Zeit zu sehen, wie auch im Karmelitenkloster noch mehrere Geschosse eingemauert sind. Eine sehr lange dauernde Erinnerung an die feindliche Be¬ setzung blieb das Hauptwachgebäude, das der Magistrat für das französische Korps de garde am unteren Hauptplatz gegenüber Christ hatte errichten müssen. Dieses Hauptwachgebäude blieb dann in Verwendung bis 1856?) Als Entschädigung für die Brand- und Minierschäden wurde der Stadt, bezw. den betroffenen Parteien ein sechsjähriger Steuernachlaf) im Ausmaße uon 4565 fl. gewährt. 7m Mai des folgenden Jahres 1743 kam das Herrscherpaar mit großem Gefolge zur Erbhuldigung hieher;2) die Festlich¬ keiten dauerten vom 19. Mai bis 3. Juli; dieses war die letzte Parade-Candeserbhuldigung; in der Folge wurden die Pflichten und Rechte in Wien beschworen und bestätigt. Aus den Kriegsjahren Maria Theresias wäre für Linz noch erwähnenswert, daß 1757 beim Kaplanhof ein großes Gefangenen¬ lager war, in dem wahrscheinlich nach einer kleinen Revolte 13 Mann auf einmal unbarmherzig justifiziert wurden. Zu den militärischen Reformen Maria Theresias gehörte auch der Ausbau stabiler Kasernen. Zwar bestand schon vor 1646 ein ständisches Quartierhaus8) in der Tlähe des Schlosses und Hbikationen waren natürlich auch im Landhaus und im Schloß; größere Einquartierungen mußten aber jeweilig teils in den Bürgershäusern, teils in Baracken unter¬ gebracht werden. So waren auch 1683 und 1742 zahlreiche Hütten in der Donauau aufgeschlagen, die daher auch Soldatenau genannt wurde. Jmmerhin hatte die Stadt schon um 1714 im unteren Wort ein Gebäude als „casarme“ eingerichtet; aber erst 1751 und 1752 wurde die erste stabile Kaserne mit 17.000 fl. Aufwand erbaut; diese brannte aber schon am Dreifaltigkeitssonntag 1755 mit 61 umliegenden Häusern wieder ab; bei der Erneuerung wurde 1756 noch ein Trakt zugebaut; 1833 wurde diese Kaserne mit dem hinten angebauten und damals zur Auflassung gekom¬ menen Zwangsarbeitshaus vereinigt und 1849 wurde der ganze Komplex als Pionierkaserne noch weiter ausgebaut. x) Einzer „Tages-Post“ 1903, Beil. 47. — 2) Jm Tiuieum ist der Prospekt einer kolossalen barocken „Tryumph- und 6hrenpforthen“ er¬ halten, die der Einzer Baumeister PI. Krinner entworfen hatte, natürlich erschienen auch mehrere Beschreibungen und Qelegenheitsdichtungen, so ein Hirtengedicht über das „frohlockende Eintz" und anderes. Der Einzer Dichter Fobbe schrieb 1854 ein TJolksstück über 1.742, das in jüngster Zeit wieder erneuert wurde. — 3) S. I. 479. 10 145