s* Hoamatgsang. — Da Soldadnvöda. 97 Aus: Da Soldadnvöda. In dieser größeren epischen Dichtung — sie umfaßt 560 Hexameter — erzählt Stelzhamer in unvergleichlich anschaulichen und lebensvollen Bildern das abenteuerliche Schicksal und rührende Ende seines Großonkels Martin Stelzhamer. Dieser, zur Zeit des bairischen Lrbfolgekrieges, als das Innviertel noch kurfürstlich bairisch war, Dragoner im kurfürstlichen Heere, desertiert ins Lager der Kaiserlichen aus Liebe zur „scheu Angnes", die sich von ihn: entführen läßt. Dann lange Zeit ferne, auf den Kriegs zügen des kaiserlichen Heeres, wo er nach der Meinung seiner verwandte!!, die nichts von ihm erfahren, wohl längst den Tod gefunden — das Inn- viertel ist unterdessen auch kaiserlich geworden — erscheint er plötzlich und ganz und gar unerwartet in piesenham, um von seinem Bruder, des Dichters Großvater, seinen Antheil am väterlichen Erbe zu fordern. Nachdem sie sich darüber in einer höchst ergötzlichen Episode geeinigt, verschwindet der „Soldadnvöda" wieder und kehrt erst am Abend seines Lebens als Invalid nach Piesenham zurück, wo sein Wunsch, in der Heimat zu sterben und in heimatlicher Erde begraben zu werden, in rührender weise erfüllt wird. Da die schöne Agnes die Großtante des Dichters mütterlicherseits, sowie der „Soldadnvöda" sein Großonkel von der Vaterseite, so nannte Stelzhamer diese Dichtung mit Recht: „a ünsarische Hausgschicht." Noch muß bemerkt werden, daß der „Soldadnvöda" von Stelzhamer mit besonderer Vorliebe recitiert wurde — ein Vorzug, den diese herrliche Dichtung auch vollauf verdient hat. Sie ist für unsere Mundart classisch zu nennen; denn volltönender als in diesen Hexametern (und in denen der „Ahnl") ist die alte Volkssprache Oberösterreichs nie erklungen. In dem nachfolgenden Bruchstücke erzählt der „Ähnl" nach dem Leichenbegängnisse des „Soldadnvöda" bei dem Todtenmahle den „vöda- leuten" die oben angedeutete Lntführungsgeschichte. Nuckt und räuspert und sxreitzt so, siagst'n aft äs boad Ollbögn?) vödaleut, soat a, wir i siag, so is enk 'u Martin sein Lobnslauf völlö ubokanut 2 ) bliebn; i muaß enk gen schan a weng Liacht göbn — vöda, ja thuas! daweil kochan üs d' weiba dahuiten 3 ) s' Mit- tahmal. Daß — so lyöbt ar aft an — da Martin a saubana Burscht is auf beiden Ellenbogen. 2) völlig unbekannt. daheim. 7