Eduard Bohrer geistlicher Rath, Jubelpriester, Pfarrer von St. Lambrechten int Innviertel, geboren am 7. April 1810 als der Sohn eines wackeren Schulmeisters zu Sarleinsbach irn Mühlviertel, trat nach Absolvierung des Gymnasiums in Linz ins Stift Reichersberg, dem er durch mehr als 50 Jahre eifrig und segensreich wirkend angehörte. Er starb als Pfarrer in St. Lambrechten im Innviertel am 15. Mai 1885. Von Haufe aus ein guter Musiker und frühzeitig auch mit Stelzhamer bekannt, war Zöhrer von jeher ein eifriger Förderer der Volksmundart, ihrer Dichtung und ihrer Sangesweise. Seine Gedichte: „Allalai christligö Gsanger und Gspiel", herausgegeben von P. Sigmund Fellöcker. sind verlegt bei I. Sachsperger (Vuirin Haslingers Buchhandlung) in Linz. weitere Gedichte desselben, verbunden mit volks tümlichen Sangweisen, sind enthalten in der verdienstlichen Sammlung von ,/Rrixxlgsangl und Rrixplspiel", herausgegeben und verlegt wie oben. Geffentliche heimatliche Blätter äußerten sich über diesen'Autor wie folgt: „Eduard Zöhrer ist in Wahrheit ein Volksdichter; er denkt und fühlt mit dem Volke, kennt genau die Sitten und Gebräuche, die guten und schlimmen Manieren desselben und hat dessen Sprache vollkommen in seiner Gewalt. Lin echt christlicher Humor, der dem Ernst des Lebens nicht abhold ist, kennzeichnet seine Gedichte. . . . Zöhrer ist aber auch Sänger, seine musikalische Bildung ist kaum minder groß als seine poetische." Auch um die Verbreitung der Stelzhamer'schen Gedichte hat sich Zöhrer durch seine sinnigen Lompositionen derselben z. B. „Da Dauba", „Da Mansüchtö" rc. sehr verdient gemacht. Hat Schosser seinen herrlichen Naturbildern dadurch Eingang ins Volk zu verschaffen gewußt, daß er denselben allgemein bekannte Volksweisen zugrunde legte, so ist Zöhrer sich und anderen selbst der richtige musikalische Interpret geworden und hat sich dadurch ein neues, bleibendes Verdienst geschaffen.