Die wilde Brandung war nicht zu beschwören, Und in die Ferne wich das Schiff zurück, Und leis und leiser war das Lied zu hören, Die Seglerin entschwand aus meinem Blick. Da fuhr ich auf: Du Schönste der Gestalten, Ich kenne dich, du singst mein Schicksalslied, Du Ruhelose, bist nicht festzuhalten, Du bist die Sehnsucht, die vorüberzieht. Ligurisches Märchen. Vom Strande blickt ein altes Haus Ins weltverlorne Meer hinaus; Es steht so hoch, es steht so frei, Nur Wandermöven zieh’n vorbei. Und vor dem Haus und vor dem Tor Ein junger Spielmann steht davor, Der fiedelt in den Abendschein Ein herzergreifend Lied hinein. Es ist nicht Leid, es ist nicht Lust, Wie Sehnsucht einer Menschenbrust, So zittert’s um den stillen Strand, So spricht’s zu Himmel, Meer und Land. Und weiter, weiter trägt’s der Wind; Im Hause hört’s das kranke Kind, Das von der Mutter bang bewacht, Entgegenträumt der letzten Nacht. »Ach, horch! Was klingt vom Strand herauf? O Mutter, schliess’ das Fenster auf! Es wird der fremde Knabe sein, — O Mutter, lass das Lied herein!« »»Was für ein Knabe, liebes Kind? Es ist das Meer, es ist der Wind.«« »O nein! Ich hab’ ihn oft geseh’n Im Traum von Land zu Lande geh’n«.