5 Verbindung mit der Materialienkunde zu ertheilen sind, und dass die 9. Stunde der Mechanik in der III. Classe zugetheilt wurde, woselbst auch die noth- wendigsten Werkzeugmaschinen abgehandelt werden. Hiedurch ist es gelungen, den Absolventen der II. Classe auch in der Technologie ein in gewissem Sinne abgeschlossenes Wissen mit auf den Lebensweg zu geben. Puncto der technologischen Fächer ist zu bemerken, dass selbst von Fach männern, welche zu den allertüchtigsten zählen, Bedenken laut wurden, ob diese Fächer dem Verdauungsvermögen der Kinder angepasst werden können. Wir waren uns nun von vornherein ganz klar darüber, dass die glückliche Lösung dieser Frage hauptsächlich von dem zu schaffenden Anschauungsmateriale ab- hängen werde, und erhielten eine ganz vorzügliche Anleitung durch die bereits vom Director Studnüka in Jaronm zusammengestellten technologischen Tafeln., Herr Ingenieur und Fachlehrer Johann Trefflinger war nun der erste, welcher die Technologie des Eisens und des Holzes auf sfcli nahm und einen Dispo sitionsplan entwarf, der als geradezu vorzüglich bezeichnet werden muss; ihm folgte Herr Fachlehrer August Fellner in Bezug auf die chemische Technologie. Um nun dem erwünschten Ziele zuzustreben, waren in erster Reihe Mittel erforderlich, welche bis zur Stunde durchwegs über Einflussnahme unseres immer hilfsbereiten,Schulausschusses geschaffen wurden: an 50 Industrielle machten über Ansuchen entsprechende Schenkungen, eine grössere Anzahl von Gönnern widmete an 700 fl., und sehr viele Werkzeuge und Objecte konnten bereits ganz im Sinne des Lehrplanes von unseren Schülern der II. Classe unter Führung der Herren Meister fertiggestellt werden, so zwar, dass wir schon bis zur Stunde über die Hälfte dcu Arbeitsleistung hinter uns haben und bei fernerer Unterstützung mit Ende des kommenden Schuljahres das Anschauungsmateriale sowohl für die mechanische, wie für die chemische Technologie entsprechend den Zwecken der Handwerkerschulen in einer Weise zusammengestellt haben werden, welche, über allen Zweifel hinweg, mit deutlicher Sprache sagen wird: die Schwierigkeiten dieses Unterrichtes bei Kindern von 12—16 Jahren sind mit Rücksicht auf unsere weiteren Lehrvorgänge und Einrichtungen überwunden. Die beiden genannten Herren haben sich schon bisher durch ihre Leistungen auf diesem Gebiete grosse-Verdienste erworben und sie werden bei einem gewissen Abschlüsse dieser Thätigkeit wirklich mit steter Genugthuung auf dieselbe zurückblicken dürfen; aber nicht minder wird auch der Schulausschuss sehr bald von der Ueberzeugung durchdrungen werden, welch’ grossen Dienst er der ganzen wichtigen Frage der Handwerkerschulen erwies. Die Lehrgänge im Fachzeichnen für Tischler, für Zimmerleute, Maurer, Hafner, Spengler, Maschinenschlosser, Bauschlosser, dann für das Modellieren, das Freihand- und das geometrische Zeichnen und für die theoretischen Fächer sind in voller Entwicklung begriffen. Hiebei wäre zu bemerken, dass im Fach zeichnen principiell nur nach Modellen gearbeitet wird, welche durchwegs in unseren Werkstätten angefertigt werden. Was die Werkstättenarbeiten anlangt, so findet unter der Oberleitung des Directors ein harmonisches Zusammenarbeiten aller zugehörigen Lehrkräfte statt,