21 Im 14. Jahrh, finden wir das Frauen-Gotteshaus zu Matighofen als eilte mit verschiedenen Gütern und Stiftungen ausgestattete Kirche, zu welcher außer den Wochen-, Quatember- und Jahrmessen unterschiedliche andere Gottes¬ dienste gestiftet waren, was zum Theile aus nachstehenden Urkunden erhellt. Den 18. Juni 1368 gibt Heinrich Grans von Utendorf dem Gotteshause zu Matighofen die Lehenschaft auf dem Gute: „datz Pruuperig^ bei Helpfau, welche vorher Hanns der Frey von ihm zu Lehen getragen hatte. r) Im Mürz 1378 verkauft Thomas der Güster mit Einwilligung feines Lehensherrn, Chunrad des ChnchHrs zu Friedburg, das Gut „au dem Mos gelegen bei Matikofeu" den Zechlenten des Frauengotteshauses zu Matikofeu zur Stiftung einer ewigeu Wochenmesse; am 2. Februar 1379 eignen Chunrad und Hartneid, die Gebrüder Chuchler, dem Herrn Christann, Pfarrer zu Schälchen, das Gut an dem Mos als Entschädigung für das Opfer in der Kapelle zu Friedburg zur Haltung einer ewigen Wochenmesse in der Frauenkirche zu Matich- kofeu. 3) Im Jäner 1406 stiften Conrad der Chuchler, Barbara feine Hausfrau und der Pfarrer zu Schälchen mit 20 Pfd. jährlicher Gilten auf mehreren Gütern zu Maüerkirchm eine ewige Wochenmesse nach Matichhofen.4) •• Im I. 1432 mußten die zur Frauenkirche zu M. gestifteten Wochenmessen und andere gestiftete Gottesdienste schon sehr zahlreich gewesen sein, weil damals an derselben drei Kapläne, und ein eigener Kaplan der Kuchler fungirten, wo¬ gegen die Seelsorge über Schälchen und Leugau exknrrirenden Gesellpriestern oblag. Es wurde bereits gesagt, daß die Gebrüder Courad und Hanns die Kuchler, da sie seine männlichen Nachkommen hatten, somit das Aussterben ihres Stammes und Namens voraussahen, bereits im I. 1430 gemeinschaftlich den Entschluß gefaßt hatten, an der Frauenkirche zu Matighofen ein Stift weltlicher Chorherren aufzurichten, uni) hiezu einen Theil ihrer ansehnlichen Besitzungen und Rechte zu verwenden, welches Vorhaben durch Hanns den. Kuchler, dann durch dessen Haus¬ frau Katharina in Ausführung gebracht wurde. “Archidiaconatus Maticensis“ bezieht sich nicht aus Matighofen, sondern aus das Archi- biatonat SJiatfee, lueivHeS wiederum tu die Dekauate Aspach uud Haimiug abgetheilt war; in dem Verzeichnisse der Pfarreien der Passaner-Diöcese vorn I. 1360 wird Schälchen unter den zum Archidiakonate Matsee gehörenden Pfarreien aufgeführt. i) Or. Pr. M., 18. Juni 1368. % 8) it. 4) Originale im Pfleggerichte Matighofen; vom 7. März 1378, 2. Februar 1379, und 9. Jäuer 1406.