonds der Einschreibgebühren zufließen. Bezüglich des Verhaltens der Besucher gelten
die Disziplinarvorschriften für Hospitanten allgemeiner gewerblicher Fortbildungs-
schulen, Ministerial-Erlaß Z. 24.977, ddo. 14. November 1904, in sinngemäßer, dem
Alter und der Selbständigkeit der Frequentanten angemessenen Weise.
Der Unterricht findet an Wochentagen von Q{/2 bis 8 bezüglich S1/2 Uhr abends
und am Sonntage von 8 bis 11, beziehungsweise 12 Uhr vormittags statt. Jeder
Frequentant eines Kurses erhält am Schlüsse desselben über sein Verhalten, seinen
Fleiß und die im Unterricht erzielten Erfolge ein Zeugnis.
Für alle Spezialkurse wird schließlich als Bedingung für deren Abhaltung eine
Mindestzahl von zehn Teilnehmern festgesetzt.
58
Lehrplan der S p e z i a 1 k u r s e für Gehilfen.
Lehrgegenstände Wöchentliche Stunden- zahl
I. Semester- kurs II. Semester- kurs
Rechnen 1-5
Sprachliche Uebnngen für Eisenbahnbedienstete 1*5 —
Geometrie und Projektionslehre 1-5 —
Freihandzeichnen und Projektionszeichen 1-5 —
Fachzeichnen für mechanisch-technische Gewerbe — 4
Fachzeichnen für Bau- und Kunstgewerbe — 4
Freihandzeichnen für Kunstgewerbe — 4
Elektrotechnik mit praktischen Uebungen 3 —
Kessel- und Maschinwärterkurs 3 —
Lokomotivführerkurs 3 —
Verkehrsgeographie für Eisenbahnbedienstete 1-5 —
Bürgerkunde 1 —
Elektrotechnik für Ingenieure mit praktischen Uebungen 3 —
Bau und Einrichtung von Automobilen 3 —
F. Der offene Zeichen- und Lesesaal.
Der offene Zeichen- und Lesesaal bietet den Gewerbetreibenden von Linz und
ihren Gehilfen die Gelegenheit, die Lehrmittelsammlungen des Fachzeichenunterrichtes
und die Lehrerbibliothek zu benützen und sich bei dem die Aufsicht führenden Fach-
lehrer der Anstalt Rat und Auskunft bei der Anfertigung von Zeichnungen ihres
Gewerbes zu holen, sowie einen Unterricht im Skizzieren architektonischer und kunst-
gewerblicher Formen zu genießen.
Derselbe besteht aus zwei Abteilungen, dem offenen Zeichensaal, welcher mit dem
Spezialkurs für Bau- und kunstgewerbliches Fachzeichnen vereinigt ist, und dem offenen
Lesesaal, welche in jedem Schuljahre, ersterer vom 1. Oktober bis 1. Mai, letzterer
vom 1. November bis 1. April, der erste an zwei Abenden, der letztere an einem
Abend von 61/2 bis 81/2 Uhr abends geöffnet sind. Der Besuch des ersteren ist jedem
Gewerbetreibenden und Gehilfen gestattet. Ausnahmsweise können auch solche Lehr-
linge zum Besuche zugelassen werden, welche zwei Klassen der allgemeinen oder
fachlichen Fortbildungsschulen oder die Abteilung für volksschulpflichtige Knaben
absolviert haben. Der offene Lesesaal ist jedem Erwachsenen zugänglich.
Die Besucher des offenen Zeichensaales, in welchem regelmäßiger Unterricht er-
teilt wird, haben eine Einschreibgebühr von 2 K zu entrichten, von welcher jene
befreit sind, die bereits einer anderen Abteilung der Anstalt als ordentliche Schüler
angehören, und erhalten am Schlüsse über ihren Besuch, ihr Verhalten und ihre
Leistungen ein Zeugnis. Der Besuch des offenen Lesesaales ist unentgeltlich gestattet.
VIII. Kundmachung für das Schuljahr 1910/11
A. Werkmeister schule mechanisch-technischer Richtung.
Die Einschreibungen in die Werkmeisterschule finden am 17. September von
9—12 Uhr vormittags statt.
