Zum ersten Bande: „Das Haus Han i gern, wo i auf d' Welt kunnnä bin Und di, Landl, halt a, Steht nix über di!" Meinen lieben Lnnsevn in eahn kloan' Städtl beinander und was zu derer pfarr ghert. Vorwort. Im Jahre hatte mich aus meiner schönen, grünen Heimat Mb er- ö st erreich das Berufsleben in die Hauptstadt des Kaisertumes geführt. Vieles Neue nahm Geist und Tätigkeit in Anspruch und die ernstere Muse fand im Kreise literarischer Freunde Stoff und Anregung. Aber bei dem herannahen des Frühjahres erwachte im treuen Herzen des Gber- länders eine tiefe, mächtige Sehnsucht nach den Bergen und Menschen der Heimat und dieser Drang hatte mich so lebendig ergriffen, daß ich der erregten Phantasie nur spielend zu folgen brauchte, um inmitten meines Volkes zu fein und das niederzuschreiben, was mich erfüllte. — Dies Bändchen entstand, auf Morgen- und Abendspaziergängen gedichtet, im Laufe weniger Monate. Mitten im Getriebe eines fremdartigen Lebens hatten sich all die mitgebrachten Liederkeime schnell und in drängender Fülle zu eben so vielen Liederblumen entfaltet. Den Mut, sie zu sammeln und herauszugeben, fand ich in der schnellen Teilnahme meiner Landsleute, die meine ersten versuche mit ungeheucheltem Beifalle begrüßten und sie in vielen Abschriften unter sich verbreiteten. — Dies galt mir für die unmittelbarste und aufmunterndste Kritik, welche mir zuteil werden konnte. Lin gleich mächtiger Sporn zur Herausgabe dieser Sammlung war mir der freudige Gedanke, daß mein ausgezeichneter Sang- und Landesgenosse, Franz Stelzhamer, unsere oberösterreichische Volksdichtung auf einen wahrhaft poetischen Standpunkt gehoben und darin bereits die glänzendsten Erfolge errungen hat. — Mag ich mich auch, als Eingeborener eines anderen Kreises, für den näheren Kenner in manchem von ihm unterscheiden: ihm bleibe das schöne Verdienst unbestritten, nach Maurus Lindemayr der erste dieses Feldes — und in welch höherer Bedeutung! — gewesen zu sein. Seinem echt volkstümlichen Genius war es vorbehalten, eine neue Bahn gebrochen und für sich und sein Land die Ehre erworben zu haben, daß selbst die Literatur auf den Reichtum und die liebenswürdige Treuherzigkeit, auf den rhythmischen wohlklang und viele andere Vorzüge unserer gemüt- und poesievollen, uralten Mundart aufmerksam gemacht und — wie wir uns schmeicheln — angeregt wurde, sich inniger mit ihr zu befreunden. Einige Bemerkungen über Schreibart und Aussprache — welche, leider! noch immer notwendig sind — habe ich im Anhange beigefügt. Und so, ihr Kinder treuer Heimatliebe, rückgekehrte Schwalben meiner Jugendzeit, — wandert hin zu meinem Volke, — ihr werdet Verständnis und Liebe finden! Wien, im Dezember j(8^. Der Verfasser.