D'Ahnl. 89 jenes der Raosidl, verschüchtert und entmuthigt ist durch das Benehmen desjenigen selbst, dein es in kaum aufgekeimter Liebe zugethan; denn der Hias hat sich, seit er aus dem Hause mußte, einem leichtsinnigen Lebens wandel ergeben und überdies bei einer nächtlichen Unterredung (die ihm angesichts der drohenden Lage die Raosidl bewilligte) durch ein unwürdiges Benehmen ihr vertrauen arg erschüttert. Aus so schwankem Boden wächst kein widerstand, der sich gegen den übermächtigen willen der Ahnl heraus wagen könnte; und so ergibt sich Raosidl in ihrer Verlassenheit und Hilf losigkeit, schweigend, wenn auch mit schwer widerstrebendein Herzen, in ihr Schicksal. Die Doppelhochzeit geht mit allem Glanze der alten Bräuche in Scene, in allem und jedem nach dem willen der Ahnl. Der wahnwitzige versuch des Hias, mit Hilfe einiger Husaren — er hat sich inzwischen zu den Husaren anwerben lassen — sich inmitten der Hochzeitsfeierlichkeiten der jungen Braut gewaltsam zu bemächtigen, scheitert an dem besonnenen Muth und der riesigen Körperkraft des Bräutigams Sepp, der den Hias persönlich überwindet. Dem starken Be schützer ihrer Thre gegenüber verliert auch Raosidl endlich die Bangigkeit ihres Herzens, und so endet das Fest in Freude und Frieden. Seit Goethes Hermann und Dorothea ist in deutscher Sprache kein volksthümliches Epos von solcher Vollendung geschrieben worden, als Stelzhamers Ahnl. Mit Recht ist diese herrliche Schöpfung unseres mundartlichen Klassikers Franz von Piesenham seinerzeit im Totta'schen Llassiker-Verlage erschienen; denn sie gehört zu dem Besten, was die deutsche Literatur überhaupt auf dem Gebiete der volksthümlichen Lpik hat. Die Hexameter darinnen fließen, die Gestalten leben, die Dichtung ist Wahrheit durch und durch. Unsere geliebte alte Volkssprache aber feiert darinnen Triumphe, wie — der vergleich ist wohl überlegt — die jonische Mundart einstens in Homers Gesängen. Aus der Schilderung des kirchlichen Theiles der H o ch; eits -Feier lich keilen. Schau na hfl bö ganze Kira is gstrotzLvoll Heunt, zwann a Ablaoßzeit wa, 's Schiff, d'GratoriH und d'por- kirch; 2 ) Körzen brinnän soviel, zwann Apostelföst war oda Liachtmöß; pfarra und Ministrirbuam stehnt in kostbarsten Anzug; J ) Gallerte beim Haupt-(Hoch-) Altar. 2 ) Seitengallerie, längs des Kirchenschiffes, vom Chore ausgehend (Gmporkirche).