Das l)y|teti(d)e Frankreich iranzölifcbc Richter verurteilen deutsche Militärärzte wegen iilein-- diebjtahls. Eine französische Rranken(chwe(ter gibt unter Eid an, sie habe gesehen, wie deutsche Soldaten den feindlichen gefallenen die Ohren abschnitten. Mas befindet sich in dem Tornister eines deutschen Soldaten? Dielleicht Erbswurst und wollene Socken? Uerbaeren ist nicht dieser Ansicht, sondern erklärt in einem gedieht, am häutigsten finde man dort gestohlenes Seidenzeug- und Kinderfilme. ]n diesen und hundert ähnlichen Reden und Randlungen, die dieser Krieg zutage gefördert hat, haben wir den Seist Frankreich; gewissermaßen im Extrakt. Mollte man nämlich das französische Mesen aus einen kurzen — und wohl auch verkürzten — Ausdruck bringen, so könnte man sagen: es besteht in einem extremen Mangel an Sinn für Realität. 6$ gibt zwei ßauptformen, in denen mangelnder Mirklichkeits- sinn sich zu äußern pflegt: Pedanterie und Narrheit. Niese beiden Eigenlasten sind keine gegensäße, sondern nur verschiedene grade ein und derselben grundeigenschaft. Der Pedant ist eine Art zahmer Narr, und der Narr ist eine Art wildgewordener Pedant. Beiden ge¬ meinsam ist eine einseitige, unvollständige und daher falsche Perspek¬ tive des Bebens. Sie nehmen sozusagen nur entgegengesetzte Plätze auf der Cbermometerfkala ein. Der Pedant befindet sich auf dem Gefrier¬ punkt, der Narr auf dem Siedepunkt. 2$