3ndien und Peru, in IBempbis und Perfepolis, aber schön wurde er erst in dem Augenblicke, da die griechische Kunst seine Schönheit er¬ kannte und abbildete! Darum scheint es uns auch immer, als ob über Pflanzen und Cieren eine eigentümliche Melancholie gebreitet sei: sie alle sind schön, sie alle sind die Sinnbilder irgend eines tiefen Schöpfungsgedankens, aber sie wissen es nicht, und darum sind sie traurig. Liefe Crauer geht durch die CUelt, erzeugt durch diesen Krieg, nicht allein wegen all der seiden, die er mit sich bringt, sondern weil wir vorläufig seinen Sinn noch nicht wissen, noch gar nicht wissen können. Mir sehen Unterseeboote und Luftschiffe, Minenwerfer und Drahtverhaue, Heldentaten und Diplomatenintrigen, Brotkarten und Extraausgaben: aber der Gedanke dieses Krieges ist uns noch nicht erschienen. Er wird erst ans Licht steigen, wenn alles längst vorüber ist. Zweifellos werden Spätergeborene uns sehr um das Erlebnis dieses Krieges beneiden. Sie werden zu uns mit jenem Respekt empor¬ blicken, den der Außenstehende vor dem Eingeweihten empfindet, sie werden das Gefühl haben, daß wir tiefer an das Geheimnis des Daseins gerührt haben als sie. Sie werden uns mit fragen überschütten, und wir werden ihnen auf nichts antworten können. Itloher kommt das? Die Lösung ist wieder einmal ebenso einfach wie paradox. Das Erlebnis bat nämlich immer eine viel geringere Realität als die Phantasie. Es ist zum Beispiel eine bekannte Catsache, daß Cräume oft viel stärker wirken als tatsächliche Geschehnisse. Man versucht dies häufig damit zu erklären, daß man sagt: Cräume seien schrecklich oder bedeutsam, weil ganz ungewöhnlich schreckliche und bedeutsame Dinge in ihnen vorgehen. Das ist aber nicht richtig. Dasselbe Ereignis packt uns oft viel mehr, wenn wir es träumen, als wenn wir es wirklich erleben. Cräume sind eindrucksvoll, weil sie Cräume sind. Und ebenso verhält es sich mit den welthistorischen Ereignissen, die uns die Geschichte überliefert und denen, die wir als Zeitgenossen miterleben. Die ersteren 63