Karl Adam Kalkenbrunner geboren am 30. December 1804 zu Lnns, studierte in Admont, später in Linz, trat 1823 bei der Staatsbuchhaltung in Linz tu Dienst, übersiedelte 1842 nach Wien, wo er Directionsadjunct bei der k. k. Hof- und Staats druckerei wurde. Im Jahre 1859 wurde er Vice-Director, 1864 provi sorischer Vorstand dieses Institutes und starb in Wien am 6. Jänner 1867. Raltenbrunner zählt zu den fruchtbarsten Dichtern unserer Heimat, wir haben von ihm, außer seinen hochdeutsche Dichtungen und Dramen, oberösterreichische Dorf- und Volksgeschichten und insbesondere 4 Lieder sammlungen tu der Volksmundart: 1. Obderennsifche Lieder, Linz 1845. 2. Alm und Zither, Wien 1848. 3. Oesterreichische Feld lerchen, Nürnberg 1857. 4. Oberösterreichische Gedichte. Aus dem Nachlasse herausgegeben von dessen Tochter, der Frau Hedwig Radics- Raltenbrunner, Linz 1878. Sein Verdienst ist es, all die schönen Vortheile, welche Hebbel für die Dialectpoesie gewann, der heimatlichen Dichtung bestens vermittelt zu haben. In Ton und Haltung gleicht er dem bairischen Aobell. Seine lyrische Muse ist durchaus zart und keusch und durch sinnige Schönheit und poetischen Lehrton ausgezeichnet. Lin richtiges Verständnis seiner Aufgabe leitete den Dichter insbesondere zur komischen Erzählung und Volksballade. Seine Vorzüge liegen aber in erster Linie in seiner Sprachgewandtheit. Lr hat sich seine Mundart durch liebevolles Studium und wissenschaftliches Bewußtsein zurecht gelegt, und zwar in jener glück lichen weise, daß er beim Dichten alle Grammatik vergißt und den Lebens geist der Volkssprache nicht verflüchtigt. (Aus der Abhandlung „Ober- österreichische Dialectdichter von H. L.", Linzer Zeitung 5. und 12. März 1882 und der Programmarbeit Greistorfers: „Die oberösterreichischen Dialectdichter", Linz 1863.)