Aufnahmsbedingungen für den I. Kurs:
1. Ein Alter von mindestens 17 Jahren, welches auch im betreffenden Solarjahre
erst erreicht werden kann.
2. Eine praktische Vorbildung in einem mechanisch-technischen Gewerbe in der
Dauer von drei Jahren, welche für Absolventen von drei Klassen Handwerkerschule
auf zwei Jahre ermäßigt werden kann.
Der Geburtsschein, das letzte Schulzeugnis, der Nachweis der praktischen Vor-
bildung und 2 K Einschreibgebühr sind mitzubringen.
Der Unterricht beginnt am 18. September und dauert in jedem Kurse 5 Monate.
Schulgeld für jeden Kurs 10 K und Werkstättentaxe 15 K; kann bei Nachweis der
Mittellosigkeit erlassen werden.
B. Bauhandwerkerschule.
Die Einschreibungen finden am 2. November von 9—12 Uhr vormittags statt.
Aufnahmsbedingungen für den Vorbereitungskurs:
1. Ein Alter von mindestens 17 Jahren, welches auch im betreffenden Solarjahre
erst erreicht werden kann.
2. Nachweis der zurückgelegten Lehre in einem konzessionierten Baugewerbe.
Für den I. Kurs:
ä) Für ordentliche Schüler.
1. Der Nachweis, daß der Aufnahmswerber im Aufnahmsjahre das 17. Lebensjahr
erreicht hat oder erreichen wird.
2. Unmittelbar vor Eintritt in den I. Kurs erfolgte erfolgreiche Absolvierung
einer dreiklassigen allgemein-gewerblichen Fortbildungsschule oder zweiklassigen fach-
lichen Fortbildungsschule für Baugewerbe.
3. Nachweis der vollendeten Lehrzeit im Maurer-, Zimmerer- oder Steinmetz-
gewerbe.
60
Bei nicht im Aufnahmsjahre erfolgter Absolvierung obiger Fortbildungsschulen
ist eine Aufnahmsprüfung, bzw. Nachweise der Kenntnisse und Fertigkeiten, welche
das Lehrziel dieser Fortbildungsschulen bilden, aus Geometrie, Projektions- und Fach-
zeichnen und gewerblich-kaufmännischen Fächern abzulegen. Absolventen der ehemaligen
III. Klasse Handwerkerschule sind von der Ablegung dieser Aufnahmsprüfung befreit.
Das Lehrzeugnis, Abgangszeugnis der Gewerbe-Fortbildungsschule, der Geburts-
schein, 2 K Einschreibgebühr sind bei der persönlichen Anmeldung mitzubringen.
b) Für Gastschüler.
Der Nachweis einer mehrjährigen Praxis als Gehilfe an einem der drei obigen
konzessionierten Baugewerbe, sowie jener Kenntnisse in den Unterrichtsgegenständen,
welche der Aufnahmswerber besuchen will, die im'Verständnisse und ordnungsmäßigen
Mitarbeiten in demselben nötig sind.
Der Unterricht beginnt am 3. November und dauert bis 1. April. Schulgeld
für jeden Kurs 4 K. Werkstättentaxe je 5 K; kann bei Nachweis der Mittellosigkeit
erlassen werden.
C. Abteilung für volksschulpflichtige Knaben.
Die Einschreibungen in diese Abteilung finden am 16. September von 0—12 Uhr
vormittags, die Aufnahmsprüfungen am 17. September von 9—12 Uhr vomittags statt.
Aufnahmsbedingungen für die I. Klasse.
1. Ein Alter von mindestens 12 Jahren.
2. Der Nachweis jener Kenntnisse, die dem 6. Jahreskurse einer beliebigen Volks-
schule oder der 1. Klasse Bürgerschule entsprechen. In zweifelhaften Fällen entscheidet
eine Aufnahmsprüfung.
3. Die Anstrebung eines gewerblichen Berufes.
Die Befähigung zum Eintritte in die II. Klasse wird durch den erfolgreichen
Besuch der I. Klasse oder durch Ablegung einer Aufnahmsprüfung nachgewiesen.
Zur Einschreibung hat sich der Aufnahmsbewerber mit seinen Eltern oder seinem
Vormunde einzufinden und das letzte Schulzeugnis sowie den Geburtsschein mitzu-
bringen.
