An dem freundlichen, fnichtgefegneten, einerseits vom Kobernanser-Forste, anderseits vom Sidel-Berge besäumten Matigthale, fast inmitten zwischen Straß- walchen-Neumarkt und Braunau thront auf einer mäßigen, zwischen dem Maüch- Flüßchen und dem Trift-Bache vor- und auslaufenden Anhöhe das kaiserliche Schloß Matighofen und der stattliche Markt gleichen Namens, urkundlich: Maticha, Matachhof, Matahhova, Matughof, Matich- hoveu geheißen, eine Benennung, welche einen an der Matich gelegenen, größeren Hof bezeichnete. Bereits in keltisch-norischer Zeit, und auch später zur Zeit der Römer¬ herrschaft wär, wie die ganze Thallandschaft längs der Matich, so auch die Gegend um Matighofen wohl bewohnt und bebaut, und durch das Matichthal hinab zog sich eine, von der nach Juvavum — Salzburg — leitenden Consular- strasfe bei Straßwalchen anszweigende, an Mnnderfing, Matighofen, Helpfau und Mauerkirchen vorüberführende, und zum Jnnstrome hinausleitende Ver¬ bindungsstrasse, und längs dieser Straße waren neben den Ansiedlungen der norisch-römischen Bevölkerung in gemessenen Distanzen die Castelle und Hoch- warleu angelegt, um mittels derselben die Trnppenzüge, den Lebensrnittel- und Waareu-Trausport aus betn Mitteliumfitm zum Inn und zur Donau hin zu überwachen und zu schirme«. Solche dominirende Castelle und Hochwarten standen zu Straßwalchen, am Geisberge bei Schneegattern, zu Friedburg, bei Leugau, ant Buchberge bei Hei¬ ligenstatt , am Spreitzenberge bei Mnnderfing, bei Pfasistätt, zu Matighofen, Mendorf, am Büchberg und Spitzenberg bei Mauerkirchen, Burgkirchen, Förstern it. s. w. 0 Für diese Castelle und Befestigungen wählten die Römer mit richtigem Takte und Scharfblicke solche Stelleii und erhöhte Punkte, von welchen aus die -*) Den Beweis für das Gesagte liefern, die in und um Matighofen und Schälchen herum aufgefundenen Römersteine, dann die, bei Schälchen aufgedeckte:: Ueberreste römischer Bauteil mit Baustücken, Dachziegeln, Geschirrscherben aus terra sigiüata. Am Geisberge, am Buch- und Spreitzenberge, am Burgstall bei Pfaffstätt zeigen sich anheilte noch Befestigungs¬ reste mit tiefausgeprägten Ringgraben und Wällen, welche ohne Zweifel aus der Römerzeit stammen, da der Bestand einer mittelalterlichen Burg dort nicht nachgewiesen werden kann, wahrend Friedburg, Matighofen, Uttendorf, Spitzeuberg, Förstern über römischen Fundamenten als mittelalterliche Burgen entstanden find. — Unferne des von Matighofen nach Uttendorf durch die Wiesen führenden Fußweges find noch mehrere römische Grabhügel — als eine Art Hünengräber — bon 3—4 Meter Höhe und 20 Meter im Umfange sichtbar; sie bergen in ihrem Innern verschiedene Geschirrscherben, Gerätschaften aus Bronze und Waffenstücke, freilich in argzersetztem Zustande.