aus derselben Quelle Wasser geschöpft, es muß wieder mög¬ lich werden, daß deutsche und englische Lehrer, Schüler, Bürger gemeinsam aus den Quellen des menschlichen Fortschrittes schöpfen. Der reinigende Kamps gegen den Völker¬ haß ist die große Aufgabe der Menschlichkeit, unter den Lehren des Krieges ist keine, die wichtiger wäre, als diese. Österreich-Ungarn ist durch Italien noch stärker heraus¬ gefordert worden als Deutschland durch England, und doch wollen auch wir Italien nicht hassen. Wir können das Land Italien nicht hassen und können das italienische Volk nicht hassen. Das Gefühl, das wir gegen den wortbrüchigen ita¬ lienischen Staat haben, ist nicht Haß, es ist Verachtung, eine Verachtung, in deren Abgrundtiefen selbst der Haß ver¬ sinkt. Nur ein Gefühl hat neben ihr noch Raum: Italien hat das Unmögliche möglich gemacht, es hat in uns inmitten der Schrecken des Krieges eine grimmige Lust am Kriege er¬ weckt. Es will den Krieg, es soll ihn haben, so gut wir nur können! Nun wissen wir erst recht, was ein Volkskrieg ist. Wie Tirol im Jahre 1809 wie ein Mann aufgestanden ist, so steht jetzt Österreich-Ungarn wie ein Mann auf. Wir werden unser Äußerstes tun, kein Streich, dessen unser Arm fähig ist, wird dem Bundesgenossen erspart bleiben, welcher die Treue gebrochen hat, für sein Verbrechen muß Strafe sein, das fordern wir— und doch, nicht wir sollen strafen! Wir werden alles tun, um den Sieg im Felde so entscheidend wie nur möglich zu machen, aber dann wollen wir hoffen, daß das italienische Volk selber aufstehen und die Strafe an den Männern vollziehen wird, die es um sein Glück betrogen haben. Dann werden wir mit einem neuen Italien, mit dem wahren Italien endlich den Frieden haben können, zu welchem die Völker Österreich-Ungarns immer schon herzlich die Hand geboten haben! — Um vollständig zu sein, müßten wir noch von Serbien sprechen. Was aber wäre über Serbien zu sagen? Gegen Serbien gibt es nur einen Krieg ohne Worte. —