Die Abwehrschlacht an der Gesamtfront zwischen Küste und Maas. 621 worden, doch standen in ihm noch kampfkräftige Deckungstruppen. Gegen diese begann nach starker Artillerievorbereitung um 6° vormittags der er- wartete französische Angriff. In harten Abwehrkämpfen konnte seine Wucht erst am Nachmittag gebrochen werden. Seitdem verlief die deutsche Linie von Glennes über Vantelay—Prouilly zur Vesle. Bei der l. Armee blieb es ruhig. Dagegen wurde die 3. Armee in ihrer nachts eingenom¬ menen neuen Front wieder von heftigen Angriffen getroffen und konnte ihre Stellungen trotz Einsatz der letzten Reserven nicht halten. Am Abend sprang die Front von Somme Py bis Monthois zurück und lief dann süd- ostwärts zur „Hauptwiderstandslinie 2"zwischen Autry und Binarville, das geräumt wurde. Östlich der Argonnen konnte Apremont nach scharfen Kämpfen zum größeren Teile gehalten werden. Am rechten Flügel der S.Armee war Gesnes in der Nacht ausgegeben worden. Hier angesetzte Angriffe der Amerikaner wurden zurückgewiesen. Weiter bis zur Schweizer Grenze herrschte im allgemeinen Ruhe. Die Verluste waren dauernd außerordentlich hoch. Sie hatten im August und September je rund 230000 Mann betragen. Dabei war be¬ sonders bedenklich, daß von der Gesamtzahl fast die Hälfte (229000 von 464000) als vermißt gemeldet war^), und daß die Angaben der feindlichen Heeresberichte über eingebrachte Gefangene mit diesen Vermißtenzahlen im wesentlichen übereinstimmten^). Unterdessen hatte der völlige Zusammenbruch des bulgarischen Wider- standes bei der Obersten Heeresleitung den Entschluß reisen lassen, ein Waffenstillstandsersuchen an die Gegner zu richten. Die Hergänge der letzten Tage an der Westfront, vor allem der völlige Mangel an kämpf- kräftigen Reserven, hatte sie darin nur bestärken können. 1) Beil. 42, Verluste des Westheeres von März bis September 1918. 2) Nach Angaben des feindlichen Schrifttums fielen im August und September in die Hände der Engländer 123600 Gefangene, 1400 Geschütze, Franzosen 68600 „ 1420 „ Belgier 9000 200 Amerikaner 32000 „ 900 „ zusammen 233200 Gefangene, 3920 Geschütze. Dabei ist vor allem die Geschützzahl beträchtlich zu hoch gegriffen; Marschall Foch gab sie für die ganze Zeit vom IS. Juli bis zum Waffenstillstand mit 4000 an. Immerhin rechnet eine Zusammenstellung der O. H. L. vom 8. Oktober 1913 für die Zeit vom 21.März bis 20. September mit 3013 verlorenen Geschützen (1936 l., 1073 schw.). Davon entfallen etwa 400 auf die Zeit vor dem 1. August, während die recht erheblichen Verluste der schweren Abwehrkämpfe vom 26. bis 30. September in der deutschen Gesamtsumme noch nicht ent¬ halten sind.