Die Einschreibgebühr beträgt 2 K, das Schulgeld und die Werkstättentaxe, welche
in zwei Raten zu entrichten sind, zusammen 18 K. Mittellose Schüler können von
der Zahlung des Schulgeldes und der Werkstättentaxe befreit sowie mit Lehrbüchern
und Zeichenrequisiten beteilt werden.
Für würdige Schüler stehen Stipendien und Unterstützungsbeträge zur Verfügung.
Die aufsteigenden Schüler haben sich spätestens am 17. September vormittags
zur Einschreibung einzufinden.
Der Unterricht beginnt am 18. September.
61
D. Gewerbliche Fortbildungsschule.
Die Einschreibungen in die fachliche Fortbildungsschule der Tischler und der
Maschinschlosser und verwandten Gewerbe finden am Sonntag den 24. September von
8—11 Uhr vormittags und Montag den 25. September von 6—8 Uhr abends, in die
der Baugewerbe und Zimmermaler am Sonntag den 22. Oktober von 8—11 Uhr vor-
mittags statt.
Das letzte Schulzeugnis ist mitzubringen. Der Unterricht beginnt an den beiden
ersteren Fortbildungsschul-Abteilungen am 1. Oktober, in den letzteren am 3. November.
E. Spezialkurse für Gehilfen.
Die Einschreibungen finden am Dienstag den 26., Mittwoch den 27. September
von 6—7 Uhr abends statt.
Der Unterricht ist an allen Kursen unentgeltlich, beginnt am 2. Oktober und
dauert bis 1. Mai. Er findet an den Wochenabenden von ö1^—8 Uhr, bezüglich
672—8y2 Uhr abends statt.
Von den Spezialkursen werden nur jene abgehalten, für welche sich mindestens
10 Teilnehmer melden.
Aufnahmsbedingungen:
Jedem Gehilfen steht die Wahl der Kurse, welche er besuchen will, frei, sofern
der Stundenplan dies zuläßt. Die Aufnahme in den II. Semesterkurs eines Unterrichts-
gegenstandes ist an die Absolvierung des 1. Semesterkurses oder den Nachweis der
entsprechenden Kenntnisse zum Besuche des II. Kurses gebunden. In den Lokomotiv-
führer-Kurs, elektrischen und Automobilkurs finden nur Schlosser- und Mechaniker-
gehilfen Aufnahme.
F. Der offene Zeichen- und Lesesaal.
Der offene Zeichen- und Lesesaal wird am 3. Oktober eröffnet und ist der Besuch
derselben in der Zeit vom 3. Oktober bis 1. Mai unentgeltlich gestattet.
Bericht des Schularztes
Zu Beginn des Schuljahres 1910/11 im Monate September wurden sämtliche
volksschulpflichtigen Schüler der I. und II. Klasse der Staatsgewerbeschule einer ein-
gehenden ärztlichen Untersuchung unterzogen, bei welcher besonders die Faktoren
einer erblichen Belastung oder einer Krankheitsanlage in Betracht gezogen wurden und
in den Ueberwachungstabellen aufgezeichnet erscheinen. Ebenso wurde an die Schüler
eine Messung der Körpergröße und Wägung vorgenommen, die in nachfolgender
Tabelle aufscheint.
Das Schülermaterial der I. Klasse muß im heurigen Jahre als ein schlechtes
bezeichnet werden. Der Großteil der Schüler zeigt eine auffallende Blässe der Haut,
Blutarmut, schlechte Ernährung und grazilen Knochenbau. Trotz dieser Erscheinung
war der Gesundheitszustand, dank der anerkennenswerten Mithilfe des Lehrkörpers,
ein befriedigender, da die Schüler bei Auftreten einer Krankheitserscheinung dem
Schulärzte zur Untersuchuug und die unbemittelten Schüler zur ärztlichen Behandlung
zugeführt wurden.
In der II. Klasse sind die Gesundheitsverhältnisse bessere, besonders ist die
Gewichtszunahme der Schüler eine günstige, welcher Umstand wieder auf den Hand-
fertigkeitsunterricht zurückzuführen ist, da sich die Muskulatur bei steter systematischer
Bewegung kräftigte.
