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dahinlag *), bis zu den noch blaueren Alpenbergen, in denen
manche blatte mit Schnee glänzte. Gegen Morgen davon
sah er in die Ostmark mit den blauen Fluren und Wäldern
und Feldern, in der der junge Leopold herrschte. Ls war
ein weites Gebiet, das er betrachtete und zu seinen Füßen
lag der U)ald, durch den er herausgekommen war und
andere Wälder. Und als er sich gegen Mitternacht wendete,
gieng der Mald, auf dessen Schneide er stand, so dicht und
breit hinab, wie der gewesen, durch den er heraufgeritten.
Und unten floss die Moldau in langen Schlangen."
„Hier", rief er aus, „hier sollte eine Rönigsburg
stehen!" Und es kam die Zeit, wo er sie baute für sich
und sein Geschlecht. — Stifters historischer Roman „Witigo"
nimmt hier seinen Ausgang.
Schon bei der Magerlmühle trennt sich die Bahn-
trace von der Mühel, übersetzt westlich von Nesselbach die
Nohrbach-Ljaslacherstraße und zeigt sich in einem gewaltigen
Einschnitte bogenförmig um den bekannten, weit sichtbaren
Nohrbachberg herum, der auf seinem Scheitel die U)all-
fahrtskirche trägt. Hier ist, wie schon eingangs gesagt,
die Steigung wiederum beträchtlich und beträgt zwischen
Kilometer ^ bis ^8 — 28 bis 30 pro mille; ist ja auch
bei der Station Rohrbach die Bahn j(30 Meter über das
Niveau bei Haslach gestiegen und erreicht die Höhe von
622 Meter, überragt also um 8 Meter den Pfennigberg
bei Linz. Dafür bietet sich auch vom Plateau des Stations-
gebäudes eine prächtige Rundschau über Nohrbach hin,
dessen schöner Thurm uns freundlich zuwinkt und über den
Großtheil des oberen Mühlviertels, in dessen Süden aus
blauer Ferne die herrliche Alpenkette ersichtlich wird.
*) Das Land „ob der Lnns" war damals noch ein Bestandteil des Herzog-
thum Baierns, piährend die „Oftmark" der Babenberger von der Leitha bis zur Mün¬
dung des Ennsflufses reichte.