176 Der Krieg im Osten. Gegenoffensive in Ostgalizien. S. bi« 27. August. Ab IS. Juli. Als dann am 6. August der Angriff der Heeresgruppe Mackensen am unteren Sereth begann, gab die o.-u. Heeresleitung den Befehl zum An¬ griff der ö.-u. 7. Armee, rechter Flügel auf Folticeni. Sie erbat dazu aber, damit auch die ö.-u. Z. Armee den Angriff weiter vortragen könne, bereits am 7. August die Zuweisung weiterer deutscher Truppen. Die aber lehnte General Ludendvrff ab. Er versprach sich nach den bisherigen Erfahrungen von der beabsichtigten Operation keinen Erfolg, solange nicht der Nach¬ schub durch Vorbau der Eisenbahn gesichert war, auch wollte er nicht weitere deutsche Truppen in einer Gegend festlegen, aus der sie bei Be¬ darf an anderen Fronten nur schwer wieder zurückgeholt werden konnten'). Ohne das Mitgehen der ö.-u. 3. Armee kam die ö.-u. 7. Armee aber nicht weiter; man war sogar in Sorge, daß ein russischer Angriff die Stadt Czernowih gefährden könne. Als dann sehr bald auch die Offensive der Heeresgruppe Mackensen zum Stehen kam, untersagte die österreichisch-unga¬ rische Heeresleitung weitere Teilangriffe. Die Offensive der HeeresftvntErz¬ herzog Josef war aufgegeben. Man ging in einer Linie zum Stellungsbau über, die vom Pruth halbwegs Czernowitz—Nowosielica nach Süden in die Gegend zwischen Kimpolung und Gurahumora verlief, wobei die Stellung des Karpatenkorps vor der Stadt Sereth am weitesten gegen denFeind vorsprang. Das Vorgehen des rechten Flügels der ö.-u. 3. Armee bis Nowosielica kam bei dieser Lage nicht mehr in Frage. Das ö.-u. XIII. Korps lag noch immer vor den Hohen von Bojan—Dolzoc fest, deren Besitz zur Sicherung von Czernowitz und der von dort nach Süden führenden Bahn nötig war. Erst nach Zuweisung einer deutschen Gruppe unter Generalleutnant Sieger (16. und 8 bayerische Reserve-Division) konnte am 27. August der Angriff durchgeführt werden, der nach kurzer Artilleriebeschießung vollen Erfolg hatte. In zehn Kilometer Breite wurde der Gegner geworfen. Damit war die am 19. Juli bei Zloczow begonnene Offensive der Heeresgruppe Bohm-Ermolli, der sich Nordflügel und Mitte der Heeres- sront Erzherzog Joses angeschlossen hatten, beendet. Am den Schutz von Czernowitz in eine Hand zu legen, trat die ö.-u. 3. Armee am 6. September zur Heeressront Erzherzog Joses über. Z. Die Vorgänge auf russischer Seite. An dem durch die Gegenoffensive der Mittelmächte eingedrückten Frontabschnitt hatten am 19. Juli der Südflügel der 11., die 7., 8. und l. Armee der russischen Südwestfront und der Nordslügel der 9. Armee i) gm Gegensatz hierzu trat Major Wetze« noch in einer Denkschrift vom 10. August für die Operation in die Moldau statt der gegen Riga ein (S. 190).