— 82 - Hier werden auch neuerer Zeit die sterblichen Reste der Stiftsprälaten beigesetzt, während die geschiedenen Brüder im trauten Rirchhöflein ihren letzten Todes- schlummer schlafen. Hoch einen Blick auf das liebgewonnene Stift und wir schreiten durch eine breite Allee aufwärts dem Markte zu. Markt Nigen. (Gasthöfe und Gasthäuser: Heinrich Alm es berger, Bräuer auf Nr. 5^, vorzügliche Bedienung, mit Garten und großem Glas- salon, von hier Aussicht nach dem Bahnhof und auf die Höhen des Böhmerwaldes; — pfoser — Swoboda — Fuchs; — Stifts- taverne in der Nähe des Klosters.) „Moring gehn ma in's Gang" sagt der Volksmund und sie kommen alle so gerne, die Bewohner der Nachbar- pfarreien und von der böhmischen und baierischen Grenze herüber an Sonn- und Feiertagen; die Jäger und Förster aus den schweren, tiefen ZVäldern, die Mutter Natur über die Berge gelegt hat, denn gar einladend breitet es sich aus, abfallend nach drei Seiten in blumige Gärten und saftige Wiesen. ZVie mag es wohl entstanden sein, dieses gastliche Aigen? Aus einer alten Aufzeichnung, die sich im \7. Jahrhundert noch in der Sacristei von Aigen vorfand, entnehmen wir Folgendes: Mach erster Fundation vnd Sttfftung deK gottMausz Schlegl, welche anno 1218 geschehen, jjatt HeinricuS diesz namenS der erst Wrobst, in der ZaU aber der dritte, nagett bei dem Kloster mitt bewillignng Friederici de§ gertzogen in Osterreich anno 1242- ein ortt deS waldtS auszraitten vnd aus 21 legen waitt ein Vorff ansangen lassen; dasselbe ist in khurtzer Aeitt mit groszer begirdt deK VolckS .... ganz vnd gar versärtigt worden. Da diese Rodler laut herzoglichen Briefes auf \2 Jahre dienst- und steuerfrei wurden, so gab es bald um das Kloster