Der englische Angriff. 131 Die englische Z. Armee blickte aus einen erfolgreichen Angrissstag zurück. Der entscheidende Anteil der Tanks war unbestreitbar. Wenn die Infanterie ihre Tagesziele nicht voll erreicht hatte, so lag das in erster Linie an dem unerwartetst zähen Widerstand bei Flesquiores und an dem tapferen Eingreifen der deutschen 107. Infanterie-Division. Mißlungen war das Vorgehen der britischen Kavallerie darüber hinaus auf Cambrai und Bourlon. Aber 5000 Gefangene und gegen 100 Geschütze meldeten die Briten als Beute; ihre blutigen Verluste waren gering gewesen, der Aus¬ fall an Kampfwagen aber sehr groß; allein 70 Tanks lagen bewegungsunfähig innerhalb oder dicht vor den deutschen Linien. Am 21. November sollte der Angriff auf Cambrai fortgesetzt und dazu vor allem der zähe Widerstand in Flesquieres und am Bourlon-Rücken gebrochen, bei Marcoing und nördlich das Ostufer des Schelde-Kanals gewonnen werden. Die Gruppe Caudry meldete am frühen Morgen des 21. November, 21 „daß, wenn der Gegner vor Eintreffen starker Artillerie den Tankangrifs fortsetze, ein weiterer Einbruch und damit vielleicht ein wirklicher Durch¬ bruch kaum zu verhindern wäre". Sie erbat baldigst drei gute Divisionen mit Artillerie für die zerschlagenen und befürwortete die Rückeroberung der Zwischenstellung „nicht nur aus moralischen, sondern auch aus taktischen Gründen"; denn die jetzt gehaltenen Linien seien großenteils „ganz frei¬ liegende Vorderhangstellungen". Nach den Kämpfen des Vortages kamen die Bewegungen erst nach¬ mittags wieder in Gang. Unter dem Schutze von Tanks ging der Gegner gegen die ganze Front von Moeuvres bis Rumilly vor. Bei Moeuvres konnte er nur wenig Gelände gewinnen, der Ort blieb in deutscher Hand. Dagegen gingen Anneup, Cantaing und Noyelles verloren. Bei Bourlon wurde der Einbruch durch einen Gegenstoß der 214. Insanterie-Division zum Stehen gebracht, das beherrschende Höhengelände und der Wald ge¬ halten. In Fontaine und La Folie1) drang der Gegner ein, ehe die dorthin angesetzten vordersten Teile der 119. Infanterie-Division es verhindern konnten. Fontaine wieder zu nehmen, gelang nicht. Bis in den Park von La Folie vorgedrungene deutsche Kräfte wurden in der Nacht in die un¬ fertige Wotan-III-Stellung zurückgenommen. Östlich des Schelde-Kanals zwangen frisch eingesetzte Bataillone den Gegner zur Umkehr und gewannen die II. Stellung Noyelles—Rumilly zurück. Der keilförmige feindliche Einbruch forderte zum Gegenangriff ge¬ radezu heraus. Noch am 21.November gab die Heeresgruppe den Befehl zur Wiedernahme der verlorengegangenen Stellungen; die heran¬ kommenden Verstärkungen sollten dazu möglichst flankierend von Norden *) Gehöft und Park an der Kanalbrücke nordöstlich von Cantaing.