§79. Die Diaspora in Babylonien und im Inneren Persiens unter Serubbabel, sein Sohn Jojakim, sein Enkel Eljaschib (unter Nehemia), dessen Sohn Jojada und Enkel Jochanan (der Held des tragischen Zusammenstoßes im Tempel, dessen Name auch in den ägyptischen Papyri erwähnt wird), endlich Jaddua, ein Zeitgenosse des letzten persischen Königs Darius III. und Alexanders von Macedonien. Dieses Verzeichnis ist aber vermutlich unvollkommen: zwischen Jochanan und Jaddua, die mehr als ein halbes Jahrhundert voneinander trennt, muß noch ein Hohepriester das Land verwaltet haben, dessen Name uns indessen unbekannt ist. §79. Die Diaspora in Babylonien und im Inneren Persiens Vom VI. Jahrhundert ab war die geographische Bezeichnung „Judäa“ nicht mehr das Synonym für das judäische Volk, dessen verschiedene Teile nun auch außerhalb des Landes der Väter an sässig wurden. Seit der Zeit des babylonischen Exils und der darauffolgenden Restauration erscheint Judäa nur als Mittelpunkt eines umfassenden Kreises, an dessen Peripherie: in Babylonien, in Syrien, im Iran, in Kleinasien und in Ägypten, bedeutende jüdische Kolonien verstreut sind. Hat mit dem Fall des nordisraelitischen Reiches im VIII. Jahrhundert die Diaspora im buchstäblichen Sinne, d. i. die Zerstreuung, die Auflösung der Israeliten unter den anderen Völkern, eingesetzt, so schuf der Untergang des Reiches Juda und seine darauffolgende Wiedergeburt in Form einer persischen Pro vinz eine Diaspora im Sinne eines erweiterten Judäa oder eines Netzes von jüdischen Kolonien, die sich mehr oder weniger zum geistigen Mittelpunkt in Jerusalem hingezogen fühlten und zuweilen auch selbst ihren Einfluß auf das Zentrum geltend machten. Zu diesen einflußreichen Punkten der Diaspora gehörte in erster Linie Babylonien. Das hier während des babylonischen Exils entstandene Kultur zentrum, das im Laufe eines halben Jahrhunderts gleichsam den Ersatz für das zerstörte Juda bildete, entfaltete sich auch nach der Restauration Jerusalems weiter. Im ersten Jahrhundert der persischen Herrschaft ist das Leben der babylonischen Kolonie mit demjenigen der Metropole dermaßen verflochten, daß sie von einander gar nicht zu trennen sind. Trotzdem die Kolonie viele Tausende von Verbannten bei der ersten Restauration der Metropole