90 mit Bescheid vom 17. November d. J. abgewiesen, indem die Stände erklärten, „die Bewilligung dieses Vorschlages sei weder zu ihrer Ehre noch zu. ihrem Nutzen, wohl aber würden dadurch ihre allda befindlichen Gebäude und das Landhaus selbst der näheren Feuers¬ gefahr und anderen Unzukömmlichkeiten ausgesetzt“.1) So blieb es also wieder beim alten. Im Laufe der Zeit drängte sich aber den Bürgern der Stadt doch die Überzeugung auf, daß sie hinter anderen Gemeinwesen nicht länger zurückstehen dürften, und so schritten im Jahre 1761 der Bürgermeister, Richter und Rat um einen Beitrag der Stände für eine geplante Vergrößerung des Theaters ein. Sie hatten im Sinne, „im allhiesigen Stadt-Komödienhause eine doppelte Gallerie zu errichten und das Theater mit genugsam sauberen Fenstern zu versehen“. Sie seien jedoch, erklärten sie, nicht imstande, die erforderlichen Kosten von wenigstens 1000 fl. zu bestreiten, „da gemeiner Stadt aerarium allzusehr geschwächet und erschöpft“ sei. Mit Beschluß vom 19. November d. J. bewilligten die Stände einen Beitrag von 400 fl. Das Theater wurde nun in einen besseren Zustand gesetzt. Eine adelige Theatral-Sozietät sorgte, daß immer eine Truppe hier spielte. Die Einnahmen waren aber so gering, daß sich der Impresario im Jahre 1769 genötigt sah, an die Stände ein Promemoria folgen¬ den Inhaltes zu richten: „Die großmüthige Denkungsart, mit welcher die löblichen Herren Stände für das Publicum jederzeit besorgt waren, läßt uns nicht zweifeln, daß nicht die Herren Verordneten zur Unterhaltung der beständigen Spektaklen einen Beitrag machen werden, besonders da bei allen gesitteten Völkern solche von der Unart gereinigte Komödien für eine Unterhaltung angesehen werden, welche die Sitten bessert. Der vor einigen Jahren gemachte Beitrag zur Herstellung des Komödienhauses hat seinen Endzweck erreicht, daß Linz sich seiner Schaubühne nicht schämen darf; die in das dritte Jahr fortwährende Unterhaltung der Komödien zeiget, daß es an dem Personale derselben nicht mangle. Bloß alleinig äußert sich die geringe Einnahme, besonders zur Sommerszeit. Wir hoffen demnach, daß die Herren Verordneten mit einem jährlichen Zu¬ schuß von 400 fl. uns an die Hand gehen werden“ usw. Zu Beginn des Jahres 1769 bewilligten nun die Stände den damaligen Entrepreneurs des Theaters einen jährlichen Beitrag von 9 In der „Linzer Zeitung“ vom 2. März 1767 wird die Versteigerung des alten Ballhauses oder Männerhofe3 vor dem Schmidtor angekündigt (heute das Haus des Herrn Kaufmanns Reininger).