— 91 — Der Statthalter kam mit 50 Reitern, ]500'Fuss- gängern, mit Kanonen und Munitionswagen auf das Haushammerfeld, wo auch mehr als 5000 Vorgeladene erschienen, welche zusammengestellt und mit Sol¬ daten umgeben wurden. Der Statthalter ritt dann unter sie hinein und verlangte den Richter und die Rathspersonen von Frankenburg und Vöcklamarkt sammt allen Achtern aus den 5 Pfarren. Es waren 38 Personen, welche abgesondert und von Soldaten eingeschlossen wurden. Dem übrigen Volke wurde befohlen-, sich ruhig zu verhalten und zu sehen, was mit den Abgesonderten geschehen werde. Diese redete Herberstorf mit folgenden Worten an: „Was „massen sie alle das Leben verwirkt haben; aber zu „Gnaden wolle er dem halben Theile das Leben „schenken, solchergestalt, dass allerwegen 2 mitein¬ ander um das Leben spielen sollen; derjenige, welcher verliert, soll gehenkt werden.“ Alsbald ist ein schwarzer Mantel auf die Erde ausgebreitet worden und haben allerwegen 2 miteinander gewürfelt. Jene, welche verloren haben, sind sofort vom Freimanne gebunden worden. Neunzehn Männer sollten gehenkt werden. Auf Fürbitte des Pflegers und anderer Personen schenkte Herberstorf zweien das Leben. Von den übrigen 17 wurden 4 sogleich auf der Linde, 7 auf dem Kirchthurme zu Zwischwalden, 3 auf dem Thurme zu Vöcklamarkt und 3 auf dem Thurme zu Neukirchen gehenkt. Am 2. Tage wurden die Leichen abge¬ nommen und an der Landstrasse auf 17 Spiesse gesteckt.