Die Körperuntersuchung, Auskultation und Perkussion sowie die Untersuchung
der Sinnesorgane ergab folgendes Resultat:
Brustorgane: Dämpfungserscheinungen an den Lungen ohne Auswurf (latente
Tuberkulose) zeigen 8 Schüler. Von diesen sind hereditär belastet 5 Schüler. Von
diesen wurden während des Schuljahres 2 vom Schulärzte behandelt, die übrigen in
steter Ueberwachung behalten.
An angeborenen Klappenfehlern leiden 3 Schüler. Unreine Herztöne, welche auf
hochgradige Unterernährung und consecutive Blutarmut deuten, weisen 7 Schüler auf,
bei denen auch zeitweises Nasenbluten auftritt.
II. Klasse. Dämpfungserscheinungen (latente Tuberkulose) zeigen 4 Schüler. Herz-
fehler 3 Schüler, welche jedoch denselben keinerlei Störungen verursachen.
Bauchorgane durchwegs normalen Befund.
Haut bei einem Großteil der Schüler der I. Klasse (20) blaß. 3 Schüler litten
an Ekzemen.
63
Knochenbau bei 15 Schülern der I. Klasse grazil, 3 davon rhachitischen Charakters*
1 Schüler Hydrocephalus.
Augen: Kurzsichtig höheren Grades sind in der I. Klasse 2 Schüler. In der
II. Klasse 3 Schüler. Auch wurden während des Schuljahres mehrere Schüler mit
Bindehautkatarrh und Blepharitis behandelt.
Ohren: Mit Ohreneiterung nach Mittelohrkatarrh wurde ein Schüler behandelt.
Zähne: I. Klasse 35 Schüler. Gesundes Gebiß, abgesehen von den häufig fehlenden
Molaren, haben 12 Schüler. Summe der kariösen Zähne 54. Der Sitz derselben ist
folgender: Schneicle- Eck- Backen- Mahlzähne
oben 2 — 4 27
unten — — 2 19
Davon wurden während des Schuljahres 6 Mahlzähne gezogen und 2 Schneide-
und 14 Mahlzähne plombiert.
II. Klasse 25 Schüler. Gesundes Gebiß 14 Schüler. Kariöse Zähne 32. Im
Laufe des Schuljahres wurden 7 Mahlzähne und 1 Backenzahn gezogen und 14 Plom-
bierungen vorgenommen.
Die Messung und Wägung der Schüler ergibt folgende Tabelle:
I. Klasse.
Alter Körper- größe Ge- wicht Alter Körper- große Gt - wicht Alter Körper- große Ge- wicht
