Mühlvierkel.
(Begriff.) Unter „Mühlviertel" begreift man heute
jenen Theil des Landes Oberösterreich, welcher am linken
Donau-Ufer liegt.
Oberösterreich wurde von jeher zur leichteren Grien-
tirung in „Viertel" geschieden, und zwar nannte man das
Land zwischen den Flüssen Lnns und Traun das Traun-
viertel, zwischen Traun und Hausruckwald das Haus-
ruckviertel, das zwischen der Härmet und der oberen
Hotel und dem Haselgraben an der Mü-Hel gelegene das
Mühlviertel, ferners das Ländchen zwischen der oberen
Hotel, dem Haselbach und dem Isperflüsschen (die alte
Riedmark mit inbegriffen) das Mach land (Achland). Als
aber zu Kaiser Josefs und Maria Theresias Zeiten (\77ty)
der Landstrich zwischen Hausruck und dem Inn von Baiern
an Osterreich abgetreten und unter dem Namen „Inn-
viertel" Oberösterreich einverleibt wurde, zog man das
eigentliche Mühlviertel mit dem Machland zu einem Viert-
theil zusammen (oberes und unteres Mühlviertel).
Jedes dieser Viertel unterstand seit Errichtung der
Kreisämter durch Maria Theresia einer Kreishauptmann-
schaft, infolge dessen sie auch den Namen „Kreise" erhielten
und so wurde unserem Mühlviertel der Name „Mühl-
kreis", der ihm in gewissen Kreisen heute noch anhaftet,
dem Volke selbst aber, welches der ursprünglichen Bezeich-
nung treu bleibt, nicht geläufig ist.
(Gro-hydrographisches.) Das oberösterreichische
Land am linken Donau - Ufer gehört dem Böhmer¬