Fünf Kompagnie-Sturmübungsplätze und llbungswerke für Sie schulmäßige Sturmausbildung wurden nun bei Sofia angelegt und der Luftschutz, sowie die Fliegerabwehr mit Sag- und Nacht¬ dienst (durch die MG.-Füge gemeinsam mit einer Zliegerabwehrkanonen-Batterie) organisiert. Sn den Bataillonswerkstätten wurde ein „Kampf-Zlugzeug-Modell" konstruiert, als bewegliche ZluMugscheibe, an einem langen Drahtseil über die Gunelli-Schlucht gespannt und zum Zlie- gerschießen für die Maschinengewehrzüge verwendet. Ebenso wurde auch ein beweglicher Schul- Sank gebaut und für die Durchführung von Schulungsübungen in Dienst gestellt. Vom 3. bis 8. Fuli wurde Hptm. Seuber mit den zwei besten Handgranatenwerfern des K.F.St.B. als Abordnung der 10. Armee zu einer Zachkonferenz der Sturmreferenten aller k. u. k. Armeen kommandiert, um zu neuen Nahkampsmitteln in Wien und Siegersdorf Stellung zu nehmen. Die beiden Kaiserjäger-Handgranatenwerfer bewährten sich unter den besten aller Sturmbataillone. Mitte Fuli schied die Sturmkompagnie Nr. 159 aus dem Bataillonsverband. Anfangs Füll erkrankten ungefähr 600 Mann des K.F.St.B. an einer Art Grippe (damals spanisches Fieber genannt). Nach acht bis vierzehn Sagen waren aber wieder alle vollkommen dienstfähig. Bei einer Übung im Werfen scharfer Handgranaten wurde am 19. Fuli Oblt. v. Morelli lebensgefährlich, vier Mann leicht verletzt. Fum «Zwecke der Gelände- und Stellungserkundung wurden ab Ende Fuli abwechselnd ganze Sturmzüge, aber auch einzelne Sturmkompagnien, in die Kampfabschnitte des Korps verlegt, wo sie auch Gegenstöße und Gegenangriffe übten. Anläßlich der Anwesenheit zweier kaiserlich-ottomanischer Divisionsgenerale fanden am 9. und 10. August großangelegte gefechtsmäßige Vorführungsübungen des K.F.St.B. bei Verwen¬ dung von Sanks, Flammenwerfern, Nebel und Reizstoff-Handgranaten statt. Gntscheidender Gegenstoß des Sturmzuges LI. Hölzl der Sturmkompagnie Kaiserjäger 4 gelegentlich der Rückeroberung der Mt. Majo-Stellung am 30. August 1918 ‘) Am 30. August 1918 drang der Feind unter stärkstem Feuer seiner Artillerie und M.W. am Mt. Majo, Srigonomöter 1500, und der „Neubachernase", trotz heftigster Gegenwehr, ein. Als der erste Gegenstoß mißlang, setzte LI. Hölzl mit seinem Sturmzug zum zweiten Gegenstoß an. Sm stärksten Feuer traversierte er mit seinen Leuten die Seilbahnmulde und stieß im Sattel zwischen Srigonometer 1500 und der „Neubachernase" auf überlegenen Feind. Durch persönliche Sapfer- keit und schneidiges Drauflosgehen, feine Leute mit sich fortreißend, schlug er mit wohlgezieltem Handgranatenfeuer eine große Bresche in die feindlichen Sturmwellen. Den äußerst kritischen Moment auf der „Neubachernase" und der östlichen Riegelstellung richtig erkennend, warf sich Li. Hölzl mit seinen Leuten todesmutig auf den dort vordringenden überlegenen Feind. Den Feind rasch in der linken Flanke mit Handgranaten fassend, unterstützte Li. Hölzl den über die östliche Riegelstellung rasch vorgetragenen Gegenstoß der 8. Kompagnie des 3. Regiments in hervorragender Weise durch seine beispielgebende Snitiative, zum vollen Erfolg sein Möglichstes beitragend. 6n diesem Kampfe wurden durch Lt. Hölzl zwei feindliche Maschinengewehre außer Gefecht gesetzt, sowie ein Flammenwerfer vor seiner Aktivierung durch einige Handgranaten zum Aus- brennen gebracht. Dieser glänzende Erfolg der Wiedergewinnung der „Neubachernase", sowie der östlichen Riegelstellung, zeitigte auch sofort die Befreiung der heldenmütigen Verteidiger der Lam- pelmager-Feldwache aus ihrer kritischen Situation. Der von der „Neubachernase" gegen die Lampelmager-Feldwache vorgehende Feind wurde sofort im Rücken gefaßt und durch Snfan- teriefeuer und Handgranaten zum größten Seile niedergemacht, der Rest in ihre Ausgangsstellung zurückgedrängt. Gleichzeiitg ermöglichte der mit größter Schneid, Umsicht und persönlicher Fnitiative geführte Gegenstoß des Lt. Hölzl, den siegreichen Vorstoß, der im Stellungssgstem ein- tz Siche Seite 320. 382