19 Meist schon rechtzeitig entdeckt, wurden sie abgeschossen, oder sie stürzten beim Abwärtsklimmen in die Tiefe. Es waren Helden, würdig der standhaften Tapferen, gegen die sich ihre immer wieder mi߬ glückenden Angriffe richteten. Um den besonders hartnäckigen Versuchen des Feindes, seine Linie bei Ponte Alto vorzuschieben, Halt zu gebieten, sollte am 10. Juni ein Angriff der Kompagnie Lt. Klein von II Falé aus und ein Vorstoß einer Kompagnie bayrischer Jäger (Oblt. Klaus) von Fanes aus er¬ folgen mit dem Ziele, den Feind bei Ponte Alto zangenartig zu fassen. Unstimmigkeiten in der Bereitstellung und bezüglich der Angriffsstunde ließen den Erfolg leider nicht ausreifen. Jedenfalls stand das Erreichte zu den schweren Verlusten der bayrischen Jägerkompagnie in keinem Verhältnis. In Unkenntnis des Geländes und überschneidig war sie zum Angriff geschritten und beim Wachhaus Ponte Alto in einen durch weitaus überlegene Kräfte gelegten Hinterhalt geraten, wobei sie dezi¬ miert wurde. Oblt. Klaus, ein in Flandern hervorragend erprobter Offizier, erhielt einen tödlichen Halsschuß; seine Leiche konnte nur mit größter Mühe geborgen werden. Die 2. Kompagnie des Bataillons (Oblt. Vichytil), die ebenfalls zur Mitwirkung an dem Unternehmen befohlen war, hiezu aber auf schwierigen Gebirgspfaden einen weiten Umweg machen mußte, traf in Fanes erst ein, als die Reste der bayri¬ schen Kompagnie wieder in ihre Stellung zurückgegangen waren. Der Vorstoß der Kompagnie Lt. Klein setzte etwas später als jener der Bayern ein. Schon nach kurzer Vorrückung stieß die Kom¬ pagnie auf ein leichtfertig gesichertes Bersaglierilager; der überraschte Feind wurde vorerst zurückgedrängt. Rasch herangebrachte Reserven versteiften jedoch den feindlichen Widerstand. Ein durchschlagender Erfolg konnte nicht mehr errungen werden, denn es fehlte die Aus¬ wirkung des Angriffes der bayrischen Kompagnie von Fanes her; daher erfolgte die Loslösung vom Feinde. Einige Beute wurde eingebracht, die eigenen Verluste waren glücklicherweise gering. In den folgenden Tagen herrschte im Abschnitt ziemlich Ruhe, nur das Werk Son Pauses stand häufig im heftigen Artilleriefeuer; alle der Beschießung folgenden Infanterieangriffe wurden aber von der Be¬ satzung unter Führung des Kaiserschützenhptm. Toutschek abge¬ schlagen. Als am 14. Juni ein gegnerischer Vorstoß besonders nahe an das Werk herangekommen war und dieses bedenklich bedrohte, brachte ein von Bataillonsadjutanten Oblt. v. Görtz des Bataillons X/14 mit einer kleinen Abteilung bayrischer Jäger und Vierzehner über den Monte Cadini geführter überraschender Rückenangriff in letzter Stunde die 2*