war ein Lieblingsanfenthalt des Naturkenners und Novellisten Adal¬ bert Stifter, der so gerne mit dem Fernrohre in der Hand auf dem „wunderbaren Berge“ herumwanderte, nach welchem die Alpen von Süden her, „erhaben, stumm und feierlich herübergrüßten“. Yom nahen Breitenstein im S chauer- walde, 955 m., Aussicht auf Leonfelden, die Buine Lobenstein, den Markt Zwettl. Für den Kunstfreund birgt die gotische Kirche des von Kirchschlag 3/4 St. entfernten Marktes Hellmonsödt eine Sehenswürdig¬ keitin der Gruft des berühmten Geschlechtes der Starhemberge mit 11 kunstvollen, lebens- grossen, rotmarmornen Bildwerken in Harnisch, Wehr und Waffen. Der Haselgraben ist ein pittoreskes Engfal mit subalpiner Vegetation, Waldesrauschen und Wildbachgemur¬ mel, eine echte Geßnersche Idylle in Nähe einer volkreichen Stadt. In Mitte des Tales liegt die Bom antik am Wege, die auf einem Felskegel auf starrende Burg Wildberg mit trotzigem, rundem Wart- tnrme, dessen 3V2 m dickes Gemäuer dem Zahne der Zeit widerstanden, während alles ringsum¬ her, leider der erhaltenden Hand entbehrend, in Schutt und Staub zerfällt. Die Burg wurde um 1018 als Sitz eines Geschlechtes der Hunes- berg erbaut, um 1198 übergab ein Gottschalk dieser „ehrsamben Leute Burg“ an die Kirche n. von Passau, von der sie ein Gundaker von Gisela-Warte. Starhemberg als Lehen empfing und bis heute ist die alte Veste im Besitze dieses Geschlechtes. Im „Königszimmer“ — heute die mittleren, geschwärzten Mauertrümmer — sass König Wenzel IV. von Böhmen, den die böhmischen Grossen 1394 gefangen genommen, zuerst dem Heinrich von Bosen¬ berg, dann den Starhembergern zur Obhut übergeben hatten. Das nebenan erbaute hübsche Neuschloss enthält jetzt das Forstamt der Starhemberge. Am Ausgange des zwei Stunden langen Tales, das auf seiner Berglehne von einer prächtigen Kunststraße durchzogen wird, die Mayrhofersche Lederfabrik; dann bleibt das Auge auf dem reizen¬ den Landschaftsbilde „Linz von Norden“ haften. Wirtshaus Kuhenöd auf der Gisela-Warte.