106 Rosen, Rosen sind’s, die glänzen lim der reinsten Jungfrau Bild, Rosen, Rosen sind’s, die kränzen Jhre Stirne, lieberfüllt. Jn des Domes weiten Hallen Blühn sie auf in heü’ger Lust, Jhre süßen Düfte wallen Aus der frommen Beter Brust. Schneeig weiß und purpurdunkel Strahlen sie in sanfter Pracht, Morgen wohl im Goldgefunkel Blühn sie in die stille Tlacht. feuchtend sank der Tag zur Rüste, Klar und mild, ein Maientag, Seine müde Tippe küßte Doch der Jungfrau Rosen wach. seife spinnt im Gisgeflimmer lüinternacht den Debelrauch, Doch in unverwelktem Schimmer Streun die Rosen ihren Hauch. Jmmer frisch, in ew’gem Lenze Blühen sie jahraus, jahrein, Schlingen ihre vollen Kränze Dm der Jungfrau heil’gen Schrein.