BUNDESARCHIV Koblenz, im Januar 1956 Das große vom ehemaligen Reichsarchiv begonnene Gesdiichtswerk „Der Weltkrieg 1914—1918“ ist bisher Torso geblieben. In der Zeit von 1925 bis 1939 waren 12 Bände erschienen. Davon wurden die ersten neun vom Reichsarchiv, die folgenden drei von der Kriegsgeschichtlichen Forschungs¬ anstalt des Heeres1) in Potsdam bearbeitet und herausgegeben. Die beiden letzten Bände XIII und XIV des Gesamtwerkes sind bis zum Schluß des 2. Weltkrieges nicht mehr zur Kenntnis der Öffentlichkeit gelangt. Band XIII, der die Operationen im Westen während des zweiten Halb¬ jahres 1917 sowie die Ereignisse auf den anderen Kriegsschauplätzen bis zum Kriegsende 1918 enthält, war allerdings schon 1942 fertiggestellt. Die Kriegsgeschichtliche Forschungsanstalt übernahm von der Auflage 1500 Stücke. Sie trugen am oberen Rande des Titelblattes den für eine solche Publikation ungewöhnlichen Aufdruck „Nur für den Dienstgebrauch“ und wurden daher nur einem dienstlich begrenzten Empfängerkreis zugänglich gemacht. Von diesen Bänden ist der größere Teil ausgegeben worden. Die übrigen Stücke wurden von der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt ein¬ gelagert und sind bei der Zerstörung des Heeresarchivs Potsdam im Frühjahr 1945 mitverbrannt8). Auch der Rest der nicht ausgelieferten Auflage ist nach Mitteilung des Verlages E. S. Mittler & Sohn vernichtet worden. Band XIV war ausschließlich den Vorgängen des letzten Kriegsjahres 1918 an der Westfront vorbehalten. Er mußte also auch das sdiließlidie Versagen 1) Sie ist unmittelbar aus der Historisdien Abteilung des Reidisarchivs hervorgegangen, die am 1.4. 1935 als „Forschungsanstalt für Kriegs- und Heeresgeschichte“ dem Reichs¬ wehrminister (seit 21. 5. Reichskriegsminister) unterstellt wurde. Am 1. 4. 1937 trat sie als „Kriegsgesdiiditlidie Forschungsanstalt des Heeres“ unter den Befehl des Oberbefehls¬ haber des Heeres als nachgeordnete Dienststelle des Chefs des Generalstabes des Heeres. *) Nach mündlichen Erklärungen des ehemaligen Präsidenten der Kriegsgesdiichtlichea Forschungsanstalt Professor Wolfgang Foerster und des jetzigen Archivdirektors Dr. Bernhard Poll in Aachen. — Die meisten der ausgegebenen Bände dürften in Kriegs- und Nachkriegszeiten verloren gegangen sein. Ein Stück dieser Reihe, aus der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt stammend und mit der aufgedruckten laufen¬ den Nr. 9 versehen, konnte nach dem 2. Weltkrieg vom Bundesarchiv erworben werden; es liegt dem hier folgenden Nachdruck zugrunde.