22 stand nicht übersehen werden darf/ daß er sich von jenen Mönchen die' Werke Horazens und Ciceros Briefe in einer Abschrift erboth. Ungefähr fünf Jahre mochte der heilige - Gotthard dem Kloster vorgestanden seyn/ als er sich der Lei tung dessen und der übrigen gänzlich begab/ und in die Ein samkeit Nieder-Altaichs zurückzog (im Jahre 1.012). Von hier berief ihn im Jahre 1022 Kaiser Heinrich zur bischöflichen Kirche.von Hildesheim/ weicher er mit so großem Vortheile und Ruhme vorstand/ daß ihm nach seinen im Jahre 1038 erfolgten Tode das Volk als einen Heiligen verehrte/ Papst Jnnocenz II. aber ihn auf der Kirchenversammlung zu Rheims im Jahre 1131 feherlich als solchen erklärte '). VII. Sigmar. Abt Sigmar/ ein Mönch von Nieder-Altaich/ welchen Gotthard zu seinem Nachfolger verordnet hatte/ trat genau in die Fußstapfen desselben/ und stand dem Stifte durch 28 Jahre mit vielem Nutzen vor. Ein zu seiner Zeit aufgesetz tes und bey Bernhard dem Noriker angeführtes Verzeichniß jener kostbaren Mobilien/ welche die Mönche zum Theile von der Raubsucht der Hungarn nach Paffau und anderen Orten geflüchtet/ zum Theile neu herbeygeschafft haben/ bezeugt/ daß der Schatz der Kirche an kostbaren Gefäßen damahls be trächtlicher/ als gegenwärtig war. Unter den daselbst aufge zählten/ meistens zum Gottesdienste gehörigen Büchern sind außer einer ganzen Bibel in eilf Bänden/ die Werke eines Boethius/ Smaragdus/ Araton/ Donatus rc. und selbst eines Terenz als der Anfang einer Kloster-Bibliothek dieses Zeitraums noch immer bemerkenswert 1 2 ). VIII. Gerhard. Abt Gerhard/ ein frommer Mann/ den Bernhard un- 1) Vita Sti. Gotthard! apud Mabillon Äcta SS. Ord. Bened, Saecl. VI. P. I. p . 409. Boiland ad V May. 2) J. Bapt. Lackner 1. c, p; 45.