Hegels Werke und deren Gesammtausgabe. 207 Von diesen zwanzig Bänden kommen neun auf die Vorlesungen, und wenn man die philosophische Propädeutik dazu rechnet, zehn, so daß die Hälfte des Ganzen in den nachgelassenen Werken besteht. Die Reihenfolge der Bünde ist diese: Bd. I Philosophische Ab handlungen, Bd. II Phänomenologie des Geistes, Bd. III—V die Wissen schaft der Logik, Bd. VI und VII (1 und 2) die Encyklopädie, vermehrt durch Zusätze und Ausführungen aus den Vorlesungen und Heften, Bd. VIII die Rechtsphilosophie, Bd. IX die Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, Bd. X in drei Theilen die Vorlesungen über die Aesthetik, Band XI und XII die Vorlesungen über die Religions geschichte, Bd. XIII—XV die Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, Bd. XVI und XVII Vermischte Schriften, Bd. XVIII die philosophische Propädeutik. Es ist zu tadeln, daß Hegels Habilitationsschrift Os orbitis planetarum erst im XVI. Bande steht statt im ersten an erster oder zweiter Stelle. Warum liegen in der Gesammtausgabe der Werke Hegels vierzehn Bände zwischen dem ersten Bande und der ersten Schrift Hegels? Es ist aus demselben Grunde zu tadeln, daß von den Hegeln zugeschriebenen Aufsätzen aus dem kritischen Journal der Philosophie die drei letzten in Band I und die drei ersten in Band XVI der Ge sammtausgabe zu lesen stehen. Auch würde es richtiger gewesen sein, wenn man die Encyklopädie, wie dieselbe in 3. Auflage aus Hegels letzter Hand hervorgegangen ist, ohne Zusätze und Vermehrungen von secundärem Werth, in die Gesammtausgabe als Bd. VI eingereiht hätte. III. Die Quellen zur Ausgabe der Vorlesungen. 1. Die Philosophie der Geschichte. Ueber die Philosophie der Geschichte hat Hegel erst in Berlin Vor lesungen gehalten und zwar in dem Zeitraum von 1822—1831 alle zwei Jahre während des Winters, im Ganzen also fünfmal; er hat das erstemal dreiviertel seiner Zeit auf die Einleitung und China ver wendet, er hat das letztemal (im Jahre 1830) eine förmliche Aus arbeitung der Einleitung begonnen und dreiviertel davon ausgeführt (73 Seiten von 98), welches Stück als ein Hegel'scher Torso un verändert in die Ausgabe aufgenommen wurde. Der Herausgeber der ersten Auslage (Gans) hat als Quelle zweiten Ranges die nachgeschriebenen Hefte von I. Schulze, Hotho, Werder, Heimann, Karl Hegel und des Hauptmanns von Griesheim benützt,