Jahr Monat Jahr Monat Jahr M onat
11 10 1*40 32-0 12 8 1-40 36*0 13 4 1-60 44-0
12 — 1*57 45-5 12 9 1-57 42-0 13 4 1-60 49*0
12 3 1-46 35*0 12 9 1-32 275 13 6 1-50 38-5
12 3 1-53 41-5 12 9 1*52 375 13 6 1-53 40-5
12 4 1-41 37-5 12 10 1-50 35-5 13 8 1-60 75*5
12 5 1-43 31*5 12 10 1-58 44-5 13 9 1-49 37*5
12 6 1-47 37*0 13 — 1-52 36*0 14 — 1-64 48-5
12 7 1-64 43*5 13 10 1-47 35-5 14 9 1-65 59*5
12 7 1*47 36-0 13 10 1-47 41*5 14 l 1*63 46*5
12 7 1*56 39-5 13 1 448 35*0 14 2 1*51 40-0
12 8 1-48 35‘0 | 13 3 1*52 37*0 14 4. 1*33 27*5
12 8 1-40 39-5 13 3 1-55 440
64
II. Klasse.
Alter 1909/10 1909/11 Alter 1909/10 1910/11
Körper- größe Ge- wicht K örper- größe Ge- wicht Körper- große Ge- wicht Körper- größe Ge- wicht
Jahr Monat Jahr Monat
13 6 1-39 31-5 1-46 35*5 14 2 1-46 37-0 1*53 50*0
13 8 1*42 33-5 1-49 42-5 14 5 1*49 39-0 1-66 51-8
13 9 1-37 28*5 1*42 38-5 14 7 1-54 410 1-69 53-0
13 10 1*41 35-0 1*50 38*5 14 8 1-45 34*5 1*57 46*0
13 10 1*34 29*5 1-39 37-5 14 8 1-54 43-5 1-68 57*5
13 10 — — 1-55 40-0 14 10 1-47 36-0 1*58 47*0
13 10 1*36-5 37*0 1-46 39-0 15 1 1*53 42*0 1-68 550
13 10 1-51 41-5 1-69 56-0 15 1 1-43 305 1-51 38*5
13 11 1-45 34*5 1-60 48-0 15 1 1-47 44*5 1-62 60-0
14 — 1*52 43-0 1.63 52*5 15 1 1*47 36*5 1*61 47 0
14 1 1-45 37-0 1.61 510 15 10 1-45 37*0 1*64 50'0
14 1 1-46 35*5 1*53 41*5 16 4 1-53 38*5 1-65 505
14 2 1*49 39'5 1-56 450
Im abgelaufenen Schuljahre wurden, wie unten angeführt, zahlreiche Schüler,
welche mittellos sind, vom Schulärzte behandelt.
Die Verletzungen im maschinellen Betriebe gelegentlich des Handfertigkeits-
Unterrichtes sind im heurigen Jahre zahlreicher und hat sich die Einrichtung des
Schularztzimmers wieder glänzend bewährt, indem die Verletzten durch den Herrn
Werkmeister Gebhard sofort nach der Verletzung verbunden und dem Schularzt über-
wiesen wurden, wodurch bei sämtlichen Verletzungen rasche Heilung und Vermeidung
jeder Infektion der Wunde erzielt wurde.
Folgende Erkrankungen wurden von Schulärzte behandelt: Lungentuberkulose 2,
Zahnfleischentzündung 3, Angina 5, Influenza 7, Bronchitis 5, Blutarmut 3, Magen-
katarrh 3, Darmkatarrh 2, Gelbsucht 1, Muskelrheumatismus 5, Gonorrhoe 2, Ekzeme 7,
Frostbeulen 1, Mittelohrkatarrh 1, Insektenstich 2, Nagelbettentzündung 1, Panaritium 5,
Phlegmonen (Incision) 4, Vereiterte Lymphdrüsen der Achselhöhle (Incision) 2, Ver-
letzungen der Oberlippe (1 Naht) 2, Eisensplitter im Auge 2, Kieferbeinhaut-Ent-
zündung (Incision) 3, Furunkel (Incision) 3, Ueberbein 1, Verstauchungen 2, Riß-
quetschwunden 12, Abreißen der Fingerglieder 1.
Primararzt Dr. Ehrl
Schularzt.
Verzeichnis
der an der
k. k. Staats-Gewerbeschule in Linz eingeführten Lehr-
bücher für folgende Abteilungen,
A. Werkmeisterschule mechanisch-technischer Richtung.
I. Kurs:
Kneschaurek, Deutsches Lesebuch. Seibert, Atlas für Bürgerschulen.
Regeln und Wörterverzeichnis. Keßler, Naturlehre.
Milch, Statistisch-geographischer Leitfaden für
Werkmeisterschulen.
II. Kurs:
Keßler, Naturlehre.
Ruprecht Stübiger, Gewerbliche Geschäftsauf-
sätze, K 1.20.
III. Kurs:
Logarithmentafeln von Wittstein.
Ruprecht Stübiger, Gewerbliche Geschäfsauf-
sätze.
IV. Kurs:
Kneschaurek, Deutsches Lesebuch.
Regeln und Wörterverzeichnis.
Hartl, Algebra.
Keßler, Naturlehre.
Demuh, Technologie des Eisens und Holzes.
Koivarxik, Lehrbuch für Elektrotechnik.
Fleischner, Bürgerkunde.
Kraft, Technologie.
Koivarzik, Technologie.
Kowarzik, Lehrbuch für Elektrotechnik.
Sicherheitsvorschriften für elektrische Stark-
stromanlagen.
Uhland, Maschineningenieur-Kalender II. Teil.
Oruber, Wallontschek, Gewerbliche Buchführung.
Uebungsheft dazu.
B. Winterkurse für Bauhandwerker.
Vorbereitungskurs:
Heymerle, Deutsches Lesebuch.
