S6 1144 bestätigte Herzog Heinrich Ii. von Baiern und Markgraf von Öster¬ reich einen Gütertausch zwischen Berchtesgaden und den Brüdern Adalram und Adalbert von Berge. Zeugen: Dominus Otto de Machland et frater suus dominus Walchoun *). Otto erscheint von nun an nicht mehr in Urkunden, ausgenommen in jener der Stiftung von Waldhausen vom Jahre 1147. Er hatte viele zerstreut liegende Besitzungen im Machland, war aber nicht Graf 3), denn in den vielen Urkunden, wo er erscheint, wird er gar nie ein solcher genannt, auch nicht sein Bruder Wal- chun, wélches höchst sonderbar wäre, wenn sie jemals diese Würde gehabt hätten. Er besass auch Güter in Baiern , in der Steiermark, im Lungau und im Lande unter der Enns. Das erste geht daraus hervor , weil Ernst von Zaisering ein Gut in diesem Lande Gisenhausen (Geisenhausen im Landgerichte Vils- biburg) und den Bauernhof Schuningen an Berchtesgaden s chenkte, welche er durch Tausch von seinem Verwandten Otto von Machland erhal¬ ten hatte 3). Dies gibt zugleich einen kleinen Wink über Otto's Abstammung aus Baiern, denn er war ein Blutsverwandler des Ernst von Zaisering, dieses lag aber am Inn bei Rosenheim und ist jene Slavencolonie mons Zlusinagora, welche im Jahre 929 der reiche Gutsbesitzer und Chorbischof Gotabert für andere Län¬ dereien hinter dem Chiemsee hingegeben hatte 4). Die Filialkirche zu Zaisering zur Pfarre Prutting gehörig, ist auch den/Sla- venpatrone, dem heiligen Veit, geweiht. Aus jener Gegend mochte vielleichtdiese Familie, welche sich später von Machland nannte, ihren Ursprung gehabt haben. Übrigens hatte Otto auch Besitzungen im Lungau an der Grenze von Kärn¬ ten und im Lande unter der Enns, wie dieses aus seinen Schenkungen an Baum¬ gartenberg vom Jahre 1141 und an Waldhausen 1147 hervorgeht. Er war vermählt mit Jeuta , einer gebornen Gräfin von Peilstein , aus dem reichen Geschlechte dieses Namens im Lande unter der Enns bei Melk. Otto starb im Jahre 1149 ohne Nachkommen, seine Gattin überlebte ihn. Von dieser Zeit erscheint auch urkundlich eine adelige Frau, Adelheid von Machland, welche im Ennsthale im Lungau Besitzungen hatte, und an einen Gr im old verheirathet war 5). Diese mochte wohl eine Schwester Otto's II. von Machland oder doch eine Verwandte desselben gewesen sein. 1) L. c., S. 31, Nr. 9. 2) Darüber hat schon Kurz in seinen Beiträgen, Bd. III, gründlich geschrieben. 3) Koch-Sternfeld's Beiträge zur deutschen Völker-,Sitten- und Staatenkunde. Bd. III, 1833. Bei George Jaquet. München, S. 53. Supradictus Ernestus de Zai¬ sering tradidit predium a cognato suo Ottone de Machland per concambium acceptum, Gisenhausen mansum Schuningen. Testis: Otto de Machland (sine anno). 4) L. c., S. 52. Meine Geschichte von Waldhausen, im IX. Bande des Archi¬ ves, herausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. 5) L. c., S. 53. Nobilis mulier Adelheit de Machland, que tradidit in enstal locum torn lar, Grimold dedit predium suum in enstal apud d o m e 1 ar en post obitum uxoris sue (Adelheit) deMachland. (Ex uetustissimo libello, berchtesgadensi). Domlar ist D o m a t a 1 im Lungau.