Ereignisse bei 6.und 2. Armee. 101 an der Front der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz bei derl.Armee an der Aisne und bei der 5. vor Verdun ab, während es zwischen ihnen bei der 1. und mehr noch bei der 3. Armee ziemlich ruhig blieb. Völlig ruhig war es bis auf einzelne Stoßtrupp - Unternehmungen an der Front der Heeresgruppe Herzog Albrecht. I. Die Rümpfe der 5. Armee vor Verdun. Beilage 9; Skizze 17 in Band X und 13 in Band XI. Angriffe aus der Festung Verdun heraus waren bereits während der Wa, bi, Juli. Frühjahrsschlachten erwartet worden. Seit dem 30. Mai war für die 5.Armee des Generals der Artillerie von Gallwitz (Chef des General- stabes Oberst Bernhard Bronsart von Schellendorff) „Vorbereitung für die Abwehrschlacht besohlen. Die Armee stand zu dieser Zeit in 48 Kilo¬ meter Frontbreite vom Walde von Cheppy bis in die Wosvre-Ebene und war in drei Gruppen (Maas-West, Maas-Ost mit je drei Stellungs¬ Divisionen und zwei dahinter, Vaux mit zwei Stellungs-Divisionen*) ge¬ gliedert. Anfang Juli wurde die Angriffsabsicht des Gegners gegen die Front nördlich der Festung immer deutlicher. Über die Gefährdung vor allem der Stellungen auf dem Westuser war man sich klar, doch war General Ludendorff gegen jede Aufgabe von Gelände2). Tatsächlich hatte bereits General Nivelle am 29. April Angriffs- Vorbereitungen besohlen, allerdings nur westlich der Maas. Sein Nach¬ folger, General Pstain, wollte auch auf dem östlichen Maas-User die deutschen Truppen bis in die Ausgangsstellung von 1916 zurückdrücken und die Höhen 307/310 nordöstlich von Ornes nehmen, einmal um deutsche Artilleriewirkung gegen die Eisenbahnen nach Verdun auszuschalten, zum anderen um den Angriff gegen den Stellungsbogen von St. Mihiel sowie Vorstöße in die Wosvre-Ebene und damit gegen das Erzbecken von Briey vorzubereiten. Ein Angriff bei Verdun, der „Siegesstätte des franzö¬ sischen Heeres", hatte für General Pstain aber noch eine andere Bedeutung: er sollte zum Prüfstein werden für die wiedererstarkte Angrisfsmoral und das Vertrauen der Truppe zur Führung. Am 9. Juli berichtete die S. Armee, daß „überraschende französische s.g-n. Angriffe auch bei Großkämpfen an anderen Fronten unter Ausnutzung der Festung immer möglich sind und Verdun nie mit Sicherheit ruhige Front werden wird. ... Unterstände wie Batteriestellungen stehen so zahlreich zu Verfügung, daß Verstärkungen sehr leicht möglich sind. Ver- *) Gliederung S. 104. 9 6.102 u. 110.