Regeln und Wörterverzeichnis.
Ruprecht Stübiger, Gewerbliche Geschäftsauf-
sätze.
Klauser, Rusch, Wallontschek, Gewerbliches
Rechnen.
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I. Kurs:
Schmid, Lehrbuch der Materialieukunde für Titscher, Schwab, Baukunde.
Maurer und Steinmetze. Oesterreichisch-ungarischer Baukalender. Yolksatlas.
II. Kurs:
Fleiscliner, Bürgerkunde. schlägigen Ergänzungshefte im Erscheinen
Gruber, Wallontschek, Gewerbliche Buchführung. Gruber, Wallontschek, Uebungsheft zur Buch- führung, 1. Heft 24 h. Gruber, Wallontschek, Uebungsheft zur Buch- führung, 2. Heft 30 h, und die ein- begriffen. Titscher, Schwab, Baukunde. Baukunde für die Gemeindegebiete der Landes- hauptstadt Linz (von Feichtinger).
C. Abteilung für volkssehulpflichtige Knaben.
I. K1 asse:
Großer Katechismus. Menger, Leitfaden für Geometrie.
Haymerle, Deutsches Lesebuch für Gewerbe- schulen. Kegeln und Wörterverzeichnis. Klauser, Rusch, Wallontschek, Gewerbliches Rechnen. Körner, Naturlehre für gewerbliche Lehran- stalten. Gaspero, Materialkunde, gebunden, Yolksatlas. Zehden, Leitfaden der Handels- und Verkehrs- geographie für kaufmännische Fortbildungs- schulen.
II. Klasse:
Gaspero, Materialkunde. Körner, Naturlehre für gewerbliche Lehrai
Großer Katechismus. Gruber, Wallontschek, Gewerbliche Buchführung. Gruber,.Wallontschek, Uebungsheft zur Buch- führung. Gruber, Wallontschek, Uebungsheft zur Buch- führung. Klauser, Rusch, Wallontschek, Gewerbliches Rechnen. stalten. Yolksatlas. Ruprecht Stübiger, Gewerbliche Geschäftsauf- sätze. Zehden, Leitfaden der Handels und Verkehrs- geographie für kaufmännischeFortbildungs- schulen. Regeln und Wöiterverzeichnis.
D. Fachliche gewerbliche Fortbildungsschulen für Lehrlinge.
(Plichtschulen).
Klauser, Rusch, Wallonischek, Gewerbliches Körner, Naturlehre, II. Schlosserklasse.
Rechnen, I. Klasse. Gruber, Wallontschek, Gewerbliche Buchführung. Gruber, Wallontschek, Uebungsheft, 1. 24 h. Gruber, Wallontschek, Uebungsheft, 2. 30 h und die einschlägigen Ergänzungshefte für die einzelnen Gewerbe. Schmid, Lehrbuch und Materialienkunde. Für Maurer und Steinmetze, II. Baugewerbe- klasse.
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E. Spezialkurs
Rechnen: Klauser, Wallontschek, Busch, Gewerb-
liches Rechnen.
Buchführung: Gruber, Wallontschek, 1. Uebungs-
heft, 2. Uebungsheft.
Motorenkunde: Lehrbuch für Motorenkunde
von Gzap.
für Gehilfen.
Maschinen- und Kesselwärter: Mayer, Gzap,
Die praktische Wartung der Dampfkessel
und Dampfmaschinen.
Lokomotivführer: Wolf, Grundzüge der Elektro-
technik.
F. Hilfsbüeher für Werkmeisterschulen.
F. v. Mocnik, Neumann, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für die oberen Klassen der Mittelschulen.
Franz Hocevar, Geometrie für Obergymnasium.
Karl Volk, Dr., Skizzieren von Maschinenteilen in Perspektiven.
Oesterreichischer Werkmeisterkalender von Gülden.
Geisberg, Taschenbuch für Monteure, elektrotechnische Beleuchtungsanlagen; neueste Auflage.
Sicherheitsvorschriften für elektrische Starkstromanlagen; Elektrotechnischer Verein 1907.
Oesterreichischer Kalender für Elektrotechniker.
Klauser, Lahn, Vermessungskunde, bearbeitet von Gapillerie.