— 6 — waldgebiete an und hat mit diesem den geologischen und landschaftlichen Charakter, selbst den älteren Theil der Geschichte gemein. Die vorherrschende Gesteinsart dieses Hügellandes besteht aus Granit mit Gneis- und Glimmerschieferübergängen. Die Flüsse, welche in Bezug auf unsere geplante Wanderung unser Interesse besonders in Anspruch nehmen, sind die Mühel und die Rotel. MÜ-hel *) Unter diesem Namen kennen wir drei Flüsse: Die große Mühel empfängt ihre ersten ZVasser vom Blöckensteinwalde; sie bildeten vor dem Durchbruche auf baierischer Seite ein großes Reservoir, an welches die Be¬ zeichnung der dort zerstreut liegenden „Lackenhäuser" noch erinnert. Sie berührt auf ihrem Laufe die (Drte Schlägel, Lichtenau, Haslach, pürnstein, Langhalsen, Neufelden, Neu¬ haus und mündet bei dem Dorfe Untermühel in die Donau. Die (kleine) oder böhmische Mühel (auch einst Rousch- mühel und Reuschmühel genannt) hat ihre Quellen im so- genannten Guglwalde (in St. Thoma bei Willingshausen wird ein überdeckter Brunnen als die Urquelle des Flüsschens bezeichnet) und hat erst einen südlichen, dann einen westlichen Lauf, berührt Helfenberg und mündet bei Haslach in die erstere. Die obere kleine Mühel entspringt nordwestlich von Külbach am sogenannten Sagberg, zieht bei peilstein, Götzendorf und Sprinzenstein vorüber und mündet bei (Dbermühel in die Donau. Rotel, Rodel.^) Die große Rotel entspringt nord- wärts vom Sternwalde, westlich von Rading, fließt unter- *) 3m Volksmunde „Mi-chl", „Mü-Hl". Die älteste urkundliche Form lautet „Muhile". Ältere Schriftsteller wollen diese Bezeichnung vom keltischen ableiten, wo das Wort „weiß, schäumend" bedeuten würde. Das althochdeutsche „michl", „mihhel" deutet aber auf „groß — viel" hin. Die Mühel ist aber auch der größte Fluss im Ländchen. **) )n Urkunden „Rotala". Rot oder Roth soll bei den Celten ein im ver- Hältnisse kleinerer Fluss geheißen haben. (Dict. Celt.) So heißen verschiedene Flüsse. Die „Rot" (Roud) aus der gewöhnlichen Schreibung „Rott" zu schließen eigentlich ein