250 Hegels Aufsätze im kritischen Journal. „Nach dem Bisherigen", sagi Hegel, „muß der Synthetismus des Hrn. Kr. auf folgende Weise gedacht werden: Man stelle sich einen Krug vor, worin reinholdisches Wasser, kantisches abgestandenes Bier, aufklärender Syrup, Berlinismus genannt, und andere dergleichen Ingredienzien durch irgend einen Zufall als Thatsachen enthalten sind; der Krug ist das Synthetische derselben — Ich; nun aber tritt Einer hinzu und bringt in jenes Gesödel dadurch eine Einheit, daß er die Dinge sondert, eines nach dem andern riecht und schmeckt oder wie das zu machen ist, vornehmlich von anderen hört, was da hinein gekommen sei, und nun eine Erzählung davon macht; dieser ist nun die formale Einheit oder philosophisches Bewußtsein." „Wenn ich", sagt Krug, „nur die Thatsachen meines Bewußtseins richtig aufgefaßt und verständlich dargestellt habe, so wird kein Philosoph in der Welt die von mir aufgestellten Principien ableugnen können; selbst der Skeptiker wird sie zugeben müssen." 1 3. Der neueste Skepticismus. Der Skeptiker kam wie gerufen. Vor zehn Jahren (nicht acht, wie Hegel schrieb) war G. E. Schulze unter dem Namen des alten Skeptikers Aenesidemus wider Kant und Reinhold aufgetreten und hatte die Vernunftkritik des einen, die Elementarphilosophie des anderen, insbesondere die Lehre beider von dem Dinge an sich mit einer Reihe von Gründen angefochten, welche die bezweckte Widerlegung der kritischen Philosophie zwar keineswegs erreicht, wohl aber eine wichtige Ver änderung im Verständniß derselben und in der Auffassung ihrer Lehre von dem Dinge an sich zur Folge gehabt hatten. ^ Jetzt nachdem Fichte und Schelling ihre fortschreitenden Systeme ausgeführt, erschien Schulze von Neuem auf dem Schauplatz mit einem sehr umfangreichen Werk, dessen erster Band vier Alphabete zählte: „Kritik der theoretischen Philosophie" (1802). 1. Bei der Bedeutung, welche der Skepticismus in der Geschichte der Philosophie, der älteren wie der neueren, gehabt und verdient hat, kann natürlich nicht die Rede davon sein, ihn zur Unphilosophie zu rechnen; wohl aber muß im Wesen desselben die edle Art von der ge meinen unterschieden werden: die gemeine Art gehört zur Unphilosophie, dieser neueste schulzesche Skepticismus ist von der gemeinen Art und > Werke. Bd. XVI. S. 65. S. 69. - - Vgl. dieses Werk (frühere Aus gabe). Bd. V. Buch I. Cap. V. S. 164-171.