G asselreime. U9 Äf dn’rt goldaran Stuhl Thuat a Frosch gwiß koan Guat, Denn d'stinkadö Laka, 1 ) Dö liegt in sei'n Bluat. Ä Gugötzablnat 2 ) Und d Nachtögallgsang, Kirrnnt das amal z'samm, 2lft steht d' Welt nimma lang. Gäffrlreime. Sind keine eigentlichen Lieder, sondern bloß mit veränderter Stimme vor den Fenstern eines Mädchens herabgemurmelte Reime aus den: Stegreife, die die Stelle eines Ständchens ver treten. Sie sind meistens in einer mysteriösen, hyperbolischen Sprache verfaßt und so lang, daß kaum eine Viertelstunde zum hersagen hinreicht, ge länger sie sind, für desto schöner werden sie gehalten. Gar weit kimm i her üba Berög und Thal, Üba Grabn, üba Zäun za dein'n Fensta amal. Und Stingei 3 ) so viel, als a wahda ctmdfyt, 4 5 ) Und Rerndl so viel, als a Band ansat?) Soviel Stern in da Heh, soviel Tropfa in See, So oft grüaß i die schen, la 6 ) mi not gar z'lang stehn. Geh her do zan Fensta, Han a Wort a zwoa z'rädn, Will dö fragn a kloans bisserl vawögnan Heiröten wögn.^) wanns d' van Heiröten Herst, so dakimmst 8 ) öppdt 9 ) dran, Und deant gangst mit mir in koan'n Stock gwiß not an?0) Bin a Bürschei, 11 ) a gsteifts, Han a Stork 12 ) und a Schneid, In da ganzen Uevier is koan Bua, der mi feit. 13 ) Han a Haus zwir a Gchloß gar haoch obn af da Heh, witn Dach. hängts in Neböl und da Grund steht in Schnee, *) die stinkende Lake. 2 ) Ruckuckblut. 3 ) dini. von Stengel. als ein Mäher abmäht. 5 ) ansät. 6 ) laß. 7 ) von wegen des ^eiratens. 8 ) erschrickst. 9 ) vielleicht. 10 ) und doch würdest du mit mir keinen Fehlgriff machen (an keinen Stock angehen). n ) bim. von Bursche. 12 ) Stärke. 13 ) zu Boden wirst.