Vorwort '^S'mfdjcn der Picardie und Lothringen oder, um in der Sprache des Weltkrieges zu sprechen, zwischen den Kampfgebieten „Somme" und „Verdun", liegt die Landschaft der Champagne. Durch sie führt die große Einfallstraße aus dem Raume Aachen—Trier über das Ardennengebirge auf Paris. Auch die deutsche Umfassungsbewegung zu Beginn des Weltkrieges hat diesen weg gewählt. Zu beiden Seiten stehen als Meilensteine die Vlamen vieler glorreicher Schlachten; am Ende aber steht in kiesigen schwarzen Lettern der Name der Marne. Gegenüber solchem gewaltigen Geschehen treten die späteren Stellungskämpfe auf dem Lhemin des Dames, östlich Reims und in den Argonnen zurück. Sie werden ohnehin überstrahlt durch die Namen Verdun, Somme und Flandern. Und doch war die Lage in dem Rampfraum zwischen Sois- sons und den Argonnen, in dem die Franzosen mehr als einmal die Entscheidung suchten, bisweilen gespannter und gefährlicher, als sie es je vor Verdun und an der Somme gewesen ist. In der Champagne, dem „Land der Entscheidungen", wurde der Rrieg im September lyl§ zum erstenmal verloren. Hier begann im Juli I9I8 der Schicksalsring sich endgültig zu schließen. Anfang und Ende trafen sich in der Landschaft, die Graf Schliessen ein Jahrzehnt früher bereits mit dem Blick des Genies als das entscheidende Schlachtfeld des zukünftigen Rrieges bezeichnet hatte. Sein Geist hatte den weg zur Champagne und zur Marne gewiesen. Aber es war nicht sein Geist, der die Schlachten dort regierte. Der Verfasser der folgenden Darstellung ist Regierungsrat Stenger. Erich Vtto volkmann Potsdam, im September löZ5.