404 Die Schlacht bei Noyon (Gneisenau-Angriff). Klarheit darüber nicht gewonnen werden^). Um 10^° abends wurde für das IX. Armeekorps und den rechten Flügel des XVII. die Einstellung des Angriffs befohlen; nur Mory war wieder zu nehmen. Dazu wurde das Generalkommando des I. Reservekorps am rechten Flügel des XVII. Armeekorps eingeschoben. Dem linken Flügel des Angriffs, von der 46. Reserve-Division beginnend, blieb überlassen, weiter anzugreifen, „soweit die Gefechtskraft nach Urteil der Divisionen noch ausreicht". Auf „sparsamste Haushaltung mit den Kräften" wurde aber hingewiesen. General von Hutier ordnete daraufhin, einem Vorschlage des VIII. Ar- meekorps entsprechend, für dieses noch die Wegnahme der Höhe 155 östlich i2.3»»i. von Antheuil an. Die bis zum Morgen des 12. Juni über die Lage an der Front vorliegenden näheren Nachrichten gaben dann Veranlassung zu einer neuen Weisung der Obersten Heeresleitung: der Befehl zur Wiedernahme von Msry, dazu jetzt auch Belloy, blieb bestehen. Der An¬ griff gegen Höhe 155 sollte aber erst ausgeführt werden, wenn „genügend Munition zum Angriff und zur Abwehr der dort zu erwartenden feindlichen Gegenangriffe" vorhanden sei. Im übrigen habe sich die 18. Armee an ihrer ganzen Front aus Abwehr starker feindlicher Gegen- angriffe einzustellen; denn nachgerade waren zehn französische Divi- sionen ihr gegenüber neu festgestellt. Unterdessen hatten in der Nacht die vorderen Linien wie das rück- wärtige Gebiet aller Korps der Gneisenau-Front unter schwerem franzö¬ sischem Artilleriefeuer gelegen. Nach stärkster weiterer Artillerie-Vorberei- tung setzten gegen Mittag des 12. Juni neue feindliche Angriffe gegen das XVII. und VIII. Armeekorps ein, die in teilweise wechselvollen Kämpfen zwar im wesentlichen abgewiesen wurden, die Ausführung der deutscher- seits beabsichtigten Unternehmungen aber verhinderten. Wo diese, wie beim VIII. Armeekorps gegen Antheuil und Höhe 155, bereits eingeleitet waren, kamen sie alsbald zum Stillstand, iz. gani. Am 13. Juni wiederholten sich die französischen Angriffe vor allem nördlich von Courcelles gegen die 30. Infanterie-Division, bei Mery und östlich gegen den Höhenrücken 134—Lataule, aus dem inzwischen die 20b. Infanterie-Division eingesetzt worden war, bei der Porte-Ferme gegen die 46. Reserve-Divsion, bei Chevincourt und Machemont gegen die 3. bayerische und 11. Infanterie-Division. Es handelte sich aber nur noch um unzusammenhängende Teilstöße, die überall — wenn auch vielfach erst i) Aufzeichnung des Obstlts. von Mertz vom 11.Juni: „Abends entscheidende Frage: ist Gegner am 9. Juni ausgewichen?? Auf dem Schlachtfeld keine bestimmte Meldung, aber starke Vermutung".