Der Vater, dem die Susi nach Tisch wieder die Pfeife gestopft hatte, redete in der Stube zu den andern über den Wert des Wanderns und der Fremde. Er erging sich stets halb in dem Hochdeutsch, das ihm noch von der Fremde anhing, halb in der heimatlichen Mundart, die die Seinen am besten verstanden. Er hatte ja noch zwei Aufpasser am Tisch da sitzen, die ihm am Ende verweich⸗ lichten im Wohlleben der Heimat, den Jakob, der zu Ostern frei geworden war, und den Peter, der im Herbst zum Schmied in die Lehre kommen sollte. „Das wän was Schönes, wenn wir Handwerker dort hocke bleibe wollte, wo mer hingeschneit worde sin. Was m'r derhaam lernt, des gibt nur die gut oder schlecht Unter⸗ lag; in der Fremd' erscht sieht m'r, was ei'm fehlt, da macht mer die Auge uf und lernt. Unsere Urgroßkeut sein zwahunnert Meile fortgewandert aus'm deutsche Land, weil sie mehr Grund und Bode gebraucht häwe und mehr Freiheit wie derhaam. Es hat ihne gut ang'schlage. Aber was wißte sie dahier von der Welt drauße und von alledem, was in hunnertundfufzig Jahr vorwärts gange is, wann die G'sella nit immer in die Fremd' gange wäre? DieStudente, die Pfarrers, Lehrers und Dokters werde, und die Handwerksbursche, die als Meister wiederkumme, die bringe immer wieder ein Tröppel vom deutsche Geischt mit, daß m'r nit vergesse, woher m'r sein. Die Schwobe dahier müssa immer ein' Spiegel haun, in den se gucke könne, sunscht (sonst) vergesse se, wer se sein. Loßt den Johann nur wan— dern. Und wünscht ihm Glück, wann er geht. Er werd' in sei'm Innern aa so ein' Spiegel mitbringe aus der Fremd'.“ 9