46 unterstellt. Fieberhaft wurde gerüstet, eindrucksvoll und erhebend war der Aufmarsch der für den Angriff gegen Italien bestimmten Armee¬ teile. Trient war ein Heerlager geworden! Leider war es dem Bataillon nicht gegönnt, die ersten ruhmreichen Tage des herrlichen Vorstoßes mitzumachen. Es war zunächst berufen, auf einem anderen Teil des südwestlichen Kriegsschauplatzes einzu¬ greifen, wo vorübergehend eine gefahrvolle Lage eingetreten war, die zu bannen so recht eine geeignete Aufgabe für die nun schon zu hohem Ansehen gelangten, bewährten Kämpfer des Bataillons X/14 schien. Im ewigen Eis (A damell o, Doss dei Morti) (29. April bis 12. Mai 1916) Am 29. April, 12h mittags, wurde das Bataillon alarmiert und mit zwei Autokolonnen in den Raum um Tione gebracht. Die Kompagnie Oblt. Vichytil wurde auf den Doss dei Morti in Stellung befohlen, die Kompagnie Hptm.Jaschke verblieb vorerst Reserve in Tione, die 3., die 4. und die Maschinengewehrkompagnie gelangten unter Befehl des Hptm. H a n t k e n nach Pinzolo. Diese Maßnahmen im Westen Tirols hatten folgende Ursache: Der Feind hatte mit Skibataillonen auf dem Adamellogletscher und auf der Presanella angegriffen und durch die Besitznahme des Crozzon di Lares und des Crozzon di Fargorida bemerkenswerte Erfolge erzielt. Die Rückeroberung des verlorenen Geländes durch X/14 im Verein mit dem bereits auf dem Topetepaß eingesetzten Bataillon X/59 wurde geplant. Im Morgengrauen verließ die Gruppe Hptm. Hantken Pinzolo. Mit einer nur einstündigen Rast in Ragada marschierte sie in zwei Kolonnen auf den 3100 m hohen Gletscher und traf zwischen 3h und 5h früh auf den Schneefeldern des Fargoridapasses ein, der von den Resten des in den Vortagen geworfenen Landsturmbataillons unter dem gleich¬ zeitig das Gruppenkommando führenden Mjr. Fischer besetzt war. Die den Paß vollkommen beherrschenden Felszacken, links Crozzon di Lares, rechts Crozzon di Fargorida, waren in den Händen der Italiener, die durch ihre Scharfschützen und Maschinengewehre bei Tag jede Bewegung nach vorne oder rückwärts vollkommen unterbanden. Schwer erschöpft durch den stundenlangen, über Fels, Schnee und Eis führenden Aufstieg, der im Hinblick auf das Marschgelände und die geringe An¬ zahl von Fußmaroden als besondere Leistung bewertet werden muß, war das Halbbataillon außerstande, den vom Gruppenkommando gegen