65 •palude, 5 lot gallesy 3 lot vittriel, 1 lot gummi; ad unam mediani (Halben) recipe medietatem. Es ist dasselbe nicht viel verschieden von dem, welches in einem Wiener Codex des 12. Jahrhunderts bei Denis vorkommt: De galla accipe 1 libram. De Fytreolo fertonem unum. De Gummi 1 fertonem. De vino libram unam et dimidiam. Horum qnodlibet in mortario spe- cialiter contundas et in vino positum per aliquantulam horam moveas et sic de quolibet facias; sed primo gallam imponas; secundo fytreqlum; tertio Gummi et hoc in vase ereo vel eneo. Ein Federmesser kommt in den Wiener Stadtrechnungen anno 1379 als cutellus scripturalis mit dem Preise von 6 Pfen¬ nigen vor 1). Selbstständiger Bücherhandel. Um den Kreis der Bücherankäufe zu vervollständigen, ist die Frage zu beantworten, ob die Klöster und Bücherliebhaber im Mittelalter auf die gelegentliche Erwerbung eines Buches bei einem Schulmeister, Studenten, Lohnschreiber beschränkt waren, oder ob es frühzeitig in Oesterreich selbstständige Buch¬ händler gab, welche Handel mit Schreibrequisiten trieben, Lohn¬ schreiber mit ihren Aufträgen beschäftigten oder von diesen fertige Handschriften in Commission übernahmen. Die Verfertigung von Pergament zu Schreibzwecken ist in Oesterreich nachweisbar schon im 13. Jahrhundert theilweise aus den Händen der Geistlichkeit in weltliche Hände über¬ gegangen. In einem Gabenbuche des Schottenklosters in Wien, welches aus der Zeit von 1243 herrührt, heisst es: Richza laica relicta almari pellificis dedit nobis pro remedio animae mariti sui pergamenum ad conscribendum calendarii (sic). In der öster¬ reichischen Reimchronik, welche von Ottokar von Hornek be¬ nannt wird und vor dem Jahre 1317 verfasst worden ist, wer¬ den bei Aufzählung der anno 1288 in Wien befindlichen Ge¬ werbe auch die Pergamentmacher „diePuchvelgerbent“ erwähnt2). *) Notizblatt d. Wiener Akademie 5. Bd. 392. — 2) Obiges Gaben- buch befindet sich im 13. Bde. d. Sitzb. d. Akad. 177. * Bericht des Wie¬ ner Alterthumsvereins 3. Bd. S. 210. ^ Czerny, Bibliothek.