VORWORT DES VERFASSERS Als Obst. Sauer im Jahre 1920 sein prächtiges „Erinnerungsbuch an große Zeiten“ erscheinen ließ und damit dem Infanterieregi¬ ment 14 ein unvergängliches Ehrenmal setzte, war es unmöglich, auch die Geschichte des im Mai 1915 an die bedrohte Südwestfront ab¬ gegangenen und dort durch fast drei Jahre gegen die Italiener im Kampfe gestandenen selbständigen X. Marschbataillons des Regimentes einzube¬ ziehen. Denn alle schriftlichen Unterlagen und dokumentarischen Belege für die Tätigkeit des Bataillons waren in den Tagen des Umsturzes verlorengegangen oder vernichtet worden. Im Laufe der Jahre fanden aber Mitkämpfer Zeit und Muße, ihre Erinnerungen zu Papier zu bringen, und allmählich eröffneten sich auch andere verläßliche Quellen, so daß daran gedacht werden konnte, die insbesondere von allen ehemaligen Angehörigen des X. Bataillons bitter empfundene Lücke in der Kriegsgeschichte des Regimentes zu schließen. Die Anreger und zielbewußten Förderer der Idee, eine eigene, wenn auch nur kurz gefaßte Geschichte des X. Bataillons zu schreiben, haben mir die Ehre erwiesen, mich mit dieser Aufgabe zu betrauen. Ich habe sie gerne übernommen, kann ich so doch wenigstens ein Kleines zur Ver¬ herrlichung meines über alles geliebten alten Regimentes beitragen, an dessen unvergleichlichen Taten teilzunehmen mir die Erfüllung anderer Soldatenpflichten unmöglich gemacht hatte. Von einem Historiker nach den Grundsätzen ernster historischer Forschung — vollste Objektivität und reinste Wahrheit — geschrieben, soll das kleine Buch doch kein wissenschaftliches Geschichtswerk sein. Es will nichts anderes, als die Erinnerung an eine trotz aller Nöte und trotz aller gegenteiligen Behauptungen große Zeit und an die in dieser großen Zeit von Söhnen unserer geliebten engeren Heimat Oberöster¬ reich vollbrachten großen Taten wachrufen, wacherhalten und der Nach¬ welt aufbewahren. Drum ist es nicht für einen kleinen Kreis von Fach¬ gelehrten bestimmt, sondern für die breite Masse des Volkes, in erster Linie wohl für die noch lebenden Mitkämpfer, ihre Kinder und Kindes¬ kinder, dann aber auch für alle anderen, denen Vaterlandsliebe und Soldatentugenden noch nicht zu Worten ohne Schall, zu Begriffen ohne Inhalt geworden sind.