Erfolgreiche Abwehr bei der Heeresgruppe Eichhorn. 157 Generals der Infanterie von Carlowitz erwartet. Ihr standen — wie man annahm — 9 russische Divisionen in der Front und 11 bis 14 nebst starker Kavallerie in Reserve gegenüber. Trotzdem sah man, wie der Ober¬ befehlshaber Ost am 15. Juli nach Kreuznach meldete, dem Angriff mit Zuversicht entgegen. Am 19. Juli begann gegen den rechten Flügel der Korpssront südlich der Wilia eine wirkungsvolle Artillerievorbereitung durch etwa 90 russische Batterien und zahlreiche Minenwerfer. Russische Erkundungsvorstöße wurden abgewiesen. Am 20. und 21. Juli verstärkte sich das feindliche Artilleriefeuer gegen die beiden südlichsten Divisions¬ abschnitte. Mehrere Bataillone der Armee-Abteilungen Woyrsch und D sowie Feldartillerie der Armee-Abteilung Schefser wurden dem bedrohten Abschnitt als Reserven zugeführt*). In der Frühe des 22. Juli brach der Feind bei und beiderseits von Krewo bei der 16. Landwehr-Division zum Teil bis in die Artillerie-Stellungen durch, wurde aber meist schon im Lause des Vormittags in seine Ausgangsstellungen zurückgeworfen. Größeren Erfolg hatte er weiter nördlich gegen den Anschlußslügel zur 226. In¬ fanterie-Division. Hier stand er gegen Mittag in einem über vier Kilometer breiten und zwei Kilometer tiefen Einbruchsbogen, während sein Angriff noch weiter nördlich, einige Kilometer südlich von Smorgon, wo die 226. In¬ fanterie-Division von der nicht angegriffenen 14. Landwehr-Division durch flankierendes Artilleriefeuer unterstützt wurde, keinerlei Erfolg hatte. Gegen den Einbruchsbogen traten die herangeführten Reserven noch nachmittags von Südwesten her zu einheitlichem Gegenangriff an, stießen aber nach an¬ fänglichen Erfolgen gegen 10° abends auf mehrere frisch eingesetzte feind¬ liche Divisionen und blieben liegen. Am 23. Juli führten deutsche Einzel¬ vorstöße zur Festigung und Verbesserung der Lage. Die Stoßkraft des Feindes schien zunächst erschöpft. Generaloberst von Eichhorn wollte mit dem Gegenangriff aber warten, bis ausreichende Kräfte bereit standen. Insgesamt flössen dem Kampfselde 23 Bataillone nebst zahlreichen Ma¬ schinengewehr- und Artillerie-Formationen zu. Weitere Verstärkungen, vor allem die Garde-Ersatz-Division aus dem Westen und die vom Ober¬ befehlshaber Ost aus Galizien überwiesene 75. Reserve-Division, wurden demnächst erwartet. Bevor sie heran waren, machte der Gegner am 25. Juli noch einen letzten Versuch, die Einbruchsstelle nordwärts zu erweitern. Da¬ bei aber bröckelte seine Infanterie unter umfassendem deutschen Feuer mehr und mehr ab und gab schließlich den ganzen Geländegewinn wieder preis. Am Abend des Tages waren alle Stellungen wieder in der Hand I. bis 25. Juli. *) Besetzung des bedrohten Abschnittes vom rechten Flügel: 16. L. D., 226. Z. D., 14. L. D.