8* 115 VI. Das Kriegsjahr 1917. Die Jahreswende 1916/1917 sah die Verfolgung der geschlagenen Rumä nen durch die Armeen der Mittelmächte. Diese stieß zunächst nur auf schwachen Widerstand, doch änderte sich die Lage, als russische Verstär kungen in den Kampf eingriffen. Am Buzeu-Abschnitte und bei Rimnicul- Sarat gab es harte Kämpfe, doch wurde der Feind gezwungen, in die Brük- kenköpfe von Braila, Namoloasa und Focsani zurückzugehen. Braila wurde Anfang Jänner 1917 im Zusammenwirken mit der Dobrudscha-Armee er stürmt; bis zum 19. Jänner waren die Russen und Rumänen überall über den Sereth zurückgeworfen. Ablenkungsangriffe der Russen an der Moldau- Front und in den Karpathen blieben erfolglos. Die rumänische Armee hatte durch den Feldzug derart gelitten, daß sie aus der Front gezogen und durch Russen ersetzt werden mußte. Unter der Leitung französischer Offiziere wurde sie reorganisiert und nach und nach wieder an die Front geschoben. Zu Beginn des Jahres 1917 standen die Kampfeinheiten der Donau flottille im Winterstande in Turn-Severin und in Budapest. Nur die Fluß minenabteilung war, unter dem Kommando des Korvettenkapitäns d. R. Georg Ritt. v. Zwierkowski, und von den armierten Dampfern „Helene“ sowie „Vag“ geschützt, rastlos an die weitere Räumung des Donauweges gegangen. Infolge des raschen Vordringens der verbündeten Truppen gegen den Sereth immer wieder vor neue Aufgaben gestellt, wußte die Flußminen abteilung diese trotz des ungewöhnlich hohen Wasserstandes und des be sonders strengen Winters anstandslos zu lösen. Nachdem am 31. Dezember die Schiffahrt bis Giurgeni ermöglicht worden war, gelangte am 1. und 2. Jänner 1917 dortselbst eine Kriegsbrücke zum Einbau und mußte zunächst gegen jeden feindlichen Angriff gesichert wer den. Da dem Feinde hierzu drei schiffbare Donauarme zur Verfügung stan den, wurden diese zunächst nach feindlichen Minen abgesucht und in 8 bis 10 km Entfernung stromabwärts Giurgeni durch Kontaktminen, die von den Russen erbeutet worden waren, gesperrt. Nach Rücksprache einer Abordnung vom Stabe des Armeekommandos Mackensen mit dem Kommandanten der Flußminenabteilung wurde von