mit Ausschluss der Excommunicirten, ihren Gottesdienst halten. Niemand wage es innerhalb des Klosters oder der demselben gehörigen Meierhöfe Diebstahl oder Raub zu begehen, Feuer anzulegen, Blut zu vergiessen, dort Menschen gewalt- thatig zu fangen, schmählich zu behandeln oder zu tödten. Wir bestätigen fer- uers alle Freiheiten und Privilegien, welche dem Kloster von unsern Vorfahren und von weltlichen Fürsten verliehen worden sind *). In eben diesem Jahre 1209 am 22. April schenkte der Bischof Manegold von Passau dem Kloster Baumgartenberg die Zehenten in Lymperg um Krems wo dasselbe früher den Boden selbst cultivirt hatte, auf ewige Zeiten 3). Nach den Annalen des Klosters Baumgartenberg ertheilte K. Friedrich II., demselben die Freiheit von allen Vögten und nahm es in seinen Schutz im Jahre 1227; eine Urkunde darüber ist, wenigstens hier, nicht mehr vorhanden. Der Abt Rudiger, nun schon in hohem Alter, legte 1232 seine Würde frei¬ willig nieder, und Burk ardi., wurde noch in diesem Jahre zum Abte erwählt. Unter ihm kam das von Otto von Sleunz und seinen Vorfahren entwendete Gut zu Pulling en wieder an das Stift Baumgartenberg zurück, womit es fol¬ gende Bewandtniss hatte: Eine edle Matrone, Namens Elisabeth, die Urgross- mutter (proava) jenes Otto und Mutter des Pabo von Sleunz, hatte ein Dominium (dominicale), welches in Pullingen lag (situm in Pullingen), dem Kloster ge¬ schenkt, später aber billigten ihre Nachkommen und Erben diese Schenkung nicht und rissen das Dominium an sich. Als nun dieses Gut durch Erbrecht an jenen Otto von Sleunz kam, wollten die Mönche ihr Recht behaupten, und zogen ihn vor Gericht in Gegenwart des Herzoges Leopold VII. von Österreich, er wurde sachfällig und das Gut ihnen zugesprochen. Allein er achtete wenig auf den Ausspruch des Gerichtes, benahm sich sehr unruhig und gewaltthätig, jagte den Mönchen Schrecken ein und machte Drohungen. Sie gaben nun wider Willen nach, um vor seinen Verfolgungen Ruhe zu haben, entsagten zwar ihrem Rechte nicht, aber Otto benützte das Gut mit ihrer Einwilligung. Später drückte ihn jedoch das Gewissen, und die angethane Unbild und er begehrte und erhielt 1) Kurz's Beiträge. Bd. III, S. 411—416. Nr. X. Ex autographo. Datum Late- rani IV. Nonis Februarii anno 1209. 2) Ex codice traditiomim, oder dem Copialbuche des Stiftes. Innotescat omni¬ bus Christi fidelibus, quod ego Manegoldus dei gratia Patauiensis ecclesie episco- pus cum consensu chori mei dedi fratribus in Poumgartenberge quamdam decimam uinearum in agro eo , qui uocatur Lymperg, quem ipsi fratres antea in propria agricultura habuerunt, absque omni iure decimacionis 5 futurorum ergo precauen- tes timorem, uolumus ac districte precipimus, ne aliquis parrochianus uel officialis noster infestet eos, sed agrum suprascriptum cum decimis suis sicut sub quieta possessione usque ad nos perduxerit (sic — pernuenerit) ita cum omni tranquillitate de cetero eum possideant. Et ut ista nostra indulgencia rata atque inconuulsa tene- atur, cartam liane sigilli nostri impressione testiumque conscriptorum muniri feci- mus. Testes: Sigehardus archipresbyter et prepositus S. Ypoliti, Otto Propositus S. Floriani, Ulricus Patauiensis cellerarius, Heinricus de Mistelbach plebanus et patauiensis canonicus etc. Datum apud sanctum Ypolitum anno 1209 anno Ponti- ficatus nostri secundo 10. Cal. Maii. 2 *